Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow
Autoren: Tom Clancy
Vom Netzwerk:
nächsten sitzende Stewardeß und schnipste mit den Fingern. Sie sprang aus dem Sitz und kam angerannt. »Schnüre, Seil, irgendwas, um sie zu fesseln, rasch!«
    John hob die Pistole auf und leerte sofort das Magazin, legte auch den Sicherungshebel um und entfernte die verbleibende Kugel. Zwei Sekunden später hatte er die Knarre auseinandergenommen und die Einzelteile weggeworfen. Alistairs Reisegefährtin sah ihm, noch ganz benommen, aus großen braunen Augen dabei zu.
    »Flugpolizei, Ma'am. Bitte Ruhe bewahren!« erklärte Clark.
    Sekunden später tauchte Ding auf und schleppte Nummer Zwei mit sich. Die Stewardeß kehrte mit einer Rolle Draht zurück.
    »Eingang überwachen, Ding!« befahl John.
    »Geht klar, Mr. C.« Die Beretta in beiden Händen, rückte Chavez vor und blieb neben der Cockpittür stehen. Am Boden schnürte Clark die beiden zu einem handlichen Bündel. Seine Hände hatten die Seemannsknoten von vor dreißig Jahren noch nicht verlernt. Äußerst merkwürdig, dachte er, als er sie so fest wie möglich zurrte. Mochten ihnen die Handgelenke blau anlaufen - sollte ihm doch egal sein!
    »Einer wäre noch übrig«, keuchte Stanley.
    »Du leistest unseren beiden Freunden Gesellschaft.«
    »Nichts lieber als das. Paß aber auf - 'ne Menge empfindlicher Elektronik hier oben.«
    »Wem sagst du das.«

    John lief nach vorn, noch immer unbewaffnet. Sein Assistent stand mit hocherhobener Waffe da und ließ die Tür nicht aus den Augen.
    »Wie hättest du's denn gern, Domingo?«
    »Tja, mir war ein Salatteller recht und das Kalbsschnitzel; auch die Weinkarte ist nicht übel. Kein guter Ort für eine Schießerei, John. Laden wir ihn lieber backbord ein.«
    Strategisch war es sinnvoller. Nummer Eins würde sehen, was los war, und falls er feuerte, würde die Kugel im Flugzeug keinen Schaden anrichten. Wäre allerdings kein Spaß für die Passagiere in der ersten Reihe. John lief zurück und hob Tasse und Untertasse auf.
    »Sie da!« Clark deutete auf die andere Stewardeß. »Melden Sie dem Piloten im Cockpit, er soll dem Kerl sagen, sein Freund Miguel will was von ihm. Dann bleiben Sie hier stehen. Wenn er kommt und wissen will, was los ist, zeigen Sie einfach zu mir herüber. Verstanden?«
    Hübsch war sie, um die vierzig, und sie hatte Nerven wie Drahtseile. Sie tat, wie ihr geheißen, hob den Hörer der Gegensprechanlage ab und gab die Botschaft durch.
    Sekunden später ging die Tür auf, und Nummer Eins steckte den Kopf herein. Zuerst konnte er nur die Stewardeß sehen. Sie zeigte auf John.
    »Kaffee?«
    Der Riesenkerl mit der winzigen Tasse in der Hand machte ihn nervös, und er trat einen Schritt näher. Seine Pistole zielte nach unten.
    »Hallo«, meldete sich Ding von links und setzte ihm den Lauf an die Schläfe.
    Er war noch immer verwirrt. Es traf ihn vollkommen unvorbereitet. Nummer Eins wußte nicht mehr weiter, doch die Hand mit der Waffe blieb reglos.
    »Laß das Schießeisen fallen«, befahl Chavez.
    »Tun Sie, was mein Freund sagt«, fügte John in perfektem Spanisch hinzu, »sonst knallt er Sie ab.«
    Sein Blick wanderte unruhig durch die Reihen, aber seine Helfershelfer waren nirgends zu sehen. Verblüfft runzelte er die Stirn. Mit zwei Schritten war John bei ihm, langte nach der Waffe und entwand sie seinem kraftlosen Griff. Er steckte sie in den Gürtel und warf den Mann zu Boden. Er wurde durchsucht, während ihm Dings Pistole im Nacken saß. Hinten filzte Stanley die beiden anderen.
    »Zwei Magazine - sonst nichts.« John winkte nach der ersten Stewardeß, die mit dem Draht kam.
    »Idioten«, schimpfte Chavez auf Spanisch. Er blickte seinen Chef an. »Meinst du nicht, das war ein bißchen übereilt, John?«
    »Nein.« Er erhob sich und betrat das Cockpit. »Kapitän?«
    »Wer zum Teufel sind Sie?« Die Besatzung hatte noch nichts mitbekommen von dem, was sich hinten abspielte.
    »Welcher Militärflughafen liegt uns am nächsten?«
    »Gander. Eine Basis der Royal Canadian Air Force«, entgegnete der Copilot - hieß er nicht Renford? -, ohne zu zögern.
    »Dann gehen wir da runter. Die Maschine steht wieder unter Ihrem Kommando, Käpt'n. Wir haben die drei aus dem Verkehr gezogen.«
    »Wer sind Sie?« fragte Will Garnet erneut ziemlich ruppig, und offenbar noch immer unter Druck.
    »Einer, der Ihnen aus der Patsche hilft«, gab John ungerührt zurück. Schnell klärte sich alles auf. Garnet war bei der Luftwaffe gewesen. »Kann ich Ihr Funkgerät benutzen, Sir?« Der Kapitän deutete auf
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher