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1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi

1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi

Titel: 1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi
Autoren: Stefanie Ross
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und beugte sich vor, um es auf den ursprünglichen Platz zu stellen. Mitten in der Bewegung verharrte er, als sein Blick auf das Foto fiel, das in einem schlichten, hellen Holzrahmen direkt neben dem Monitor stand.
    »Das glaube ich nicht.«
    Eine blonde Frau hielt ein lachendes Baby auf dem Arm. Schlagartig wurde ihm klar, warum sich die Staatsanwältin ungewohnt distanziert verhielt, und ihre Andeutungen bekamen einen Sinn.
    »Das ist Alexandra Groß. Sie ist die Freundin, mit der du in Amerika warst.«
    »Glückwunsch, Herr Kommissar. Damit hast du wieder einmal deine Kombinationsgabe bewiesen. Ich wäre zu gerne dabei gewesen, als ihr aufeinander losgegangen seid. Alex hat das Foto mit dem Bison gemacht hat, von dem du so schwärmst. Ihr Sohn Tim ist mein Patenkind und sie ist seit über dreißig Jahren meine beste Freundin. Genauer gesagt, seitdem sie meine Sandburg zerstört hat und ich ihr dafür einen Eimer Wasser über den Kopf gekippt habe.«
    »Deine Abfrage wegen Kranz?«
    »Keine offiziellen Ermittlungen, nur ein Freundschaftsdienst. Sie wollte wissen, ob etwas in Verbindung mit Betäubungsmitteln gegen ihn vorliegt, da sie in der Richtung einen vagen Verdacht hatte. Seine Akte ist sauber, aber nach ihren Schilderungen vermute ich, dass er regelmäßig Drogen konsumiert. Woher weißt du davon? Willst du jetzt wegen Datenmissbrauchs gegen mich ermitteln? «
    »Quatsch.« Sven erinnerte sich, dass Matthias eine ähnliche Vermutung über einen möglichen Drogenkonsum geäußert hatte. »Auch wenn sie deine Freundin ist, kann ich nicht ausschließen, dass sie direkt oder indirekt für die Schüsse auf Kranz verantwortlich ist.«
    Ein spöttisches Lächeln blitzte bei Natascha auf. Mist, er hatte vergessen, dass sie sich im Polizeijargon bestens auskannte.
    »Du meinst, weil sie bisher eure einzige Tatverdächtige ist.«
    »Wir stehen noch am Anfang der Ermittlungen.«
    »Ich übersetze das gerne: Ihr habt keinen blassen Schimmer, was hinter dieser ganzen Geschichte steckt. Aber ich helfe dir gern. Selbst wenn Alex ein Gewehr oder entsprechende Kontakte zur Unterwelt hätte, würde so eine Tat nicht zu ihr passen. Auch wenn du es nicht gerade gerne hörst: Ihr seid euch vom Charakter her ziemlich ähnlich.« Nataschas Lächeln wurde boshaft. »Vermutlich bin ich deshalb mit euch beiden befreundet. Schüsse aus dem Hinterhalt kann ich mir bei keinem von euch vorstellen. Damit ist eure Liste der Tatverdächtigen meiner Meinung nach auf null zusammengeschrumpft und ich kann dir nur eins raten. Du solltest dich in Ruhe, also wirklich in Ruhe, mit Alex unterhalten. Ich streite nicht ab, dass sie allen Grund gehabt hätte, dem Typen eine zu knallen. Aber nicht so. Sie hätte das direkt von Angesicht zu Angesicht erledigt. Rede mit ihr, überzeuge dich selbst und dann kann sie dir helfen, den Tätern auf die Spur zu kommen. Sie kennt den Kerl sehr gut.«
    »Meinetwegen, dann werde ich mich mit deiner Alex unterhalten und zwar in Ruhe .« Die letzten Worte betonte er überdeutlich.
    »Wie wäre es heute am späten Nachmittag bei ihr? Vielleicht schaffe ich es auch vorbeizukommen und sorge dafür, dass ihr euch nicht gegenseitig die Köpfe einschlagt. Oder wenn es zu spät ist, verteile ich Pflaster. Außerdem könntest du Glück haben und Britta kommt auch.« Nataschas Augen glitzerten vor Vergnügen.
    Sven spürte, dass sich seine Wangen langsam rot färbten. Bei Britta musste es sich um die Freundin von Alex Groß handeln. Trotz der Sticheleien war er froh, dass er nun den Namen der Frau kannte, die ihm seit mehr als vierundzwanzig Stunden nicht aus dem Kopf ging.
    »Ihr spinnt alle ganz schön. Ich habe mit ihr keine drei Worte gewechselt.«
    »Ja, aber laut einer glaubwürdigen Zeugenaussage hat es dabei heftig gefunkt. Interessiert es dich denn, dass sie einen Sohn hat, aber ihre Scheidung läuft?«

4
    Sven folgte Nataschas Empfehlung und fuhr über die A1 nach Ahrensburg. Der Weg über die B75 war zwar kürzer, hätte ihn aber durch Wandsbek und Meiendorf geführt und durch die zahlreichen Ampeln letztlich wesentlich länger gedauert. Ein Schild kündigte die Ausfahrt Ahrensburg an und Sven verzog den Mund. Die Bezeichnung war reichlich geschmeichelt, denn die Innenstadt lag gut acht Kilometer von der Autobahn entfernt, aber die direkt an der Autobahn gelegene Gemeinde Siek war als offizieller Namensgeber anscheinend nicht erwünscht gewesen. Dank der L224, die in einem großen Bogen an Großhansdorf und dem
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