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10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES

Titel: 10 SCIENCE FICTION KRIMINAL-STORIES
Autoren: Helmuth W. Mommers und Arnulf D. Kraus
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Ih­res?«
    »Vie­le«, gab Maeth zu. »Aber sie kön­nen we­der wei­ter noch schnel­ler flie­gen. Sie kön­nen nur grö­ße­re La­dun­gen tra­gen.«
    »Sind Sie mit Ih­rem ei­ge­nen Schiff ge­kom­men?«
    »Ich stahl es.«
    »Tat­säch­lich?«
    Der Staats­an­walt hob die Au­gen­brau­en, stieß ein kur­z­es La­chen aus. »Ein Dieb, der ge­steht!«
    Er nahm die Art ei­nes groß­zü­gig Ver­ständ­nis­vol­len an.
    »Man er­war­tet na­tür­lich we­ni­ger Stra­fe, wenn man Dieb­stahl an­statt Spio­na­ge be­kennt.«
    Er ließ die­se Fest­stel­lung erst ei­ni­ge Zeit ein­wir­ken, be­vor er einen wei­te­ren har­ten Schlag ver­such­te.
    »Sind Sie be­reit, uns zu er­zäh­len, wie vie­le an­de­re küh­ne und aben­teu­er­lus­ti­ge We­sen Ih­rer Art sich ge­ra­de vor­be­rei­ten, Ih­rem Bei­spiel zu fol­gen?«
    Der Ver­tei­di­ger er­hob sich und sag­te: »Ich ra­te mei­nem Kli­en­ten, nicht dar­auf zu ant­wor­ten.«
    Sein Geg­ner wink­te ihm ab und wand­te sich an die Rich­ter. »Eu­er Gna­den, ich bin be­reit, mei­nen Fall dar­zu­le­gen.«
    Die­se blick­ten auf die Uhr, spra­chen halb­laut un­ter­ein­an­der, sag­ten dann: »Fah­ren Sie fort.«
    Das Plä­doy­er des Staats­an­walts war ge­schickt ge­bracht, ver­hee­rend und lang. Es gab einen Über­blick über das Be­weis­ma­te­ri­al, zog düs­te­re Schluß­fol­ge­run­gen, deu­te­te vie­le Din­ge an, aus de­nen die ver­bor­ge­ne Zu­hö­rer­schaft an­de­re und noch düs­te­re­re Fol­ge­run­gen zie­hen konn­te. Da­mit soll nicht ge­sagt sein, daß der Staats­an­walt den Frem­den un­ter An­kla­ge wirk­lich haß­te oder sich vor ihm fürch­te­te; er er­le­dig­te nur äu­ßerst ge­schickt sei­ne Ar­beit, auf die er spe­zia­li­siert war.
    »Die­ser Fall, mit sei­ner ei­ge­nen neu­en und merk­wür­di­gen Scha­blo­ne, wird in die Ge­setz­bü­cher ein­ge­hen«, er­in­ner­te er. »Ab heu­te wird die­ser Prä­ze­denz­fall be­stim­mend sein für un­se­re Hal­tung ge­gen­über mög­li­chen zu­künf­ti­gen Be­su­chern aus dem Weltall. Die end­gül­ti­ge Ent­schei­dung die­ser Hal­tung wer­den Sie, die Öf­fent­lich­keit, tref­fen, die ja auch die Be­loh­nung die­ser frem­den Ver­bün­de­ten ern­ten oder –« hier mach­te er ei­ne be­deu­tungs­vol­le Pau­se, »– Schre­cken durch die feind­li­chen Mäch­te ei­ner an­de­ren Welt er­lei­den wür­den. Er­lau­ben Sie mir zu be­to­nen, daß die Be­loh­nung klein, äu­ßerst klein – der Kum­mer da­ge­gen un­ge­heu­er­lich groß sein könn­te!«
    Er räus­per­te sich, nahm einen Schluck Was­ser und be­gann erst rich­tig in Schwung zu kom­men. »Bei un­se­rem Ver­such, das Best­mög­li­che zu ent­schei­den, ha­ben wir kei­ner­lei Un­ter­la­gen, aus de­nen wir Schlüs­se zie­hen könn­ten, au­ßer je­nen, die uns die­ses phan­tas­ti­sche Ge­schöpf selbst ge­lie­fert hat, das nun Ge­gen­stand Ih­res Ur­teilss­pru­ches sein wird.«
    Wäh­rend er wei­ter­sprach, dreh­te er sich um und blick­te auf Maeth. »Die­ses We­sen wur­de nicht un­ter Eid ge­nom­men, da wir kei­nen Eid ken­nen, der es ver­pflich­ten wür­de. Sei­ne Ethik wenn über­haupt ei­ne vor­han­den ist, gilt nur für ihn und hat we­nig mit un­se­rer ge­mein­sam. Al­les, was wir wis­sen, Ist, daß sei­ne Ge­schich­te kei­nen An­spruch auf Glaub­wür­dig­keit er­he­ben kann und daß je­dem von uns ver­ge­ben wür­de, soll­te er das Ge­schöpf als scham­lo­sen Lüg­ner ver­dam­men.«
    Die großen Au­gen von Maeth schlos­sen sich vor Schmerz, aber der Staats­an­walt fuhr ent­schlos­sen fort: »Wäh­rend die Fra­ge der Wahr­heit oder der Un­wahr­heit der je­wei­li­gen Be­trach­tung des ein­zel­nen über­las­sen bleibt, ha­ben wir ei­ni­ge Be­wei­se, die auf Tat­sa­chen be­ru­hen. So wis­sen wir, zum Bei­spiel, daß es we­der Ei­gen­tum noch Ge­setz re­spek­tiert. Die­se For­men des Re­spekts sind aber die Fun­da­men­te der Zi­vi­li­sa­ti­on, die sich durch Jahr­hun­der­te hin­durch her­an­ge­bil­det hat und die wir vor al­len An­kömm­lin­gen be­wah­ren müs­sen.«
    Hier über­nahm er sich. Maeth war zu klein, zu gut­her­zig und al­lein, um in die Rol­le des
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