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1009 - Kometen-Geister

1009 - Kometen-Geister

Titel: 1009 - Kometen-Geister
Autoren: Jason Dark
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Sinclair heißen Sie«, sagte er. »Sie sind Engländer und haben hier schon für Furore gesorgt. Was machen Sie eigentlich hier?«
    »Urlaub.«
    Der Sheriff grinste. »Wie schön. Sie machen also Urlaub in Virginia.«
    »So ist es.«
    »Warum?«
    »Ein Freund hat mir sein Haus zur Verfügung gestellt. Eine Blockhütte, aber sehr komfortabel.«
    Petan nickte. »Hat der Freund auch einen Namen?«
    »Ja, er hießt Abe Douglas.«
    »Den kenne ich nicht.«
    »Er stammt auch nicht von hier. Er lebt in New York. In seiner Hütte hält er sich nur selten auf.«
    »Muß ich ihn überprüfen lassen, oder sagen Sie mir freiwillig, womit er sein Geld verdient?«
    »Ich werde es Ihnen sagen, Sheriff. Abe Douglas ist beim FBI. G-man.«
    Petan grinste. »Wieder ein Kollege.«
    »Richtig.«
    »Wie auch Sie.«
    »Das stimmt ebenfalls. Wenn auch nur im weitesten Sinne. Aber ich bin hier, um Urlaub zu machen, nur scheint mir der jetzt wohl vorbei zu sein.«
    »Wie lange halten Sie sich schon hier auf?«
    »Seit drei Tagen.«
    »Und wie lange wollen Sie bleiben?«
    Ich hob die Schultern.
    Petan beugte sich vor und hob meinen Ausweis an. Er wedelte damit wie mit einem Fächer. »Ein derartiges Dokument habe ich noch nie gesehen, Mr. Sinclair. Aber ich habe das überprüft und weiß jetzt, daß wir Kollegen sind.«
    »Da haben Sie recht.«
    Er schob mir den Ausweis wieder zu, den ich einsteckte. »Mir will nur nicht in den Sinn, daß Sie Urlaub machen und dabei eine Waffe mitnehmen?«
    Ich nickte. »Es ist ungewöhnlich«, gab ich zu. »Auf der anderen Seite sollten Sie froh sein, daß ich eine Waffe bei mir getragen habe, denn nur so konnte ich den Kerl stoppen.«
    »Richtig.« Seine Augen strahlten plötzlich. »Und Sie sorgten für seine Verbrennung.«
    »Auch das stimmt.«
    Seine Stimme nahm an Schärfe zu. »Aber damit komme ich nicht zurecht, Mr. Sinclair. Das Verbrennen…«
    »Ja, es war ungewöhnlich.«
    Er faltete die Hände. »Deshalb wäre ich Ihnen wirklich sehr verbunden, wenn Sie mich aufklären würden. Ich verstehe nicht, wie ein Mensch plötzlich in Feuer und Rauch aufgeht, wenn er von einer Kugel getroffen wird. Und daß wir hier nicht in einer Filmszene mitspielen, wissen wir beide.«
    »Das ist mir klar, Sheriff. Eine Frage zuvor. Haben Sie die Waffe schon untersucht?«
    »Nein. Das überlasse ich den Experten.«
    Ich deutete auf die Beretta. »Sie ist nicht mit Bleigeschossen geladen, sondern mit geweihten Silberkugeln. Nur deshalb ist dieser Mensch in Feuer und Rauch aufgegangen und auf diese Art und Weise vernichtet worden.«
    Sheriff Petan hatte zugehört. Er starrte mich mit offenem Mund an. Seine Augen waren groß und größer geworden, dann schüttelte er den Kopf. »Das sagen Sie doch nur so.«
    »Nein, es entspricht der Wahrheit.«
    Zum erstenmal hörte ich ihn lachen. Aber es klang nicht gut. »Hören Sie, Sinclair, so etwas kann ich nicht unterstützen. Das gehört in das Reich der Gruselgeschichten. Wir sind hier nicht in einem ›X-File-Streifen‹. Das hier ist die Realität.«
    »Und der Verbrannte ist sie ebenfalls.«
    »Alles klar, Sinclair. Ich kenne die Fakten. Ich kenne sie sehr gut, aber ich lasse mir nichts vormachen. Was da passiert ist, kann man nicht nachvollziehen, wenn man mit seinem gesunden Menschenverstand an die Dinge herangeht.«
    »Stimmt. Aber manchmal muß man über den Tellerrand hinwegblicken. Das ist nun mal so.«
    Sein Grinsen fiel breit aus. »Und eine andere Erklärung haben Sie nicht dafür?«
    »Nein, die habe ich nicht. Im Prinzip ist alles gleich, Sheriff. Damit muß man sich abfinden.«
    »Ja«, gab er zu und nickte. »Meistens zumindest, aber ich nicht. Ich habe hier auf die Einhaltung der Gesetze zu achten. Ich bin in Tulka Falls das Gesetz. Ich will auf keinen Fall, daß es Ärger gibt. Ich möchte, daß sich die Bewohner und auch die Touristen hier wohl fühlen, und ich will nicht, daß hier irgendwelche Typen herumlaufen, die mit Silberkugeln schießen. Das stört unsere Ordnung, unsere heile Welt, wenn Sie verstehen, Mr. Sinclair.«
    »Aus Ihrer Sicht haben Sie recht. Aber Sie gestehen mir trotzdem eine andere Meinung zu.«
    »Sicher. Nur werden Sie damit nicht durchkommen. Ob Kollege oder nicht, Mr. Sinclair, ich für meinen Teil möchte, daß Sie Ihren Urlaub hier abbrechen und wieder zurück nach London fliegen. Oder irgendwohin. Und das so schnell wie möglich.«
    »Wollen Sie alles vertuschen?« fragte ich.
    Die Worte hatten ihm nicht gefallen, denn plötzlich
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