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10 - Die Angel Chroniken 3

10 - Die Angel Chroniken 3

Titel: 10 - Die Angel Chroniken 3
Autoren: Nancy Holder
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hatte sich die Entfernung zwischen ihnen schon verringert. Das Wechselspiel von Licht und Schatten ließ seine Züge noch gräßlicher erscheinen.
    Wie ein eingekesseltes Beutetier war sie gezwungen, einen anderen Ausgang zu suchen. Ein paar schreckliche Augenblicke lang dachte sie, diese Tür sei auch verriegelt, aber schließlich gab sie ihren verzweifelten Stößen nach und flog auf.
    Doch damit hatte sie Zeit verloren, er war schon fast über ihr. Er knurrte wie ein blutdürstiges Tier. Sie rammte die Tür in seine grausige Fratze und raste weiter.
    Die grellen Neonleuchten warfen ein unheimliches, kaltes blaues Licht über die Flure. Wieder verlor sie an Boden. Da erspähte sie das Putzwägelchen des Hausmeisters und stieß es ihrem Verfolger in den
    Weg. Der Wagen traf ihn vor die Brust, und er segelte darüber hinweg, schlug hart auf dem Boden auf.
    Während er am Boden la g, rannte Jenny die nächste Treppe hoch. Auf dem Treppenabsatz warf sie über die Schulter einen flüchtigen Blick durch ein halbrundes Fenster - Straßenlaternen und Autos, eine ganz harmlose, normale Welt - und rannte ihm geradewegs in die Arme.
    Wie kann das ... ? dachte sie noch, aber dann verließen sie ihre Gedanken. Sie riss die Augen weit auf, als er ihr seine kalten Finger über den Mund legte und sie zum Schweigen zwang. Sein Lachen war nicht menschlich. Jenny konnte nicht atmen. Nicht einmal blinzeln. Nicht atmen.
    Rupert -
    »Tut mir Leid, Jenny. Zeit für dich, abzutreten«, sagte er mit gedämpfter Stimme. Dann packte er ihren Kopf und drehte ihr den Hals um.
    Es klang schauderhaft, als ihr Genick brach.
    Ihr schöner Körper glitt zu Boden.
    Angelus, der ein bisschen keuchte, holte ein paar Mal tief Luft, dann legte er den Kopf zur Seite.
    Er fühlte sich wie neugeboren. »Ich kriege es nie satt, das zu tun.« Ohne einen weiteren Blick auf die Tote zu werfen, verließ er das Gebäude.

3. KAPITEL
    An die Tür der Summers wurde leise geklopft. Willow eilte hin und öffnete. Es war Giles.
    »Willow«, grüßte er auf höfliche englische Art. »Guten Abend.«
    »Hi. Kommen Sie doch herein.« Willow war guter Laune, denn sie hatte ja selber gesehen, dass die Bannsprüche wirkten. Angelus kann keinem von uns mehr wehtun. »Hier ist das Buch.« Sie hielt ihm das Werk hin, in dem die Beschwörung zur Geister-Ausladung stand.
    » Genau. Ich schätze, ich sollte mich heute Abend mal um meine Wohnung kümmern.« Er blickte auf das Buch, dann schaute er Willow forschend in die Augen. »Hat es denn gut geklappt?« »Oh ja. Hervorragend.« Sie schnitt eine Grimasse. »Na ja, es ging solange gut, bis Angel hier auftauchte und Buffys Mom erzählte, dass er und Buffy...« Sie verstummte und blickte verlegen zur Seite. Dann wagte sie einen neuen Anlauf. »Na, Sie wissen schon, dass sie ... und so.« Sie konnte es einfach nicht über sich bringen, es auszusprechen.
    Oh-oh, ich hab doch nichts ausgeplaudert?, dachte sie. »Sie wissen es doch, oder?«
    Giles fuhr aus seiner Zerstreutheit auf. » Oh ja, natürlich. Entschuldige.«
    »Na, dann ist es ja gut.« Willow stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. »Ich dachte nur gerade - wo Sie doch Bibliothekar sind und so -, dass Sie es vielleicht nicht wussten.«
    Giles schien nur ein kleines bisschen ungehalten zu sein. »Nein. Danke. Ich hab es schon kapiert.«
    »Sie wären aber stolz auf Buffy gewesen. Sie ist total cool geblieben«, erzählte Willow. Er schwieg. Sie hob die Schultern und bemühte sich um ein Lächeln. »Okay. Na, dann richte ich Buffy aus, dass Sie hier gewesen sind.«
    Giles blickte zur Decke auf und machte eine Handbewegung zur Treppe. »Glaubst du, ich sollte vielleicht um Buffys willen mit ihrer Mutter reden?«
    Wie nett, dachte Willow. »Na klar. Was genau wollen Sie ihr denn erzählen?«, erkundigte sie sich.
    Giles murmelte ein paar Sekunden lang vor sich hin. Willow begriff, dass er nicht mehr weiterwusste, und so öffnete sie die Haustür, um ihm einen ehrenvollen Abgang zu sichern. Dafür schien er ihr dankbar zu sein.
    »Wirst du Buffy sagen, dass ich vorbeigeschaut habe?«
    »Auf jeden Fall«, versicherte sie ihm.
    Im Raum herrschte eine angespannte Atmosphäre. Buffy saß auf dem Bett, während ihre Mutter mit großen Schritten das Zimmer durchmaß.
    »Was die Sache mit dem Latein und den Kräutern betrifft - der Typ ist halt total abergläubisch.«
    »Oh.« Joyce wirkte überhaupt nicht überzeugt und schien sehr enttäuscht darüber, dass Buffy so etwas sagte,
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