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1000 - Der Terraner

Titel: 1000 - Der Terraner
Autoren: Unbekannt
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der Regel zerstören sie sich selbst, weil die ethische Entwicklung nicht mit den anderen Bereichen Schritt halten kann. Das Konzil der Sieben mußte schließlich scheitern, Weil es sich nur noch mit seiner räumlichen Expansion befaßte und diese außerdem noch gewaltsam vorantrieb."
    „Was kommt danach?" wollte Rhodan wissen. „Was geschieht mit Existenzformen, die die nächste Zwiebelschale erreichen?"
    „Du kennst die Antwort, Perry Rhodan!"
    „Ja", gab Rhodan erschauernd zu. „Die weitere Entwicklung führt zum Aufbau von Mächtigkeitsballungen. Superintelligenzen entstehen."
    „So ist es."
    „Das würde bedeuten, daß ... daß die Menschheit..." Rhodan wagte nicht, diesen Gedanken zu Ende zu führen. „Jede Entwicklung dieser Art erstreckt sich in der Regel über gewaltige Zeiträume, und man weiß nie, wohin sie schließlich tatsächlich führt", schränkte ES ein. „Die Menschheit allein könnte vermutlich niemals zu einer echten Superintelligenz werden. Nur zusammen mit den anderen großen Völkern ihrer Milchstraße kann sie dieses Ziel erreichen.
    Auszuschließen, daß es in ferner Zukunft einmal so weit kommen könnte, wäre jedoch sicher falsch."
    Rhodan fühlte sich ernüchtert. Er hatte den Eindruck, daß ES ihn in seiner Euphorie bremsen wollte.
    ES meinte mitleidig: „Ich spüre, wie sehr dich das alles belastet und verwirrt. Aus diesem Grund muß ich dir eine Pause gönnen. Außerdem ist es nicht gut, wenn du zu lange im Kollektiv integriert bleibst. Die Rückkehr könnte dir dann schwer fallen oder ganz und gar unmöglich werden."
    Rhodan wollte protestieren, denn er sah nicht ein, daß der Informationsfluß ausgerechnet jetzt unterbrochen werden sollte. ES machte jedoch nicht den Eindruck, als wollte es sich nach den Wünschen des Terraners richten.
    Rhodan merkte, daß er vorübergehend aus dem Bewußtseinskollektiv ausgestoßen werden sollte. „Noch eine Frage!" forderte er hastig. „Als du mir bei meinem Besuch auf Wanderer eine Chance einräumtest, hast du von zwanzigtausend Jahren gesprochen, um sie zu nutzen."
    „Es war ein willkürlich gewählter Zeitraum, der dir begreiflich machen sollte, was es bedeutet, in kosmischen Maßstäben zu denken."
    „Zwanzigtausend Jahre!" Mit einem Schlag begann Rhodan zu verstehen. „Zwanzigtausend Jahre - die Zeit, die uns bleibt, um uns zu einer Superintelligenz zu entwickeln. Das hast du damals gemeint."
    „Nun hast du mich verstanden, Perry Rhodan!"
    Rhodan spürte eine Berührung, die einem heftigen körperlichen Schlag gleichkam, dann wurde er in die im ersten Augenblick - unerträgliche Enge gedrückt, die sein Körper war.
    Er lag auf dem Boden in seiner Unterkunft.
    Was hatte ES damals auf Wanderer über die Unsterblichkeit gesagt? „Du erwartest Großes und Schönes von der Unsterblichkeit? Alle organischen Wesen erwarten es, bis die fürchterliche Enttäuschung kommt. Die letzte Flucht ist die Entstofflichung. Einmal wirst du froh sein, deinen Geist aus der Hülle des Körpers befreien zu können."
    Mein Gott! dachte Rhodan. Nun verstehe ich auch das.
    Und wie ich es verstehe.
     
    *
     
    Nach einer Weile kam Carfesch herein, half Rhodan auf die Beine, bereitete ihm eine Mahlzeit und versuchte, durch belanglose Gespräche den Mann von seiner Niedergeschlagenheit zu befreien. „Macht es dir nichts aus, immer wieder aus dem Kollektiv herauszukommen?" wunderte sich Rhodan. „Es ist ja nur vorübergehend", meinte Carfesch lakonisch. „Außerdem bin ich ein Narziss und freue mich jedes mal, wenn ich mich in meinem ursprünglichen Körper sehe."
    Rhodan mußte lachen. „Wir kennen uns bereits länger, nicht wahr?"
    „Seit du ein Junge warst!"
    Der Gesichtsausdruck des anderen verriet Rhodan deutlich, daß er nicht mehr darüber erfahren würde, deshalb stellte er auch keine dementsprechenden Fragen. Carfesch gelang es, Rhodan für die Umgebung auf EDEN II zu interessieren, und er führte ihn überall herum. Eine phantastische Welt erschloß sich dem Terraner. Ab und zu trafen sie auf Bewußtseinsprojektionen, in der Regel waren es ehemalige Konzepte, die das Kollektiv von ES verließen, um bestimmte Aufgaben auf EDEN II auszuführen.
    Carfesch erschien dem Mann immer sympathischer, und als sie in Rhodans Unterkunft zurückkehrten, fragte er ihn: „Woher kommst du eigentlich, Carfesch?"
    Die tiefblauen Augen richteten sich auf Rhodan, als könnten sie mühelos durch ihn hindurchsehen. „Das ist eine lange Geschichte", erwiderte
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