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1000 - Das Schwert des Salomo

1000 - Das Schwert des Salomo

Titel: 1000 - Das Schwert des Salomo
Autoren: Jason Dark
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muß ja nicht sofort sein. Ihr wohnt recht einsam, und Hilfe ist oft weit entfernt…«
    »Trotzdem müssen wir bleiben. Aber ich danke dir für die Warnung, Junge, denn jetzt werde ich doppelt so gut achtgeben, darauf kannst du dich verlassen. Gibt es denn einen Hinweis? Könntest du mir sagen, wie die Gefahr in etwa aussehen würde, die auf uns zukommen kann?«
    »Nein, das weiß ich leider auch nicht. Es gibt Gegner, Vater, das habe ich dir schon gesagt, aber mir ist nicht bekannt, welcher Gruppe sie angehören. Ich will da auch nicht spekulieren und versuchen herauszufinden, wer tatsächlich dahintersteckt.«
    »Was dauern kann.«
    »Das gebe ich zu.«
    Ich hört ihn stöhnen. »Ja, es war damals schon sehr vage, John, als Donata zum erstenmal erschien. Konkret geworden ist sie nicht. Ich weiß auch nicht, ob sie es nicht wollte, jedenfalls halte ich die Augen offen und bedanke mich für die Warnung.« Er holte tief Luft. »Eines möchte ich trotzdem noch wissen, John. Wie soll ich mich deiner Mutter gegenüber verhalten?«
    »Am besten so normal wie immer, falls es dir möglich ist.«
    »Das wird schwer sein, John. Du kennst sie doch. Sie hat eine Nase für gewisse Dinge und riecht, wenn etwas nicht stimmt. Das habe ich schon oft erlebt.«
    »Reiß dich mal zusammen.«
    »Ist einfach gesagt. Kann ich dich über deine Handy-Nummer erreichen, sollte etwas passieren?«
    »Jederzeit.«
    »Gut, John, dann versuche ich, mein Bestes zu geben.« Die Stimme meines Vaters knickte etwas ab. »Jetzt bin ich schon so alt geworden, mein Junge, aber du hast es tatsächlich geschafft, mich zu beunruhigen.«
    »Ich wollte es nicht. Auf der anderen Seite bin ich auch dafür, daß du Bescheid weißt.«
    »Das versteht sich, John.«
    »Gut, Vater, ich muß auch Schluß machen. Ich bin nicht zum Spaß nach Chartres gefahren. Ich werde Kontakt mit einem Mann aufnehmen, der mir vielleicht weiterhelfen kann. Wenn eben möglich, rufe ich dich im Laufe des Abends an.«
    »Ja, das wäre nett. Bis später.«
    »Und grüße Mutter von mir.«
    »Mach ich.«
    Ich schluckte. Ich ärgerte mich über mich selbst, daß meine Stimme so versteckt geklungen hatte, und ich spürte den Schauder, wie er als Woge in meinem Körper hochstieg, meinen Kopf erreichte und dafür sorgte, daß mein Gesicht anfing zu glühen.
    Als ich das Handy wegsteckte, spürte ich sogar einen leichten Schwindel. Auch der Blick zum Himmel gab mir keinen Trost. Er hatte sich fast völlig bezogen. Die Dunkelheit hatte weiter zugenommen, doch kein Stern und auch nicht der Mond gaben durch ihren Schein Hoffnung.
    Hoffnungslos?
    Ich mußte mich zusammenreißen, um nicht auch in diesen Zustand zu geraten.
    Es hatte schon oft genug schlecht ausgesehen, aber mit einem derartig bedrückenden Gefühl hatte ich selten zu kämpfen gehabt.
    Plötzlich konnte mich auch die unmittelbare Nähe der Kathedrale nicht mehr positiver stimmen. Sie gab mir keinen Trost. Wenn ich an ihrer Mauer in die Höhe schaute, so sah ich nur einen finsteren Schatten, in dem sich die Kräfte des Bösen konzentriert hatten.
    Auch mich erfaßte dieser Schatten und sorgte bei mir für eine innerliche Kälte. Durch den offenen Mund holte ich tief Atem. Die Luft schmeckte irgendwie anders und war auch von einer besonderen Kälte durchdrungen. Sie verschwand nicht, als ich die schmale Tür des Seiteneingangs aufgezogen und das Bauwerk wieder betreten hatte, ich glitt hinein in das diffuse Licht aus Dämmer- und Kerzenschein. Die wenigen Flammen tanzten und warfen Schattenmuster auf die Altäre.
    Nicht weit von der Säule entfernt blieb ich stehen. Mein Blick schweifte durch das leere Gotteshaus. Leer war es tatsächlich. Ich entdeckte keinen Menschen, auch der Mönch, mit dem ich verabredet war, zeigte sich nicht.
    War ich in eine Falle gelaufen? Hatte man mich vielleicht bewußt aus London weg und nach Chartres gelockt, um freie Bahn zu haben? Der Gedanke kam mir, aber ich wollte ihn nicht bis zum Ende durchführen, weil ich es mir einfach nicht vorstellen konnte. Der Anruf war schließlich von Abbé Bloch gekommen, und er würde mich nie reinlegen, nicht nach allem, was wir gemeinsam durchlebt und durchlitten hatten. Da brauchte ich nur daran zu denken, daß er das Augenlicht zurückerhalten hatte, weil ich auf den Dunklen Gral verzichtet hatte, der sich nun auf der Nebelinsel Avalon befand.
    Wie lange sollte ich noch warten?
    Eine Viertelstunde, eine halbe?
    Irgendwo dazwischen mußte die Zeit liegen. Alles
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