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101 - Der Seelensauger

101 - Der Seelensauger

Titel: 101 - Der Seelensauger
Autoren: A.F.Morland
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sein würde, wenn er zurückkam.
    Er konnte sie nicht daran hindern, zu verschwinden, während er sich um den Seelensauger kümmerte. Er konnte nur hoffen, daß sie sich nicht aus dem Staub machte, während er dem Mädchen zu Hilfe eilte.
    »Bleib hier!« rief er der Hexe zu. »Ich will mit dir sprechen!«
    Er wartete ihre Antwort nicht ab, sondern stürzte auf die Eisstufen zu. Wenige Augenblicke später war er in der unterirdischen Höhle verschwunden.
    Grimmig zwang er dem Höllenschwert seinen Willen auf. Es mußte ihm gehorchen. Er sprang die Stufen hinunter und schaute sich suchend in dieser bizarren Eiswelt um.
    »Yappoo!« rief er.
    »Hilfe!« gellte die Mädchenstimme durch die unterirdische Eishöhle. »Er ist hier…! Er will mich…! Hilfe!«
    »Yappoo!« schrie Mr. Silver aggressiv. »Ich habe deine Kristallwölfe vernichtet. Keinen einzigen habe ich am Leben gelassen!«
    Der Seelensauger heulte wütend auf. Seine Stimme war magisch verstärkt. Sie prallte gegen einen über Mr. Silver hängenden Eiszapfen und brach ihn ab.
    Der schwere Zapfen sollte Mr. Silver erschlagen. Da Yappoos schwarze Kraft mit im Spiel war, wäre das vermutlich möglich gewesen, aber der Ex-Dämon brachte sich mit einem weiten Satz in Sicherheit.
    Der riesige Eiszapfen knallte hinter ihm auf den Boden und zersplitterte wie Glas.
    »Hilfe! Hilfe!« schrie das verzweifelte Mädchen.
    Der Ex-Dämon hetzte durch die Höhle. Yappoo schuf eine magische Wand, um den Hünen aufzuhalten. Mr. Silver sah sie nicht. Er prallte in vollem Lauf dagegen, war benommen.
    Wütend schlug er mit dem Höllenschwert zu. Die unsichtbare Wand zerbrach klirrend. Daraufhin schoß Yappoo lange dünne Eislanzen auf den Ex-Dämon ab. Dagegen half die Silberstarre. Die Lanzen hieben gegen den Ex-Dämon und zersprangen in Hunderte von Stücken.
    Bis jetzt hatte Mr. Silver den Seelensauger noch nicht zu Gesicht bekommen. Aber er spürte, daß er dem dämonischen Feind schon sehr nahe war. Yappoo versuchte ihn auszuschalten, ohne sich zu zeigen. Er schien den offenen Kampf zu scheuen.
    Immerhin hatte Mr. Silver die Kristallwölfe erledigt. Wer das schaffte, war gefährlich, deshalb wollte Yappoo den Eindringling nicht an sich heranlassen.
    Blaues Licht zuckte vor Mr. Silver auf, und im selben Moment spaltete sich das Eis unter seinen Füßen. Der Ex-Dämon verlor den Halt.
    Er konnte nicht verhindern, daß er in die dunkle, bodenlose Eisspalte stürzte.
    ***
    Farrac war ein Riese, grauenerregend, furchteinflößend - ein Monster mit weißen Augen, dicken gelben Hörnern und einem grauen Rüssel im roten Gesicht.
    Er hatte gewaltige Muskeln und wirkte so kraftstrotzend, daß man ihm zutrauen konnte, die Hölle aus den Angeln zu heben. Er trat vor die Schmiede, in der sich der Amboß des Grauens befand, und wandte sich Loxagon zu.
    »Ich wußte, daß du irgendwann zu mir kommen würdest«, sagte er.
    Loxagons Höllenheer lagerte in der Nähe. Er hatte den Schmied nur mit Shibba und Massodo aufgesucht.
    Obwohl Loxagons Ruf bis zu Farrac vorgedrungen war, schien dieser ihn nicht zu fürchten, aber er begegnete dem Sohn des Teufels mit Respekt.
    »Man hört sehr viel von dir«, sagte Farrac. »Es gibt in der Hölle nur einen Namen, der bekannter ist als der deine.«
    »Asmodis«, sagte Loxagon hart.
    »Ist er tatsächlich dein Vater?«
    »Möchtest du das Mal sehen, das beweist, daß ich sein Sohn bin?« fragte Loxagon zurück.
    Der Schmied schüttelte den Kopf. »Das ist nicht nötig.«
    »Man sagte mir, du wärst in der Lage, ein Schwert zu schmieden, das eines Teufelssohns würdig ist.«
    »Wer hat das gesagt?« wollte Farrac wissen.
    »Massodo«, sagte Loxagon und wies auf den buckligen Schwarzblütler.
    Obwohl Massodo seinem Herrn noch nie schlecht geraten hatte, wurde er für Shibba allmählich zum Dorn im Auge. Ihrer Ansicht nach hatte Massodo zu großen Einfluß auf Loxagon.
    Vor jeder großen Entscheidung zog Loxagon den Buckligen zu Rate, während er an Shibbas Meinung nicht interessiert war. Er hörte sich fast nie an, was sie zu sagen hatte, selbst wenn es noch so klug war. Massodos Rat zählte stets mehr als ihrer, und das wollte sie auf die Dauer nicht ertragen. Seit geraumer Zeit überlegte sie sich, wie sie Massodo kaltstellen könnte.
    Natürlich durfte Loxagon dieses Spiel nicht durchschauen, sonst war sie erledigt. Aber wenn sie es geschickt anstellte, würde Loxagon dem buckligen Schwarzblütler sein Vertrauen entziehen und mehr auf ihren Rat
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