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100 Stunden Todesangst

100 Stunden Todesangst

Titel: 100 Stunden Todesangst
Autoren: Stefan Wolf
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erreicht. Vor etwa drei Minuten ist der
stahlblaue Jeep mit dem Kennzeichen...“, er nannte es, „hier durchgefahren. Er
schien unverdächtig. Ich konnte vier Insassen ausmachen. Der Wagen bewegt sich
jetzt auf der B... in Richtung Dröstdorf. Wir nehmen Verfolgung auf.“
    „City
zwölf, verstanden!“ antwortete die Einsatzzentrale. „City 31 befindet sich in
Dröstdorf und wird den Jeep abfangen. Verstärkung ist unterwegs. Bitte
kommen...“
     
    *
     
    Oma,
Eugenie und das muntere Pärchen saßen im Wohnzimmer am Tisch.
    Oma
erzählte zum zweiten Mal.
    „Und für
deinen beispiellosen Mut, Elisabeth“, sagte Eugenie, „gebührt dir eine
Auszeichnung. Hättest du das viele Geld wirklich in die Senkgrube geworfen?“
    Lächelnd
hob Oma die Achseln. „Ich weiß nicht, was ich getan hätte. Ich wollte einfach
nicht stillhalten. Mir schien es eine Möglichkeit zu sein, das Geld zu retten.
Aber dann habe ich begriffen: Der Schlechtigkeit dieser Verbrecher ist
unsereins nicht gewachsen.“
    „Entschuldigt!“
sagte Tom und stand auf. „Ich tapere nochmal zu den Schülthoffs rüber. Ohne
Telefon fühle ich mich von der Welt abgeschnitten. Ich muß einfach wissen, was
da draußen läuft. Und das geht nur über den heißen Draht. Durch die Gegend zu
gurken, bringt nichts.“
    Er lief
hinüber.
    Die
Schülthoffs, die ihn seit langem kennen, hatten volles Verständnis. Und hofften
außerdem, auf diese Weise selbst was zu erfahren.
    Tom rief im
Präsidium an.
    Mit
Hochtürh wurde er zwar nicht verbunden. Der hatte mehr als alle Hände voll zu
tun.
    Aber der
Beamte, den er von heute vormittag kannte, teilte mit: „Es scheint wiedermal,
als hätte sich das Gesochs in Luft aufgelöst. City 31 hat rechtzeitig den
Ortsanfang von Dröstdorf gesperrt. Doch der Jeep ist nicht aufgetaucht. Statt
dessen kam City zwölf angerauscht, der sich ja an die Verfolgung gemacht
hatte.“
    „Das
heißt“, sagte Tom, „auf der Strecke zwischen Birkenrode und Dröstdorf hat sich
der Jeep in die Büsche geschlagen.“
    „Genau. Die
scheinen jeden Fußbreit Boden zu kennen. Vermutlich haben sie wiederum unseren
Funkverkehr abgehört. Damit waren sie gewarnt. Leider zweigen zig Wege und
Rumpelpfade von der Hauptstrecke ab. Die führen sonstwohin. Oberkommissar
Hochtürh meint allerdings, daß uns die Typen auf ganz andere Weise austricksen
wollen.“
    „Nämlich?“
    „Links der
Straße — in Richtung Dröstdorf — verläuft Wald. Vielleicht haben sich die
Ganoven unter den Bäumen versteckt und nur gewartet, bis City zwölf an ihnen
vorbeipreschte. Dann könnten sie zurückgefahren sein — nach Birkenrode. Und
jetzt sind sie dort, wo niemand sie sucht.“
    „Hm.“ Tom
konnte sich dafür nicht begeistern. „Aber der Jeep fällt auf. Besonders hier im
Dorf.“
    „Nicht,
wenn sie ihn in eine leere Garage stellen.“
    „Ich halte
die Augen offen“, versprach er.
     
    *
     
    Olaf
Haschke saß am Lenkrad.
    Er kannte
seinen Jeep genau und wußte, was er ihm zumuten durfte. Nahezu mit jedem
Gelände wurde der Vierrad-Antrieb fertig.
    Neben ihm
saß Lorenz, der Chef. Er kaute auf einer Zigarre. Aber sie brannte nicht.
    Zwischen
den Knien klemmte er den Geldkoffer fest.
    Hartwig
hatte seine Uniform abgelegt und unter den Sitz gestopft. Er trug unauffällige
Kleidung und einen langen grauen Mantel.
    Mit einer
Hand hielt er Sascha fest, der auf seinem Sitz hin und her schwankte.“
    Seine Wunde
war frisch verbunden. Auch er steckte in Zivilkleidung. Damit er die Schmerzen
ertrug, hatten sie ihm eine halbe Flasche Schnaps eingeflößt.
    Er war
völlig betrunken.
    „Und
jetzt?“ Olafs Stimme bebte vor Wut. „Jetzt haben wir die gleiche Katastrophe.
Nur mit dem einen Unterschied: Vorhin saßen nur Hartwig und Sascha in der
Tinte. Jetzt geht es uns allen an den Kragen. Wir sind eingekesselt. Nach
Dröstdorf können wir nicht. Wenn wir nach Birkenrode zurückgeigen, fahren wir
der Verstärkung in die Arme. Können von Glück sagen, daß uns City zwölf nicht
gesehen hat.“
    Vor wenigen
Minuten war der Streifenwagen an ihnen vorbeigeprescht. Unter Bäumen am
Waldrand hatten sie sich versteckt, mit ausgeschalteten Scheinwerfern.
    „Nur gut“,
murmelte Hartwig, „daß wir den Polizeifunk abhören. Ohne das ginge nichts. Aber
was ist jetzt?“
    Die Frage
galt offensichtlich Lorenz.
    Immerhin
war er der Boss. Und er ließ keine Gelegenheit aus, sich aufzuspielen.
    Jetzt mußte
er die richtige Entscheidung treffen. Er tat’s.
    „Fahr
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