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1.000 Euro für jeden

1.000 Euro für jeden

Titel: 1.000 Euro für jeden
Autoren: Götz W. Adrienne; Werner Goehler
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könnte, wie
ich wollte, dann würde ich … aber ich muss ja …«, würde so nicht mehr
Bestand haben können. Die Menschen könnten darüber nachdenken, was sie frei von
Angst tun möchten , welchen Beitrag sie leisten wollen und was sie schaffen können  – statt nur das zu tun, zu
dem sie aus Existenzangst gezwungen werden.
    Damit
alle ihres Glückes Schmied sein können, brauchen sie Werkzeuge, zumindest
Amboss, Eisen und Hammer. Das bedingungslose Grundeinkommen ist in diesem Bild
die schlichte Grundausstattung der Werkstatt, nicht das Paradies, aber es
beendet die Bevormundung durch den Staat und schafft Freiheit, die es so noch
nie gab, die Freiheit, die eigenen Geschicke selbst in die Hand zu nehmen.
    In
seiner Rede zur ersten Amtseinführung 1801 erklärte der amerikanische Präsident
Thomas Jefferson, durchaus an die eigene politische Klasse gerichtet: »Manchmal
wird gesagt, man kann einem Menschen nicht die Gewalt über sich selbst
anvertrauen – kann man ihm dann die Gewalt über andere anvertrauen?«
    Damit
tut sich die Politik auch heute noch schwer, sie meint weiterhin, besser als
die Bevölkerung selbst zu wissen, wie das Zusammenleben organisiert werden
soll. Werch ein Illtum, muss man da mit Ernst Jandl sagen.
    Ein
Grundeinkommen würde eine Fülle von nebeneinander bestehenden Arbeitsformen und
-rhythmen ermöglichen, würde unterschiedlichen Lebensphasen Rechnung tragen
können. Die heutige Arbeitswelt unterscheidet nicht zwischen den Bedürfnissen
einer 20-Jährigen und denen eines 58-Jährigen.
    Bedingungsloses
Grundeinkommen
ist mehr als Geld für alle
    »Der Mensch
ist noch sehr wenig, wenn er warm wohnt und sich satt gegessen hat, aber er
muss warm wohnen und satt zu essen haben, wenn sich die bessere Natur in ihm
regen soll.« So hat Friedrich Schiller die Französische Revolution kommentiert.
Und Bertolt Brecht, direkter: »Erst kommt das Fressen, dann die Moral.«
    Wir
könnten uns ein bedingungsloses Grundeinkommen schon heute leisten. Denn anders
als 1789 mangelt es uns nicht an Weizen und Brot. Wir sind nicht arm an Gütern,
wir sind höchstens arm an fruchtbarem Boden für die existierenden Ideen. Das bedingungslose
Grundeinkommen ist eine überraschend einfache, aber weitreichende Idee, wie wir
mit diesem überflüssigen Reichtum umgehen können: Wir geben ihn an die
Menschen, die ihn herstellen: ans Volk! Denn dieses wird damit weitaus mehr
anzufangen verstehen, als wir ahnen.
    Bedingungsloses
Grundeinkommen ist mehr als Geld für alle. Es geht bei alledem nicht allein um
eine Neuordnung der Staatsfinanzen, sondern um einen gesellschaftlichen
Paradigmenwechsel für alle Bürger und Bürgerinnen, um die Ermächtigung zur
Selbstermächtigung.
    Alle
sollen in ihrer Unterschiedlichkeit die Freiheit haben, sich zu
verwirklichen – das zu tun, was sie wollen und können. Das bedingungslose
Grundeinkommen ist ein entscheidendes – zeitgemäßes –
Gestaltungsmittel einer Gesellschaft, der das Soziale abhanden kommt, um Armut
und Existenzangst wirksam zu begegnen. Denn Angst macht unfrei. Sie ist die
größte Gegenspielerin jeglicher Kreativität. Ein bedingungsloses Grundeinkommen
dagegen schafft die Basis für ein selbstbestimmtes Leben in Freiheit, das
wiederum Kreativität und Leistungsfähigkeit ermöglicht.
    Wenn das Volk will …
    … dann kann
die Politik seinen Willen auf Dauer nicht ignorieren, zumal sie keine
tragfähige Alternative anzubieten hat. Sie scheint zu einer
Spielwiese von Lobbyinteressen verkommen, die Volksvertreter nehmen diesen
Zustand als gegeben hin. Dabei ist es die Idee von Demokratie, »ein erfülltes
Leben für so viele Menschen wie möglich« zu gewährleisten, wie es Richard David
Precht im Juni 2010 in einem Essay für den Spiegel betonte. Doch die Deutschen
trauen der Politik nicht mehr über den Weg, sind verdrossen. Die Massenmedien
sind immer weniger Wächter der Demokratie, sondern haben sich zu
Hofberichterstattern gewandelt. Die Wahlbeteiligungen sinken, Demokratie wird
nicht mehr gelebt. Dabei gibt es ein großes Bedürfnis der Bürgerinnen und
Bürger mitzugestalten. Wie immens der Wunsch nach aktiver Teilhabe ist, hat
sich vor und bei der Bundespräsidentenwahl am 30. Juni 2010 gezeigt –
dokumentiert in der demokratischen Aufbruchsstimmung, die der Kandidat Joachim
Gauck im Volk entfachte. Menschen lassen sich anstecken von Ideen wie dem
bedingungslosen Grundeinkommen.
    Daher
versuchen wir weiter zu begeistern, sammeln
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