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10 - Die Angel Chroniken 3

10 - Die Angel Chroniken 3

Titel: 10 - Die Angel Chroniken 3
Autoren: Nancy Holder
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habe.«
    »Es tut mir so Leid«, sagte Buffy, die neben ihm stand. »Es tut mir Leid, dass ich ihn nicht für Sie ... für Jenny... töten konnte, als ich die Gelegenheit dazu hatte.«
    Beide blickten auf den schlichten Grabstein herab. Da stand Jennifer Calendar, mehr nicht. Nichts von Janna. Nichts von Verwünschungen und Verrat.
    Nichts von Leidenschaft.
    »Ich war noch nicht bereit«, gab Buffy zu, »aber jetzt denke ich, ist es so weit.«
    Miss Calendars Schüler im Computer-Kurs waren mucksmäuschenstill, als Willow mit ihrem Notizbuch und ihren Unterlagen in die Klasse kam. Ein bisschen scheu begann sie: »Hi. Rektor Snyder hat mich gebeten, die Klasse für Miss Calendar zu übernehmen, bis der neue Fachlehrer anfängt. Also werde ich mich strikt an den Unterrichtsplan halten, den sie aufgestellt hat.« Sie ging um das Pult herum und legte ihre Unterlagen ab.
    Am Grab sagte Buffy zu Giles: »Ich kann die Vergangenheit nicht mehr festhalten. Angel gibt es nicht mehr - und nichts wird ihn zurückbringen.«
    Und in der Computer-Klasse fegte Willow, ohne es zu merken, eine gelbe Diskette vom Tisch. Sie rutschte zwischen dem Pult und dem fahrbaren Aktenwägelchen, das Miss Calendar dort hingeschoben hatte, herunter und fiel klappernd auf den Fußboden.
    Don lag sie, halb unter dem Tisch.
    Und wartete.

DIE CHRONIKEN:
    EPILOG

    Die Hände in den Taschen seines schwarzen Staubmantels vergraben, beobachtete Angelus das dunkle Fenster der Jägerin im ersten Stock des Hauses auf dem Revello Drive. Der Mond beleuchtete sein bleiches Gesicht und zeichnete Muster in seine Wangen und um die Augen.
    »Buffy«, flüsterte Angelus. »Ich werde dich verhöhnen und quälen. Ich werde meine Nächte damit zubringen, dich zu hetzen. Ich werde dir das Leben so zur Hölle machen, dass du wünschen wirst, ich hätte dich getötet, um dich von deinem Elend zu erlösen.«
    Er lächelte in der Dunkelheit und fragte sich, ob sie überhaupt noch schlafen konnte. Oder ob Angst und Zorn sie die ganze Nacht über wach hielten. Ob sie nicht offenen Auges und mit klopfendem Herzen aufrecht in ihrem Bett saß. Mit Tränen in den Augen. Seinetwegen.
    In seiner Erinnerung tauchten lebharte, deutliche Bilder der Auserwählten auf. Buffy, wie sie ihn anlächelte. Wie sie weinte.
    Buffy.
    Ich werde sie zerbrechen. Er ballte die Fäuste, freute sich auf die Zeit, die noch kommen würde. Wenn er sie quälte; sie über alles menschliche Maß hinaus verletzte, wieder und wieder; sie lehrte, nie zu vergessen, was er ihr antun konnte - was er ihr und ihren Freunden antun würde.
    Das war viel subtiler, als einfach ihre Existenz auszulöschen. Es war wirkliche Zerstörung verglichen mit dem sauberen, schnellen Tod, den er Jenny Calendar geschenkt hatte.
    Spike verstand das nicht. Konnte es gar nicht verstehen. Was wusste ein Schwächling wie Roller Boy schon von Hass?
    Von Leidenschaft?
    Angelus starrte zu dem Fenster hinauf. Er blieb dort stundenlang, bis die Morgendämmerung ihn vertrieb. Doch er vermochte sich fast nicht loszureißen, so stark war sein Zorn, als er zu ihrem Fenster hochstarrte.
    Wie ich sie hasse -
    Mit Leidenschaft.
    Das sagte er sich, während er auf dem Absatz kehrtmachte und in der Dunkelheit verschwand.
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