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1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi

1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi

Titel: 1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi
Autoren: Stefanie Ross
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Kampfeinsatz über Hamburg verwickelt war. Ganz davon abgesehen, dass die Bundeswehr laut Grundgesetz hier sowieso nicht eingesetzt werden darf. Aber das ist nicht unser Problem. Ich werde im Laufe des Tages noch mit Herrn Richter und seiner Frau sprechen und mich persönlich bedanken.«
    Ein besserer Zeitpunkt würde kaum kommen.
    »Die Zusammenarbeit mit Captain Rawlins und Dirk Richter hat deutlich gemacht, welche Art von Know-how bei uns im Dezernat fehlt. Ich meine jetzt Ihr Wissen als Wirtschaftsprüfer, nicht die Kampferfahrung.«
    »Dann sehen Sie zu, dass Sie Herrn Richter ein Angebot machen, dass er nicht ausschlagen kann. Sie haben doch ein Budget für externe Berater.«
    Tannhäuser stand auf. »Ich bin froh, dass Sie endlich akzeptiert haben, dass man auch mit einem Partner oder im Team arbeiten kann. Sie wissen selbst, was passiert wäre, wenn Herr Richter nicht auch unter schwierigsten Bedingungen die Nerven behalten hätte oder Captain Rawlins nicht ohne Rücksicht auf seine Karriere vorgegangen wäre.«
    Plötzlich verstand Sven die Zusammenhänge. »Sie wussten, dass Mark Rawlins mehr als ein Wirtschaftsprüfer ist und haben den Verdacht der Amerikaner von Anfang an ernst genommen, oder?«
    »Ich habe gehofft, dass Sie drei gut zusammenarbeiten würden, was sich schließlich ja auch bestätigt hat.«
    Auf dem Weg zu seinem Büro kämpfte Sven mit widersprüchlichen Gefühlen. Neben der Erleichterung über die unerwartete Rückendeckung blieb ein fader Nachgeschmack wegen der Bevormundung. Der Anblick seines von Papieren überschwemmten Schreibtisches weckte in ihm einen Fluchtinstinkt. Selbst mit Marks Hilfe würde es Tage dauern, das Chaos annähernd in den Griff zu bekommen.
    Missmutig griff er nach einer dicken Akte, die ganz oben auf dem Chaos lag. Ein gelber Haftzettel von Sandra informierte ihn, dass es um den Überfall auf Shara Rawiz ging. Irgendwie musste er auch noch die Zeit für die Vernehmung von Kranz finden.
    Mit einem scharfen Klopfen flog die Tür auf. Matthias ließ eine Papiertüte auf den Schreibtisch fallen und sich selbst auf einen der Besucherstühle, der unter dem Gewicht bedenklich knarrte.
    »Schön, dich zu sehen. Ich dachte schon, ich müsste dich unten bei Trausch besuchen. Hat der Alte dir alles verziehen?«
    »Anscheinend, und sich dabei benommen, als ob er mein Vater wäre. Er wusste natürlich, dass Mark kein Beamter des Schatzamtes ist.«
    »Soweit war ich auch schon, und nun den Rest bitte.« Mit einer einladenden Geste stellte Matthias zwei dampfende Kaffeebecher von Elbgold und einige belegte Ciabattabrötchen auf den Tisch. »Hunger? Durst?«
    »Und wie.«
    Sven erzählte Matthias beim Essen die ganze Geschichte, und im Gegensatz zu seinem Bericht für Tannhäuser verschwieg er ihm nichts, auch nicht seinen missglückten Auftritt in der Bank.
    Dieses Mal war es Matthias, der sich mit beiden Händen durch die Haare fuhr. Als er sich ein weiteres Brötchen nehmen wollte, stieß er gegen einen der Aktenstapel. Sven fing die oberste Mappe auf und erstarrte, als sein Blick auf das Foto fiel, das aus der Akte herausgerutscht war. Das Foto zeigte die Porträtaufnahme einer jungen Frau, aber es waren Marks Augen, die ihn ansahen.
    Alles passte perfekt zusammen, aber zum ersten Mal in seiner Laufbahn verfluchte er seine Kombinationsgabe.
    »Was hast du?«
    Für einige Sekunden hatte er vergessen, dass er nicht allein war. Damit wurde es noch komplizierter.
    »Etwas entdeckt, das ich lieber übersehen hätte.« Gedanklich sortierte er die Fakten, aber das Ergebnis blieb dasselbe.
    »Und worum geht es?«
    »Alex hatte den Namen einer Frau ausgegraben, die vor elf Jahren überfallen wurde und ihrer Meinung nach irgendwie in Verbindung mit Kranz stehen sollte. Das ist die Akte dazu. Also, vor elf Jahren wurde Shara Rawiz überfallen und liegt seitdem im Koma. Sandra ist in der Akte auf ein Aktenzeichen des Familiengerichts gestoßen. Sekunde.« Durch die Ereignisse der letztenTage hatte Sven den Ergebnissen von Sandras Nachforschungen nicht die gebührende Beachtung geschenkt. Das holte er nun in Rekordzeit nach. »Hier steht es. Sandra ist dem Aktenzeichen nachgegangen und dabei auf den Namen von Kranz gestoßen, der die Tochter des Opfers adoptiert hat. Jetzt ist mir so einiges klar. Kranz hat Shara überfallen, sein eigenes Kind adoptiert und ist jahrelang damit durchgekommen. Dann ist Mark darauf gestoßen. Na klar, elf Jahre ist der Überfall her, elf
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