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1007 - Die Kosmische Hanse

Titel: 1007 - Die Kosmische Hanse
Autoren: Unbekannt
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scheint die Störung irreparabel zu sein", sagte er anstelle einer Begrüßung.
    „Auf Mardi-Gras herrschen zunehmend chaotische Zustände, wie uns gerade berichtet wurde."
    Auf den drei anderen Planeten, von denen im Verlauf der letzten Wochen ähnliche Alarmmeldungen gekommen waren, hatten die Schäden in den Computernetzen behoben werden können. Rhodan begann zu ahnen, daß das Problem auf Mardi-Gras eine neue Dimension bekam.
    „Ich befürchte", sagte er, „daß wir es mit einem Angriff von Seth-Apophis zu tun haben. Vermutlich handelte es sich bei den drei vorausgegangenen Zwischenfällen auf Ayston, Gruumer und Waldemar um Versuche. Nun wird es ernst."
    „Eines verstehe ich nicht", sagte Tifflor kopfschüttelnd. „Warum verfolgt Seth-Apophis diese Nadelstichpolitik? Einem geballten Angriff könnten wir wahrscheinlich nicht standhalten."
    „Wir haben etliche Male darüber gesprochen", erinnerte Rhodan. „ES hat mich über die Hintergründe informiert. Die Mächtigkeitsballung von Seth-Apophis liegt weitab von diesem von ES kontrollierten Gebiet. Jeder umfangreiche Aufmarsch, von Seth-Apophis würde von ES sofort erkannt und verhindert werden. Das ist der eine Grund. Der andere dürfte darin zu sehen sein, daß Seth-Apophis auch in anderen Gebieten der Mächtigkeitsballung von ES solche Anschläge ausführt und daher ihre Kräfte aufsplittert.
    Ganz abgesehen davon, daß unser Gegner mit eigenen Problemen zu kämpfen hat und seine hauptsächlichen Anstrengungen direkt auf ES konzentriert."
    „Das mag alles stimmen", meinte Tifflor. „Letztlich sind wir aber auf Vermutungen angewiesen."
    In diesem Augenblick wurde ihre Diskussion unterbrochen. Einer der für dringende Nachrichten freigehaltenen Bildschirme erhellte sich und gab das dreidimensionale Bild von Walter Skearl wieder, einem von drei ständig im HQ-Hanse weilenden Mitgliedern des Handelsrats der Kosmischen Hanse.
    Der Handelsrat der Kosmischen Hanse, kurz HKH genannt, war ein Gremium an der Spitze der Organisation, das sich um die offiziellen Aufgaben der Hanse kümmerte. Der HKH regelte unter anderem die Handelsbeziehungen der GAVÖK-Völker untereinander. Er folgte dabei einer Satzung, in der nichts Politisches ausgesagt wurde.
    Auch über die Tätigkeit der Hanse-Spezialisten und der Hanse-Sprecher war in dieser Satzung natürlich nichts zu lesen, obwohl alle Vertreter des HKH über die inoffiziellen Tätigkeiten der Kosmischen Hanse gut unterrichtet waren.
    Beschlüsse des HKH wirkten sich in erster Linie auf das GAVÖK-Forum (ein an der Spitze der Hierarchie der GAVÖK stehendes Gremium) und auf die Kommandanten der kosmischen Basare, die sogenannten Handelskommissare, aus.
    „Ist Rhodan schon eingetroffen?" erkundigte sich Skearl, als einer der vier Hanse-Spezialisten vor den Bildschirm trat.
    „Ja, hier bin ich!" rief Rhodan. „Was ist geschehen, Walter?"
    Skearl, der ein massiges Gesicht und kalt wirkende Augen besaß, lächelte schwach, als er Rhodan in den optischen Erfassungsbereich der Anlage kommen sah.
    „Das wissen wir nicht genau, Perry. Es handelt sich um eine rätselhafte Nachricht eines unserer Raumschiffkommandanten."
    „Was für eine Nachricht?" wollte Rhodan wissen.
    Skearl zögerte, als könnte er sich nicht dazu durchringen, den Bericht, den er erhalten hatte, weiterzugeben.
    „Sie kommt aus dem Wega-Sektor", sagte er schließlich. „Die Raumfahrer behaupten, daß sich dort das kosmische Hintergrundrauschen von drei Grad Kelvin verändert hat."
    Einen Augenblick herrschte Schweigen.
    „Das kann doch wohl nur ein Scherz sein", sagte Rhodan nach einer Weile. „Oder die Burschen haben sich getäuscht. Kommt die Meldung von einem Hanse-Schiff?"
    „Ja", bestätigte das Ratsmitglied. „Von einer Kogge."
    Rhodan nickte langsam. Alles in allem gerechnet besaß die Kosmische Hanse 100.000 Raumschiffe. Hauptsächlich handelte es sich dabei um Einheiten, die früher zu den Flotten der Orbiter gehört hatten, also um Raumschiffe von Keilform. Die Kosmische Hanse hatte nicht alle Verbände der Orbiter übernehmen können, denn viele Orbiter hatten versucht, die Milchstraße mit ihren Schiffen zu verlassen, bevor sie dem natürlichen Alterungsprozeß erlegen und gestorben waren. Längst gab es keine Orbiter mehr. Die Schiffe dieser unheimlichen Armee, die einst die Menschheit bedroht hatte, existierten jedoch zum Teil noch. Der ehemalige Erkunder-Typ wurde nun Kogge genannt. Eine Kogge war 110 Meter lang und besaß
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