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1009 - Kometen-Geister

1009 - Kometen-Geister

Titel: 1009 - Kometen-Geister
Autoren: Jason Dark
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aber noch hielt er das Messer zu dicht an der Kehle der Frau. Die linke Hand umschlang den Körper, und aus seiner Kleidung strömte plötzlich der Geruch nach Rauch und alter Asche.
    Dann brüllte er los.
    Die Geisel schrie.
    Sie riskierte es, und damit beging sie einen Fehler. Sie drehte durch, sie wollte sich befreien, und dabei geriet sie in einen direkten Kontakt mit der Klinge, die tatsächlich in ihre Haut säbelte.
    Es passierte innerhalb weniger Sekunden, in denen ich allerdings etwas tat.
    Ich zog die Beretta, legte an und schoß.
    Die Kugel traf, als die blonde Frau blutend zur Seite fiel und auf dem Boden landete. In der Eile hatte ich nicht so genau zielen können. Mein geweihtes Silbergeschoß hatte den Kerl irgendwo in der rechten Körperseite getroffen und war tief im Fleisch steckengeblieben. Er konnte nicht tot sein, nur verletzt, aber er starb trotzdem. Was dann passierte, war allen Zuschauern ein Rätsel, selbst mir, der ich schon einiges durchgemacht hatte.
    Der Mann verwandelte sich in einen Turner. Er schleuderte seine Arme in die Höhe, er hielt dabei noch das Messer fest. Auch als seine Arme wieder nach unten fielen, ließ er die Klinge nicht los. Er rammte sie in seinen rechten Oberschenkel, aus der im Nu Rauch strömte, aber kein Blut.
    Rauch und Feuer!
    Plötzlich schlugen Flammen aus dem Körper. Aus der offenen Wunde, aber auch aus den Augen, dem Mund, der Nase und ebenfalls den Ohren. Rote Flammen mit langen, zuckenden Armen, deren Spitzen in Richtung Decke tanzten. Feuer, das schon in ihm gesteckt haben mußte und für dessen Existenz ich keine Basis sah.
    Doch, es gab sie, denn meine geweihte Silberkugel hatte für diesen Eklat gesorgt.
    Der Mann verbrannte vor aller Augen. Das Feuer und der dichte Rauch waren von zischenden Geräuschen begleitet, die in unseren Ohren klangen.
    Wie eine Puppe torkelte er durch den Verkaufsraum. Er war kein Mensch mehr. Er war halb verbrannt. Er war eine Gestalt aus Asche und Flammen. Er schwankte durch die Gegend, und auch über seine Arme hinweg leckten die Flammen. Er konnte nicht mehr sehen, wohin er lief, und so irrte er durch den Verkaufsraum. Er prallte gegen Regale, er riß dort Waren hervor, schleuderte sie zu Boden, brüllte dabei, während er immer mehr zu einem eigenen Inferno aus Rauch und Feuer wurde.
    Mit einer wilden Bewegung wuchtete er sich herum, um wieder in unsere Richtung zu gehen. Ein brennender Mensch, der bald kein Mensch mehr sein würde, sondern nur mehr ein Rest.
    Dann fiel er zusammen, als wären ihm die Beine weggerissen worden. Direkt vor mir geschah dies.
    Es hatte für mich so ausgesehen, als wollte er mir noch in den letzten Sekunden seines Lebens die Klinge in den Leib rammen.
    Das schaffte er nicht mehr. Bäuchlings prallte er auf, und sein Körper löste sich auf in einem Gemisch aus Funken und Rauch. Zurück konnte nur ein bestimmter Rest bleiben - Asche.
    Ich starrte gegen die Klinge, die als einzige diesen Vorgang überstanden hatte. Alles andere war verschwunden und lag vor uns als Mischmasch aus Kleidung und Asche.
    Die Kunden schrieen. Sie flohen. Die Angst und die Panik trieben sie aus dem Supermarkt, während ich zurückblieb und mir dabei unzählige Gedanken durch den Kopf schossen, die sich auch um den Begriff Urlaub drehten, denn ich hatte mir nach all dem Horror in der Vergangenheit Urlaub genommen und war weit weggefahren. In die Staaten. Ich hatte gehofft, Ruhe zu finden, mich ausruhen und erholen zu können, aber das war jetzt vorbei.
    Ich hatte es nicht mit einem normalen Geiselnehmer zu tun gehabt. Er war kein Mensch mehr. Er hatte zwar ausgesehen wie ein Mensch, aber in seinem Innern steckte etwas anderes. Etwas Dämonisches und Grausames, mit dem ich nicht zurechtkam.
    Die Realität hatte mich wieder. Ich war wieder drin. Stand mitten in der Pflicht, und ich dachte auch daran, was mir die ältere Frau gesagt hatte.
    Sie hatte von irgendwelchen Toten gesprochen, die zurückgekehrt waren.
    War diese Gestalt ein Untoter gewesen?
    Diese Frage mußte ich mir einfach stellen, auch wenn er normal gesprochen und geatmet hatte. Ich dachte auch an verschiedene Abarten von Zombies, an widerliche Lebewesen, die aus einem Schattenreich kamen und bestimmten Gesetzen gehorchten.
    Egal, ich war jetzt hier gefordert, und ich würde mich reinhängen.
    Die beiden Männer vom Wachpersonal kümmerten sich um die blutende Frau. »Sie braucht einen Arzt!« schrie einer. »Sie verblutet sonst. Schaut her!«
    Es sah
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