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10 - Geheimagent Lennet und der Spinnenbaron

10 - Geheimagent Lennet und der Spinnenbaron

Titel: 10 - Geheimagent Lennet und der Spinnenbaron
Autoren: Vladimir Volkoff
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Wissen Sie, wo sie herkommt?« fragte Nick.
    »Ein Telegramm«, antwortete Lennet kurz. »Sie sind doch kein Passagier, nicht wahr? Beeilen wir uns.
    Eigentlich sollten Sie ja schon an Land sein.«
    Sie rannten einmal längs durch das ganze Schiff. In dem Augenblick, in dem die dritte Sirene ertönte, stieg Lennet eine kleine Treppe hinab und rannte in entgegengesetzter Richtung zurück. Jedes große Schiff ist ein wahrer Irrgarten, und nach wenigen Minuten hatten sich die beiden jungen Leute hoffnungslos verirrt.
    Endlich kamen sie zu einer Tür mit dem Schild: »Eintritt verboten«. Lennet öffnete sie. Neuer Gang. Viele Türen.
    »Zweiter Deckoffizier«, hieß es da, »Chefmechaniker«,
    »Offiziersmesse« und so weiter. Da die Stunde der Abfahrt nahte, war dieser Teil des Schiffes völlig verlassen.
    Lennet stieß die Tür mit dem Schild »Chefmechaniker« auf und trat zur Seite, um Nick vorausgehen zu lassen.
    »Bitte warten Sie hier«, sagte er. »Haben Sie keine Angst, die dritte Sirene ertönt immer im voraus.«
    Nick trat ein.
    Die Wohnung des Chefmechanikers bestand aus einem kleinen Wohnzimmer und einem Schlafzimmer. Lennet öffnete die Tür zum Schlafzimmer. Nick kamen plötzlich Zweifel. Er drehte sich um. »Warum kann ich nicht…«, begann er.

    »Schnell, schnell, man darf Sie hier nicht sehen!« rief Lennet hastig
    »Schnell, schnell, man darf Sie hier nicht sehen. Es ist ein sehr persönliches Telegramm.«
    Nick ließ sich in das Zimmer stoßen. Lennet schloß die Tür und klemmte die Lehne eines Stuhls unter die Klinke.
    Dann nahm er die Beine unter die Arme.
    Als er endlich den richtigen Weg gefunden hatte und zum Fallreep kam, war es bereits hochgezogen, aber er hatte keine Schwierigkeiten, die Leute zu veranlassen, es noch einmal herabzulassen, nachdem er dem diensthabenden Offizier den Ausweis des FND gezeigt hatte.
    An Land gab er schnell ein Telegramm auf, um seinem Streich noch die Krone aufzusetzen: monsieur nicolas dauthier, an bord der 1france' ueber mister smythe stop bin amerikanische touristin, mit der sie in burgund gesprochen haben stop finde sie sehr charmant stop besitze sechs millionen dollar stop bin noch jung stop juenger als fuenfzig stop heiraten sie mich stop penelope carter postlagernd monte carlo Zufrieden mit sich selbst stieg Lennet in den Zug nach Paris.

Der vornehme Geheimagent
    Am Nachmittag des nächsten Tages ging der junge Geheimagent zu Hauptmann Blandine. Dort traf er auch seinen Chef, Hauptmann Montferrand.
    »Nun, wie steht's, Lennet?« fragte Blandine.
    »Alles okay, Hauptmann. Ich bin Aushilfsführer bei L.A.D.S. und wenn ich mich bewähre, bekomme ich einen festen Posten.«
    »Und Sie begleiten die Burtons?«
    »Ja, Hauptmann.«
    »Wie haben Sie das geschafft, Lennet?« fragte Montferrand lächelnd und paffte an seiner geliebten Pfeife.
    »Es war nicht besonders schwierig, nachdem der vorgesehene Reisebegleiter ausgeschaltet war. Heute früh mußte ich nur noch auf den Anruf warten. Um halb zwölf hat es endlich geläutet. Ich meldete mich mit einer Stimme, wie der beste Butler. ,Bei von Champ-Denis.' –  ,Kann ich Monsieur Bernard von Champ-Denis sprechen?' näselte die Stimme der Sekretärin. – ,Wen darf ich melden, Madame?' – ,Monsieur de Saint-Amarante.' – ,Augenblick bitte, ich sehe nach, ob Monsieur zu sprechen ist.' Dann ließ ich sie vier Minuten warten, ehe ich wieder den Hörer zur Hand nahm. Diesmal meldete ich mich mit meiner normalen Stimme. ,Hallo?' – ,Monsieur Bernard de Champ-Denis?' – Ja, Mademoiselle.' – ,Warten Sie bitte, ich verbinde mit Monsieur Saint-Amarante.' Worauf ich die Ehre hatte, mit dem Boß von L.A.D.S. persönlich zu plaudern. Offensichtlich ist sein Reisebegleiter verhindert, und er schätze sich glücklich, auf mein Angebot zurückzukommen.«
    Bei dem Wort »verhindert« tauschten Montferrand und Blandine einen Blick, und Montferrand hob eine Augenbraue.
    »Saint-Amarante ließ mich dann in sein Büro kommen«, fuhr Lennet rasch fort. »Ich erhielt das Reiseprogramm der Burtons, genaue Instruktionen, wie sie zu behandeln sind und eine Liste der Restaurants, die der Organisation Prozente zahlen, wenn man ihnen Kunden bringt. Ich werde die Burtons morgen früh um 6.55 Uhr auf dem Flughafen Orly abholen. Mademoiselle Marie-Charlotte de Medicis – so nennt sich die Sekretärin begleitet mich zum Flughafen, um den feinen Gästen ihre Aufwartung zu machen.«
    »Und dann?«
    »Dann fahren wir in die
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