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1009 - Kometen-Geister

1009 - Kometen-Geister

Titel: 1009 - Kometen-Geister
Autoren: Jason Dark
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Hale-Bopp zu dieser unseligen Konstellation gekommen. Es gab viele Gruppen und Sekten auf dem gesamten Erdball, die das Erscheinen als ein Vorzeichen des Weltuntergangs aufnahmen, und manche Menschen glaubten leider intensiv daran.
    Ich spürte seinen Einfluß nicht. Ich will nicht behaupten, daß ich immun dagegen war, aber dazu fehlte mir einfach die Antenne. In meiner Phantasie malte ich mir Dinge aus, die mit Brian geschehen konnten, aber ich hoffte, daß es nicht dazu kam. Und daß ich auch nicht gegen ihn meine Waffe einsetzen mußte.
    Er ging weiter, ohne eine Pause eingelegt zu haben. Sein Ziel war der staubbedeckte Parkplatz, und der rückte näher und näher. Die Hälfte des Wegs lag längst hinter ihm, und ich erkannte bereits die dort abgestellten Fahrzeuge, aber ich sah noch mehr, was viel wichtiger war und die Fahrzeuge in den Hintergrund treten ließ.
    Die Staubfahnen waren nicht mehr vorhanden. Zwar noch der Staub, aber nicht die dunkleren Fahnen, denn sie hatten sich verändert und verwandelt.
    Wieder wurde ich an meinen Besuch im Supermarkt erinnert. Dort hatte ich dieses Monstrum zum erstenmal gesehen, und hier hielten sich gleich fünf Gestalten auf, deren Oberkörper die abgestellten Autos überragten. Ich wunderte mich, daß sie dabei zusammenstanden, als gäbe es für sie ein bestimmtes Ziel.
    Geräusche erreichten- meine Ohren. Ein dumpfes Klopfen, vielleicht auch ein Schrei, und über uns verdunkelte sich der Himmel immer mehr, als wäre der Komet dabei, eine finstere Botschaft abzustrahlen, die nur bestimmte Personen treffen sollte.
    Brian hatte den Parkplatz erreicht. Es war Platz genug für ihn, so daß er keine Umwege zu gehen brauchte, wenn er die anderen erreichen wollte.
    Eine Veränderung fiel auch mir auf. Bisher hatte ich auf dem Parkplatz keinen Streifenwagen gesehen. Jetzt aber stand dort einer. Mir fiel ein, daß Sheriff Petan uns besuchen wollte. Er hatte den Parkplatz erreicht, weiter jedoch war er nicht gekommen. Möglicherweise hatte er seinen Besuch mit dem Leben bezahlen müssen, denn die fremden Geräusche hatten sich nicht gut angehört.
    Ich beschleunigte meine Schritte. Es war mir auch egal, ob Brian mich hörte. Ich zog die Beretta, denn das geweihte Silber hatte es geschafft, die Monstren zu zerstören, und dies wiederum gab mir neue Hoffnung.
    Brian oder Drake mußten mich gehört haben. Der Junge dachte nicht daran, sich zu drehen. Wegen seiner kleinen Gestalt war er sehr bald zwischen den Autos verschwunden, während die Gestalten aus Staub sich zurückzogen.
    Ich lief um einen Pickup herum. So tief wie möglich hatte ich mich geduckt. Mit langen Schritten lief ich weiter und bemühte mich, leise zu sein.
    Und dann sah ich den Sheriff. Er lag direkt vor seinem Auto. Aber er war kaum noch ein Mensch, sondern zu einem blutigen Klumpen getreten worden…
    ***
    Carol Simmons konnte es nicht fassen. Sie saß bewegungslos in der Blockhütte, den Blick starr nach vorn gerichtet, das Gesicht kalkweiß, und sie war nicht einmal in der Lage, darüber nachzudenken, was sie mit eigenen Augen gesehen hatte. Sie verstand nichts mehr. Sie verstand vor allen Dingen nicht, daß diese völlig fremde Kraft es geschafft hatte, ihren Sohn dermaßen zu verändern.
    Sie hatte Angst um Brian. Schreckliche Angst. Und diese Furcht wuchs mit jeder Sekunde. Carol zitterte, obwohl sie erstarrt war. Das Zittern hatte sie innerlich erfaßt und brachte sie völlig aus dem Konzept. So etwas hatte Carol Simmons noch nie zuvor durchlitten.
    Dann blickte sie durch die Tür nach draußen.
    Für Carol war die Idylle dieser wunderschönen Ferienwelt am See zu einer Hölle geworden. Das Wasser war in Aufruhr, als wären dort auch Kräfte aus der Tiefe an die Oberfläche gekommen, um diese aufzuwühlen wie ein Meer bei Sturm.
    Der Himmel war düster geworden. Verborgene Kräfte hatten sich plötzlich aus ihren Verstecken gelöst und den Menschen gezeigt.
    Carol stand auf.
    Auch wenn es ihr nicht leichtfiel, sie konnte nicht länger auf dem Stuhl sitzen. Sie mußte einfach etwas unternehmen, und dabei stand ihr Sohn an erster Stelle.
    Nur er war wichtig.
    Sie war die Mutter. Sie war die große Beschützerin. Sie hatte ihn bisher immer vor den schlimmen Dingen bewahrt, und das sollte auch so bleiben.
    Sie ging aus dem Haus.
    Angeschlagen, wie Carol war, spürte sie den Wind auf ihrer Haut wie scharfe Glassplitter. Für einen Moment kam es ihr so vor, als wollte er ihr den Atem rauben.
    Carol Simmons wußte
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