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10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

Titel: 10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES
Autoren: Helmuth W. Mommers und Arnulf D. Kraus
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der An­ge­klag­te ge­nug Ih­rer Ge­dan­ken ver­stan­den ha­ben, um zu wis­sen, daß er ein Ver­bre­chen be­gan­gen hat­te, so war dann kei­ne Ge­le­gen­heit, sich zu ent­schul­di­gen oder Er­satz zu leis­ten?«
    Kei­ne Ant­wort.
    »Und, wie dem auch sei, wa­ren Ih­re Ge­dan­ken, als Sie weg­lie­fen, feind­li­cher Na­tur?«
    »Nun, ich be­eil­te mich nicht ge­ra­de, um ihm einen Blu­men­strauß zur Be­grü­ßung zu ho­len«, ver­si­cher­te Lol­or­do.
    Der Ver­tei­di­ger wand­te sich an die Rich­ter. »Die­ser Zeu­ge ist un­ver­schämt. Ich kann ihn nicht wei­ter brau­chen.«
    Die Rich­ter be­rat­schlag­ten, und der Vor­sit­zen­de ent­schied dann kühl: »Der Zeu­ge muß sich in­ner­halb des Ge­richts­ge­bäu­des zur Ver­fü­gung hal­ten, bis der Fall ent­schie­den ist.«
    Lol­or­do ging em­pört da­von.
    »Vier­ter Zeu­ge!«
    Der Zeu­gen­stand wur­de von ei­nem Mann mitt­le­ren Al­ters ein­ge­nom­men, der ir­gend­wie den Film-Vor­stel­lun­gen ei­nes Bank­prä­si­den­ten oder be­rühm­ten Chir­ur­gen ent­sprach.
    »Na­me?«
    »Win­throp Al­lain.«
    »Sie sind Pro­fes­sor der Zoo­lo­gie, nicht wahr?« frag­te der Staats­an­walt.
    »Das stimmt.«
    »Er­ken­nen Sie die­ses Ge­schöpf in der An­kla­ge­bank?«
    »Na­tür­lich, ich ha­be mit ihm wo­chen­lang in en­ger Ver­bin­dung ge­stan­den.«
    Der Staats­an­walt mach­te ei­ne un­ge­dul­di­ge Ges­te. »Un­ter wel­chen Um­stän­den be­geg­ne­ten Sie ihm das ers­te Mal?«
    Ei­ne Ant­wort dar­auf war wirk­lich über­flüs­sig. Die gan­ze Welt kann­te die­se Um­stän­de, man hat­te es oft und oft mit vie­len phan­tas­ti­schen Aus­schmückun­gen wie­der­holt.
    Nichts­de­sto­we­ni­ger ant­wor­te­te Al­lain: »Es er­schi­en im Zoo et­wa zwei Stun­den, nach­dem er ge­schlos­sen wor­den war. Wie es hin­ein­kam, das weiß ich nicht.«
    »Es schnüf­fel­te her­um, be­gut­ach­te­te al­les, was zu se­hen war, und merk­te es sich?«
    Zö­gernd: »Nun ja …«
    »Schau­te es sich um, ja oder nein?«
    »Na­tür­lich sah es einen Groß­teil des Zoos, be­vor es die Wäch­ter ent­deck­ten, aber …«
    »Bit­te be­schrän­ken Sie sich auf kur­ze Ant­wor­ten, Pro­fes­sor Al­lain«, sag­te der Staats­an­walt steif. »Fah­ren wir fort: in­fol­ge des großen Auf­se­hens, das die­ses fremd­län­di­sche Ob­jekt bei sei­ner An­kunft er­reg­te, und der dar­auf­fol­gen­den Ta­ten, hat­ten die Wär­ter kei­ne Schwie­rig­keit, es zu er­ken­nen?«
    »Nicht die ge­rings­te. Sie mel­de­ten es mir so­fort.«
    »Was un­ter­nah­men Sie dann?«
    »Ich nahm mich der Sa­che per­sön­lich an. Ich be­rei­te­te ihm ein war­mes und kom­for­ta­bles Quar­tier in ei­nem leer­ste­hen­den Ab­teil des Rep­ti­li­en-Hau­ses.«
    Das ver­sam­mel­te Ge­richt blick­te re­spekt­voll auf den Ex­per­ten, der ei­ne sol­che An­ge­le­gen­heit mit ei­ner der­ar­ti­gen Läs­sig­keit und Selbst­ver­ständ­lich­keit be­han­del­te.
    »Wie ge­lang Ih­nen das, oh­ne ge­lähmt oder auf­ge­löst zu wer­den, oder ein an­de­res un­na­tür­li­ches Schick­sal zu er­lei­den?«
    Die Stim­me des Staats­an­walts klang säu­er­lich.
    »Spra­chen Sie ihm huld­vollst ein herz­li­ches Will­kom­men aus?«
    Der Zeu­ge, tro­cken:
    »Ge­nau so!«
    »Hu­mor zu sei­ner Zeit und an sei­nem Ort, Pro­fes­sor«, rüg­te der Staats­an­walt sanft. »Das Ge­richt ver­steht, daß Sie die­ses ge­spens­ter­haf­te We­sen als Rep­til ein­reih­ten und daß es Ih­nen ge­lang, es an den rich­ti­gen Ort zu brin­gen.«
    »Un­sinn. Das Ab­teil im Rep­ti­li­en-Haus war ver­füg­bar, pas­send und an­nehm­bar. Der An­ge­klag­te kann nir­gends ein­ge­reiht wer­den.«
    Der Staats­an­walt tat die­se Be­mer­kung mit ei­nem ver­ächt­li­chen Ach­sel­zu­cken ab und fuhr fort:
    »Wol­len Sie dem Ge­richt nicht ver­ra­ten, wie es Ih­nen ge­lang, die­se Krea­tur zu fan­gen?«
    »Ich fing das We­sen nicht. Ich wuß­te, daß es ver­nünf­tig war, und be­han­del­te es da­nach.«
    »Wenn wir uns auf die Aus­sa­gen der an­de­ren Zeu­gen ver­las­sen kön­nen«, sag­te der Staats­an­walt schroff, »hat­ten Sie Glück, daß die Sa­che so gut ab­ge­gan­gen ist. Warum er­laub­te
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