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1001 Nacht mit dem Wüstenprinzen

1001 Nacht mit dem Wüstenprinzen

Titel: 1001 Nacht mit dem Wüstenprinzen
Autoren: A Green
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einzuschüchtern.
    Rastlos ging er im Raum auf und ab, als hätte er Schwierigkeiten damit, länger still zu sitzen. Nun fiel Samia auch ein, dass er als leidenschaftlicher Sportler bekannt war. Sadiq Al-Omar hatte als jüngstes Mannschaftsmitglied an der berühmten internationalen Vendée-Regatta teilgenommen, und da sie selbst gern segelte, imponierte ihr diese Leistung.
    Nach arabischer Männertradition hatte Sadiq Al-Omar in den Vereinigten Staaten und England studiert und die exklusive königliche Militärakademie Sandhurst durchlaufen. Und natürlich besaß er eine Flotte von Hubschraubern und Flugzeugen, die er regelmäßig selbst flog. Alles in allem war er ein beachtlicher Mann. Dazu kam sein Ruf als international bekannter Playboy, der Frauen sammelte wie Accessoires.
    Und Jahr für Jahr – daran brauchte Samia nicht erst erinnert zu werden – gab er die größten luxuriösesten Geburtstagspartys und brachte dabei astronomische Summen für wohltätige Zwecke zusammen.
    Woher sie das alles wusste? Beschämt musste sie sich eingestehen, dass sie die halbe Nacht damit verbracht hatte, aus dem Internet so viel wie möglich über ihn zu erfahren.
    Unvermittelt blieb Sadiq stehen und zog eine Braue hoch. „Wollen Sie meinen Heiratsantrag allen Ernstes ablehnen und mir raten, mich anderweitig nach einer Frau umzusehen?“
    „Und wenn ich genau das tue?“
    Er stemmte die Hände in die Hüften, und unwillkürlich blickte Samia auf sein Hemd, das seinen muskulösen Oberkörper umspannte. Durch die Seide konnte sie sein dunkles Brusthaar schattenhaft ausmachen. Ihr Mund wurde trocken. Komisch, dass sie so stark auf diesen Mann reagierte! Noch keiner hatte diese Wirkung auf sie gehabt. Es war, als erwachte sie auf einmal zum Leben. Die Erkenntnis beunruhigte sie.
    „Was dann wäre?“, sagte er scharf. „Dann wäre die Vereinbarung zwischen Ihrem Bruder und mir ernstlich gefährdet. Ich müsste mich dann Ihrer nächsten Schwester zuwenden und prüfen, ob sie für eine Ehe mit mir infrage käme.“
    Kreidebleich stand Samia auf. „Aber Sara ist erst zweiundzwanzig.“ Außerdem war sie so furchtsam. Aber das konnte sie dem Sultan natürlich nicht sagen. Als Ältere fühlte sie sich verpflichtet, ihre kleine Schwester zu schützen. „Für eine Ehe mit Ihnen käme sie nicht infrage.“
    Seine Miene wurde eisig. „So wie Sie es hinstellen, scheint eine gewisse Abneigung gegen die Ehe bei Ihnen in der Familie zu liegen. Dennoch würde ich eine Heirat mit Ihrer Schwester in Betracht ziehen. Ich wäre dann jedoch nicht mehr verpflichtet, mein Angebot aufrechtzuerhalten, Ihrem Bruder, dem Emir, bei der Erschließung seiner riesigen Ölvorkommen zu helfen. Dann müsste er sich im Ausland nach Geldgebern umsehen, was eine Reihe politischer Komplikationen mit sich bringen würde, die Burquat sich meiner Meinung nach im Moment nicht leisten kann.“
    Samia versuchte, ironisch zu lächeln. „Wollen Sie etwa behaupten, Ihre Motive für diese Heirat wären völlig uneigennützig?“, forderte sie ihn heraus. „Bitte halten Sie mich nicht für so dumm. Niemand tut etwas aus reiner Menschenliebe, ohne etwas dafür zu bekommen.“
    Nun sah er sie wieder an, und seine Augen funkelten seltsam. „Natürlich nicht. Als Gegenleistung bekomme ich eine hochkarätige Ehefrau – Sie oder Ihre Schwester, die Entscheidung liegt bei Ihnen –, plus eine wichtige Allianz mit einem benachbarten Königreich. Übrigens würde ich einen beachtlichen Anteil der erwirtschafteten Öleinnahmen in einem Treuhandfonds für unsere Kinder anlegen.“
    Unsere Kinder. Samia versuchte, das Flattern in ihrem Magen zu ignorieren.
    „Burquat braucht eine Allianz mit einem arabischen Nachbarn. Das wissen Sie ebenso gut wie ich, Samia. Und da Ihr Emirat sich der Welt als wahre Goldgrube präsentieren möchte, befindet es sich in einer äußerst angreifbaren Position. Andererseits kann es sich durch Ihre Heirat mit mir wegen der Familienbande meiner Unterstützung auf der ganzen Linie sicher sein.“
    Jedes seiner Worte klang für Samia wie Grabgeläut. Genau das hatte ihr Bruder auch gesagt. Sie wusste nicht, ob der Sultan mit dem Verweis auf ihre Schwester als Ehekandidatin nur bluffte, aber das wollte sie lieber nicht herausfinden. Und auch nicht darüber nachdenken, wie leicht sie zu ersetzen war. Sie wollte den Sultan nicht heiraten. Gleichzeitig ging es ihr gegen den Strich, dass er sich kurzerhand für eine andere entscheiden könnte.
    Die
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