10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

selbst­ge­bau­ten Sack­gas­se – ein Pla­net, nicht we­ni­ger!«
    Er blick­te fins­ter zur Bank.
    »Sie müs­sen un­end­lich lang ge­fah­ren sein.«
    »Ja.«
    »Sie ha­ben al­so Ihr Raum­schiff auf die­sem Pla­ne­ten ge­lan­det und Treib­stoff ge­spart, da die­ser Sie Mil­lio­nen von Ki­lo­me­tern mit­ge­nom­men hat? Kön­nen Sie sich ei­ne Vor­stel­lung da­von ma­chen, wie schwer oder wie leicht man einen sol­chen Wan­dels­tern im Weltall fin­det?«
    »Äu­ßerst schwer«, gab Maeth zu.
    »Und trotz­dem ha­ben Sie ge­nau den rich­ti­gen Pla­ne­ten ent­deckt, der Sie hier­her brin­gen konn­te? Ei­ne sehr er­staun­li­che Rei­se, fin­den Sie nicht?«
    »Ich fuhr nicht den gan­zen Weg mit ihm, aber den größ­ten Teil da­von.«
    »In Ord­nung«, stimm­te der Staats­an­walt leicht ver­ächt­lich zu. »Neun­und­neun­zig Mil­lio­nen an­stel­le von hun­dert Mil­lio­nen, oder wie im­mer die Ent­fer­nung ge­we­sen sein mag. Es ist nach wie vor be­wun­derns­wert.«
    »Wei­ter­hin«, setz­te Maeth, stän­dig schrei­bend, fort, »wähl­te ich mir nicht einen aus, um mich hier­her­zu­brin­gen, wie Sie be­haup­ten. Ich be­nütz­te dank­bar den ein­zi­gen sicht­ba­ren Pla­ne­ten, wo­hin er mich auch im­mer brin­gen moch­te. Ich hat­te kein Ziel. Ich floh aufs Ge­ra­te­wohl in das All und ver­trau­te dem Schick­sal.«
    »Ein an­de­rer Pla­net hät­te Sie al­so wo­an­ders hin­brin­gen kön­nen, nicht wahr?«
    »Oder auch nir­gends hin«, stell­te Maeth fest. »Das Schick­sal mein­te es gut mit mir.«
    »Sei­en Sie sich des­sen nicht so si­cher!« Der Staats­an­walt steck­te die Dau­men in sei­ne Wes­ten­ta­schen und stu­dier­te den an­de­ren mit un­heil­vol­lem Aus­druck. »Wenn Ih­re wirk­li­chen Grün­de tat­säch­lich die sind, die man Ih­nen von un­se­rem Nach­rich­ten­dienst, der im­mer auf dem lau­fen­den ist, zu­er­kannt hat, er­war­tet man, daß Sie ei­ne vollauf glaub­wür­di­ge Ge­schich­te er­zäh­len könn­ten. Sie ha­ben dem Ge­richt zwar die­se Ge­schich­te, aber kein über­prüf­ba­res Be­weis­ma­te­ri­al an­ge­bo­ten. Wir ha­ben hier gar nichts, gar nichts au­ßer Ih­ren un­glaub­wür­di­gen Wor­ten – den Wor­ten ei­nes un­be­kann­ten Frem­den, das ist al­les!« Er mach­te ei­ne Pau­se, dann schloß er: »Kön­nen Sie die­sem Ge­richt nicht mehr als ei­ne An­zahl küh­ner Be­haup­tun­gen an­bie­ten?«
    »Ich se­he kei­ne Mög­lich­keit, Miß­trau­en zu be­kämp­fen«, schrieb Maeth lang­sam und mü­de, »au­ßer mit Ver­trau­en.«
    Dem ent­geg­ne­te der Staats­an­walt hart und un­barm­her­zig: »Wie vie­le an­de­re von Ih­rer Art gibt es in die­sem Au­gen­blick noch auf die­ser Welt, die ins­ge­heim ih­re ge­plan­ten Vor­ha­ben aus­füh­ren kön­nen, wäh­rend Sie die gan­ze Auf­merk­sam­keit auf sich kon­zen­trie­ren?«
    Das Ge­richt, die un­sicht­ba­re Zu­hö­rer­schaft, nie­mand hat­te dar­an ge­dacht. Ein hal­b­es Dut­zend Re­por­ter ohr­feig­te sich selbst, weil nicht sie es wa­ren, die zu­erst dar­an ge­dacht und die­sen Trumpf aus­ge­spielt hat­ten. Von al­lem An­fang an wur­de an­ge­nom­men, daß der Frem­de in ih­ren Hän­den der ein­zi­ge auf dem Pla­ne­ten sei. Na­tür­lich könn­ten es mehr sein, ein Dut­zend, hun­dert, ver­steckt an we­ni­ger fre­quen­tier­ten Plät­zen, im Schat­ten um­her­schlei­chend, bis ih­re Zeit ge­kom­men war.
    Die Leu­te schau­ten ein­an­der an, und ner­vö­se Un­ru­he be­mäch­tig­te sich ih­rer.
    »Ich kam al­lein«, schrieb Maeth auf die Ta­fel.
    »Gut, ich ak­zep­tie­re die­se Be­haup­tung. Viel­leicht ist sie die ein­zig rich­ti­ge, die Sie bis jetzt ge­macht ha­ben. Die Ex­per­ten be­rich­ten, Ihr Raum­schiff sei ein Ein­sit­zer; al­so sind Sie of­fen­sicht­lich al­lein ge­kom­men. Aber wie vie­le an­de­re sol­cher Raum­schif­fe ka­men un­ge­fähr zur sel­ben Zeit hier an?«
    »Kei­ne an­de­ren.«
    »Es wä­re ei­ne Be­ru­hi­gung, das glau­ben zu kön­nen«, be­merk­te der Staats­an­walt und be­un­ru­hig­te da­durch im sel­ben Au­gen­blick die Zu­hö­rer. »Zwei­fel­los hat Ih­re Welt vie­le sol­cher Raum­schif­fe, und grö­ße­re, kräf­ti­ge­re als