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10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung)

10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung)

Titel: 10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung)
Autoren: George R. R. Martin
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abgelöst?«
    »Teer hätte die Kiste ruiniert«, meinte Lady Nym, während Maester Caleotte davonschlurfte. »Niemand hat gesehen , wie der Berg gestorben ist, und niemand hat gesehen, wie ihm der Kopf abgeschlagen wurde. Das bereitet mir Sorgen, das muss ich gestehen, aber was könnte die Hurenkönigin zu erreichen suchen, indem sie uns täuscht? Falls Gregor Clegane noch am Leben ist, kommt die Wahrheit früher oder später doch ans Licht. Der Mann war fast zweieinhalb Meter groß, und in ganz Westeros gibt es seinesgleichen kein zweites Mal. Wenn irgendwo ein solcher Mann auftaucht, wird Cersei Lannister vor allen Sieben Königslanden als Lügnerin dastehen. Es wäre vollkommen närrisch, solch ein Risiko einzugehen. Was könnte sie dabei gewinnen?«
    »Ohne Zweifel ist der Schädel groß genug«, sagte der Fürst. »Und wie wir wissen, wurde Gregor von Oberyn schwer verwundet. Alle Berichte, die wir seither erhalten haben, behaupten, Clegane sterbe eines langsamen, schmerzvollen Todes.«
    »So wie Vater es beabsichtigt hat«, sagte Tyene. »Wahrlich, Schwestern, ich kenne das Gift, das Vater benutzt hat. Wenn sein Speer die Haut des Bergs nur geritzt hat, ist Clegane tot, mag er auch noch so groß gewesen sein. Ihr mögt an eurer kleinen Schwester zweifeln, aber zweifelt niemals an unserem Vater.«
    Obara schnaubte. »Ich habe nicht an ihm gezweifelt und werde es auch niemals tun.« Höhnisch drückte sie dem Schädel einen Kuss auf die Stirn. »Das ist immerhin ein Anfang.«
    »Ein Anfang ?«, fragte Ellaria Sand ungläubig. »Die Götter mögen es verhüten. Ich wünschte, es wäre ein Schlussstrich. Tywin Lannister ist tot. Ebenso wie Robert Baratheon und Amory Lorch. Und jetzt sogar Gregor Clegane. All jene, die ihre Hand beim Mord an Elia und ihren Kindern im Spiel hatten. Sogar Joffrey ist tot, und der war noch nicht einmal geboren, als Elia starb. Ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie der Junge gestorben ist, wie er seine Kehle umklammerte und nach Luft schnappte. Wer wäre noch zu töten? Müssen Myrcella und Tommen sterben, damit Rhaenys’ und Aegons Schatten Frieden finden? Wo endet es?«
    »Es endet mit Blut, so wie es mit Blut begonnen hat«, sagte Lady Nym. »Es endet, wenn Casterly Rock geknackt ist, damit die Sonne auf die Maden und Würmer darin scheinen kann. Es endet mit der völligen Vernichtung von Tywin Lannister und all seinen Werken.«
    »Der Mann ist durch die Hand seines eigenen Sohnes gestorben«, fauchte Ellaria zurück. »Was kann man sich mehr wünschen?«
    »Ich wünschte, er wäre durch meine Hand gestorben.« Lady Nym setzte sich auf einen Stuhl, und ihr langer, schwarzer Zopf fiel ihr über eine Schulter bis in den Schoß. Sie hatte den spitzen Haaransatz ihres Vaters. Die Augen darunter waren groß und glänzten. Ihre weinroten Lippen verzogen sich zu einem seidigen Lächeln. »Denn dann wäre er nicht so einfach davongekommen.«
    »Ser Gregor sieht so einsam aus«, meinte Tyene mit ihrer süßen Septastimme. »Bestimmt würde ihm ein wenig Gesellschaft gefallen.«
    Ellarias Wangen waren von Tränen nass, ihre dunklen Augen glitzerten. Selbst wenn sie weint, hat sie Kraft in sich, dachte der Hauptmann. »Oberyn wollte Rache für Elia. Jetzt wollt ihr drei Rache für ihn. Ich habe vier Töchter, wie ich euch erinnern möchte. Eure Schwestern. Meine Elia ist vierzehn, fast eine Frau. Obella ist zwölf und steht auf der Schwelle zur Jungfräulichkeit. Sie schauen zu euch auf, so wie Dorea und Loreza zu ihnen aufschauen. Wenn ihr sterbt, müssen El und Obella dann Rache für euch üben, und Dorea und Lore schließlich für sie? Geht es so weiter, immer weiter und weiter? Ich frage abermals: Wo endet es? « Ellaria Sand legte ihre Hand auf den Kopf des Bergs. »Ich habe euren Vater sterben sehen. Hier ist sein Mörder. Kann ich einen Schädel mit ins Bett nehmen, damit er mir des Nachts Trost spendet? Bringt er mich zum Lachen, schreibt er mir Lieder und sorgt er für mich, wenn ich alt und krank bin?«
    »Was sollen wir tun, Mylady?«, fragte Lady Nym. »Sollen wir unsere Speere niederlegen und lächeln und vergessen, was man uns alles angetan hat?«
    »Es wird Krieg geben, ob wir nun wollen oder nicht«, sagte Obara. »Ein Kindkönig sitzt auf dem Eisernen Thron. Lord Stannis hält die Mauer und sammelt Nordmänner unter seinem Banner. Die beiden Königinnen streiten sich um Tommen wie zwei Hündinnen um einen saftigen Knochen. Die Eisenmänner haben die Shield Islands
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