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1000 - Das Schwert des Salomo

1000 - Das Schwert des Salomo

Titel: 1000 - Das Schwert des Salomo
Autoren: Jason Dark
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Asien ist verdammt weit weg. Oder die Staaten.«
    »Bon, du hast mich überzeugt, aber wir haben noch etwas Zeit, denke ich.«
    »Du willst was trinken?«
    »Erraten.«
    »Wo?«
    Ducru deutete mit dem Kinn nach vorn. »Fahr noch ein Stück und biege dann rechts ab. Da gibt es in einer Seitenstraße ein Bistro oder ein Café. Ich habe die Reklame leuchten sehen.«
    »Das blaue Schild?«
    »Gut beobachtet.«
    Armand mußte lachen. »Was meinst du denn, wer neben dir sitzt, mein Junge?«
    Ducru gab keine Antwort. Er leckte über seine weich geschwungenen Lippen, die gut zu einer Frau gepaßt hätten. In der Rechtskurve stemmte er die Beine gegen das Bodenbrett und schaute in die Gasse hinein, über deren rissiges Pflaster der Schein der Autolichter huschte.
    In den zumeist drei- oder vierstöckigen Häusern lebten Menschen, aber es gab auch in den unteren Bereichen Geschäfte, die zu dieser Zeit leer oder geschlossen waren. Erst wenn der Strom der Touristen nach Chartres drängte, würden sie wieder öffnen und die Neugierigen mit Andenkenkitsch überschütten.
    Das Reklameschild leuchtete ungefähr auf der Hälfte der schmalen Straße. Das Bistro hieß »Chez nous«, war nicht sehr breit, aber tief.
    Die beiden Männer sahen es im Vorbeifahren, denn erst ein Stück weiter konnten sie den Wagen abstellen. Sie stiegen aus.
    Viele Gäste brauchte die etwa dreißigjährige Frau nicht zu bedienen. Nur an zwei Tischen saßen Gäste, zwei Paare, die miteinander redeten, wobei ein Paar sogar geschäftliche Unterlagen durchschaute. An den Wänden hingen die Bilder der Kathedrale, wie sie früher ausgesehen hatte. An den Fotos hatte sich der Gilb bereits festgefressen.
    Der Boden bestand aus Holz, ebenso wie die runden Tische und Stühle mit ihren zu einer Harfe gebogenen Lehnen.
    Die Wirtin stand hinter einer zischenden Espresso-Maschine. Sie schaute zur Tür, als die beiden Männer eintraten, und sie wußte selbst nicht, weshalb plötzlich ein Schauer über ihren Körper rann.
    Es mochte an den zwei Gestalten liegen, denn sie strömten etwas aus, das ihr nicht gefallen konnte.
    War es Gewalt? War es eine Kälte, die anders war als die draußen?
    Sie konnte es nicht sagen, wollte auch nicht auffallen und kümmerte sich um die Maschine.
    Armand und Ducru hatten sich auf zwei Stühlen niedergelassen und hörten, wie das Holz leise knarzte. Auf der runden Tischplatte lag eine ebenfalls runde Decke, die schon einige Kaffeeflecken aufwies. Die beiden saßen mit dem Rücken zur Wand. Die Tür konnten sie gut im Blick behalten und ebenfalls die Theke an ihrer rechten Seite.
    Die Wirtin bediente erst, dann kam sie zu den Killern. »Bon Soir, was darf es sein?«
    »Kaffee«, sagte Armand, »viel, stark und schwarz. Haben Sie auch Kannen?«
    »Ja.«
    »Dann bringen Sie eine.«
    Die Wirtin war froh, aus dem Dunstkreis der beiden Gäste zu gelangen. Unter dem dunkelroten Pullover spürte sie den kalten Schauer auf der Haut, der einfach nicht weichen wollte.
    Der Kaffee kam aus dem Automaten. Die Frau nahm eine der alten Porzellankannen und ließ sie vollaufen. Sie zuckte zusammen, als der jüngere der beiden Gäste sie vom Tisch her ansprach. »Bringen Sie noch zwei Cognac mit.«
    »Gern.« Die Hände der Frau zitterten, als sie das Bestellte einschenkte. Es wurde etwas mehr, aber das war ihr auch egal. Sie wollte die beiden sowieso so rasch wie möglich loswerden. Wenig später servierte sie das Bestellte, vermied es aber, die Männer anzuschauen, und sie atmete erst durch, als sie ihren Platz hinter der Theke eingenommen hatte.
    Armand und Dueru tranken. Sie taten nichts weiter. Sie unterhielten sich auch nicht, bis Ducru auf die Uhr schaute. »Es ist noch eine Minute, und man hat uns gesagt, daß man uns finden würde.«
    Armand blieb gelassen. »Ja, noch haben wir Zeit.«
    »Und wenn er sich nicht meldet?«
    »Geben wir ihm noch fünf Minuten und verschwinden dann. Das Geld haben wir schließlich.«
    »Sogar in Dollar.« Ducru ließ den Sekundenzeiger seiner Uhr nicht aus den Augen. Dieser Auftrag war mehr als geheimnisvoll. Beide wußten nur, daß sie einen Mönch töten sollten, aber sie hatten noch nicht erfahren, wo es geschehen sollte.
    Beide konnten sich vorstellen, daß es an einem exponierten Ort geschehen sollte, und da kam sogar die Kathedrale in Frage. Armand oder Ducru jedenfalls störte es nicht.
    »Noch sieben Sekunden.«
    Armand nickte nur.
    »Jetzt noch drei.«
    »Sei doch nicht nervös.«
    »Das bin ich gar nicht«,
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