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1007 - Die Kosmische Hanse

Titel: 1007 - Die Kosmische Hanse
Autoren: Unbekannt
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die die Organisation in den letzten vierhundert Jahren durchgemacht hatte.
    Zumindest was den offiziellen Anspruch der Kosmischen Hanse anging, dachte Rhodan sarkastisch, hatten sie alles erreicht, was sie sich vorgenommen hatten. In ihrer offiziellen Funktion trug die galaktische Handelsorganisation entscheidend zum Zusammenhalt der Völker der Milchstraße bei. Der Handel blühte, unter den Völkern der Milchstraße herrschten Wohlstand und Frieden.
    Völlig anders sah es mit der eigentlichen Aufgabe der Kosmischen Hanse aus. Gemäß dem Auftrag von ES waren die Hanse-Spezialisten unermüdlich damit beschäftigt, Aktivitäten von Seth-Apophis vorzeitig zu entdecken und Agenten der ES feindlich gegenüberstehenden Superintelligenz aufzuspüren.
    Die Zahl der aufgegriffenen Helfer von Seth-Apophis war inzwischen Legion, doch das bedeutete überhaupt nichts. Agenten von Seth-Apophis waren in jedem Fall Wesen, die nichts von ihrem Status wußten, so lange nicht, bis sie von der Superintelligenz aktiviert und eingesetzt wurden. Potentielle Mitarbeiter von Seth-Apophis waren auch von Mutanten nicht aufzufinden. Jeder biedere Bürger auf jedem bewohnten Planeten konnte ein feindlicher Agent sein, ohne daß er und seine Nachbarn es auch nur ahnten. Erst wenn er aktiviert worden war, konnte man ihn aufspüren. Doch mit dem Ende der Aktivierung erlosch wieder jede Verbindung mit Seth-Apophis. Ein gefangener Agent, der von Seth-Apophis deaktiviert wurde, vergaß seine Rolle, er erinnerte sich an nichts mehr. Aber er konnte jederzeit erneut benutzt werden.
    Es war das teuflischste System von Abhängigkeit, dem Rhodan jemals begegnet war - und es war gleichzeitig das rätselhafteste, denn niemand hatte bisher herausgefunden, wie es funktionierte.
    Seit seinem Besuch auf EDEN II hatte Perry Rhodan keinen Kontakt mehr zu ES bekommen. Das entsprach zwar der Prophezeiung von ES, aber manchmal fragte sich Rhodan besorgt, ob ES nicht bereits in der Auseinandersetzung mit der konkurrierenden Superintelligenz unterlegen war und sich deshalb nicht mehr meldete.
    Es bedeutete für die in die Hintergründe eingeweihten Menschen eine unvorstellbare psychische Belastung, in diesem Duell mitzustreiten, ohne den Verlauf der Fronten und den Stand der Auseinandersetzung zu kennen.
    „Wenn du so verträumt bist, wirst du kaum eine vernünftige Entscheidung treffen können", drang die Stimme seines Freundes in seine Überlegungen.
    Rhodan blickte auf die untersetzte Gestalt an seiner Seite.
    „Vermutlich sind die neuen Ereignisse sowieso ein Fall für den STALHOF", sagte er.
    „Wir werden hier im HQ-Hanse kaum zu einer Entscheidung kommen."
    Reginald Bull runzelte die Stirn.
    „Hältst du die Vorkommnisse auf Mardi-Gras für so dramatisch?"
    „Allein für sich würden sie mich nicht so sehr beunruhigen. Vergiß aber nicht, daß Mardi-Gras bereits das vierte Handelskontor ist, auf dem die positronische Steuerung ausfällt. Diesmal scheint es sogar noch schlimmer zu sein als in den vergangenen Wochen."
    „Du wirst also die Hanse-Sprecher zusammenrufen?" erkundigte sich Bully.
    „Nicht nur das", erwiderte Rhodan grimmig. „Nötigenfalls gehe ich selbst nach Mardi-Gras." Er klopfte gegen das an seinem Gürtel hängende Futteral, in dem sich das Auge befand. „Damit."
    „Wirst du mich mitnehmen?"
    „Dich oder jemand anderen", antwortete Rhodan ausweichend.
    Er strich mit einer Hand über das Spezialfutteral, als wollte er sich überzeugen, daß es noch an seinem Platz war. Das von Siganesen geschaffene silberfarbene Behältnis galt als unzerstörbar und konnte nur von Perry Rhodan selbst geöffnet werden. Um das Auge Laires herauszunehmen, mußte Rhodan mit dem Daumen einen leichten Druck auf die obere Klappe des köcherförmigen Gebildes ausüben. Dabei wurden seine individuellen Zellschwingungen ebenso übertragen wie die Impulse seines Zellaktivators. Erst diese Kombination ließ die Klappe aufspringen. Das Auge wurde ein Stück herausgefahren und war sofort griffbereit. Rhodan konnte damit den sogenannten distanzlosen Schritt ausführen. Er war in der Lage, jeden Ort der Kosmischen Hanse zu erreichen, vorausgesetzt, seine Absichten entsprachen den von ES erstellten ethischen Grundsätzen. Wenn Rhodan es wünschte, konnte er auf diese Weise eine zusätzliche Person transportieren oder entsprechendes Material bis zum Gewicht von dreihundert Pfund.
    Für Rhodan diente das Auge gleichzeitig als Hanse-Siegel.
    „Ich werde also zu Hause
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