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1001 Nacht mit dem Wüstenprinzen

1001 Nacht mit dem Wüstenprinzen

Titel: 1001 Nacht mit dem Wüstenprinzen
Autoren: A Green
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und er sah sie so eindringlich an, als wollte er bis auf den Grund ihrer Seele blicken.
    Im ersten Moment verschlug sein Anblick Samia die Sprache, und sie fühlte sich benommen. Dieser fantastisch aussehende Mann war also der Herrscher des unermesslich reichen Landes Al-Omar!
    Er ging etwas zur Seite und bedeutete ihr höflich, sein Büro zu betreten. „Entschuldigen Sie, dass ich Sie warten lassen musste. Bitte kommen Sie herein.“
    Was blieb ihr anderes übrig, als der Aufforderung zu folgen? Klopfenden Herzens ging Samia an ihm vorbei, dabei nahm sie einen Hauch seines männlichen Aftershaves wahr. Nervös hielt sie direkt auf den Besuchersessel vor dem mächtigen Schreibtisch zu und drehte sich zum Sultan um, der die Tür hinter ihnen schloss, ohne seinen Gast aus den Augen zu lassen.
    Wortlos folgte er Samia in den Raum, und irgendwie konnte sie sich der geballten Energie, die er verströmte, nicht entziehen. Als er näher kam, begann ihr Magen zu flattern.
    Anfangs wirkte er ernst, doch dann lächelte er auf eine Art, die ihren Puls jagen ließ und sie vollends durcheinanderbrachte.
    „Habe ich etwas gesagt, das Sie verletzt hat?“
    Samia konnte ihn nur verständnislos ansehen.
    „Sie wollten wieder gehen?“, erinnerte Sadiq sie freundlich.
    Ihr schoss das Blut in die Wangen. „Nein … natürlich nicht.“ Eine glatte Lüge! Ihr wurde noch heißer. „Tut mir leid, ich habe einfach …“
    Verwirrt musste sie sich eingestehen, dass der Sultan sie einschüchterte. Sie lebte zurückgezogen und hasste es, Aufmerksamkeit zu erregen, aber ein Schattendasein führte sie nicht. Dennoch kam sie sich in Gegenwart dieses Mannes wie ein Schattengewächs vor.
    Sadiq tat ihre Unsicherheit mit einer Handbewegung ab. Ganz offensichtlich fühlte die Prinzessin sich unbehaglich, doch auch auf ihn hatte die Begegnung mit ihr eine seltsame Wirkung. Der Klang ihrer leisen, fast rauchigen Stimme elektrisierte ihn, er passte irgendwie nicht zum braven Aussehen der jungen Frau, die eher wie eine graue Maus auf ihn wirkte. Eigentlich sah sie genau aus wie auf den Fotos. Der strenge Hosenanzug und die zugeknöpfte Bluse machten es ihm unmöglich zu erkennen, ob sie überhaupt eine Figur hatte.
    Dennoch … ein seltsames Prickeln überlief Sadiq, sein Gespür warnte ihn, nicht voreilig zu urteilen. Er schob die Hände in die Taschen.
    Das Brennen in Samias Wangen wurde unerträglich, sie widerstand der Versuchung, den Sultan ebenfalls zu mustern. Tapfer versuchte sie es mit der Übung, die man ihr gegen das Erröten beigebracht hatte: Bewusst rot werden wollen, weil das die gegenteilige Wirkung hatte.
    Es half nichts. Die Hitze, die sie durchströmte, wurde immer heftiger.
    Immer noch sah der Sultan sie einfach nur an. Samia war sicher, dass sie jetzt knallrot sein musste, aber sie warf tapfer den Kopf zurück. Um alles noch schlimmer zu machen, brach Sadiq das Schweigen und reichte ihr die Hand.
    „Wir sind uns schon einmal begegnet, stimmt’s?“
    Jetzt kam es … genau, wie sie befürchtet hatte!
    Es wurde noch hoffnungsloser, denn er fuhr fort: „Ich wusste doch, dass ich Sie schon irgendwo gesehen hatte, aber ich konnte mich nicht erinnern, wo. Jetzt fällt es mir ein.“
    Samia hatte das Gefühl, ihr Herz müsste stillstehen. Stumm betete sie, dass er sich nicht ausgerechnet an ihren schrecklichen Ausrutscher erinnerte, der sich für immer in ihr Gedächtnis eingebrannt hatte.
    „Auf einer meiner Partys hatten Sie einen unglücklichen Zusammenstoß mit einem Tischchen voller Getränke.“
    Samia fiel ein Stein vom Herzen. An die Sache mit dem Arbeitszimmer erinnerte er sich offenbar nicht! Spontan, voller Dankbarkeit ergriff sie seine Hand, und er drückte sie. Die Berührung seiner Finger war fest und warm und beunruhigend. Am liebsten hätte sie sich ihm schnell wieder entzogen.
    „Ja, ich fürchte, das war ich. Ich war ein tollpatschiger Teenager.“ Warum klang sie auf einmal so atemlos?
    Immer noch hielt der Sultan ihre Hand und blickte ihr in die Augen. Endlich sagte er nachdenklich: „Ich wusste nicht, dass Sie auch blaue Augen haben. Trugen Sie nicht früher eine Brille?“
    „Ich habe mich im letzten Jahr zu einer Laserbehandlung entschlossen.“
    „Die blauen Augen haben Sie sicher von ihrer englischen Mutter?“
    Seine Stimme war so dunkel und erregend wie sein Aussehen. Samia nickte und versuchte, sich wieder zu fangen. „Sie war halb englischer, halb arabischer Abstammung und starb bei meiner Geburt.
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