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0990 - Planet der Glücksbringer

Titel: 0990 - Planet der Glücksbringer
Autoren: Unbekannt
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umherflog.
    Das Schott öffnete sich. Lärsa wandte sich um und war enttäuscht. Sie hatte Grador Shako zu sehen erwartet, aber es war nur Paar Kox.
    „Shako irgendwo gesehen?" fragte sie.
    „Auf dem Weg zu seinem Quartier", antwortete Paar. „Er sah so aus, als freute er sich auf acht bis zehn Stunden Schlaf."
    Larsa zog den leuchtenden Ring des Interkom-Moduls zu sich heran.
    „Wir werden ihm einen Strich durch die Rechnung machen", sagte sie feindselig.
    „Aber wozu, Larsa.?" fragte Paar Kox. „Der Mann hat seine Ruhe verdient."
    Sie achtete nicht auf den Alten. Das Innere des Ringes begann zu flackern. Gradors Gesicht erschien, aufgedunsen und verschlafen.
    „Roll dich aus dem Bett", fuhr Larsa ihn an. „Die Signale werden schwächer. Wenn wir nicht sofort landen, verlieren wir die Spur."
     
    *
     
    „Keine Toxine erkennbar", sagte Rubin Frekks Stimme.
    „Halt’s Maul, Prinzessin Eisenherz", knurrte Grador Shako. „Das wissen wir schon alles."
    Rubin Frekk saß in einem schalldicht verkleideten Abteil des Kommandostands und las die Werte, die ihm die Anzeigegeräte lieferten. Die TRANTOR sank durch die oberen Atmosphäreschichten des Planeten Imbus.
    Rubins Aufgabe war durchaus von Bedeutung. Imbus war aus dem Synchron-Orbit als lebensfreundlich klassifiziert worden. Aber ob es wirklich auch nicht die geringste Spur von Giftstoffen gab, das konnte erst die Nahanalyse ermitteln, die jetzt durchgeführt wurde.
    Larsa hielt sich im Hintergrund und beobachtete den großen Bildschirm, der das Gelände zeigte, in dem sich der projektierte Landeort der TRANTOR befand. Das Schiff zielte auf einen quadratkilometergroßen, von gröberen Unebenheiten freien Abschnitt am Ostrand eines der beiden mittleren Täler. Das Tal hatte an dieser Stelle eine Breite von sechs Kilometern.
    „Luft einwandfrei atembar", sagte Rubin Frekk. „Dreißig Prozent Sauerstoff, der Rest Inert-Gase.
    Extrapolierter Druck auf der Oberfläche null-Komma-sieben Atmosphären „ Auf dem Kleinbildschirm, der ihr an ihrem Sitzplatz zur Verfügung stand, holte Larsa eine Ausschnittvergrößerung heran. Diesmal galt ihr Interesse nicht dem Tal, sondern dem Bergwall, der es im Westen begrenzte. Mehrere hell gefärbte Stellen waren ihr aufgefallen. Sie untersuchte sie mit Hilfe des Teleskops und stellte fest, daß es sich um Felsbrüche und -risse handelte, die erst vor kurzer Zeit entstanden sein konnten. Die Beobachtung gab ihr ein Rätsel auf, da der Planet keine Symptome vulkanischer Aktivität hatte erkennen lassen. Erst als sie die Ereignisse der jüngeren Vergangenheit vor ihrem Gedächtnis Parade passieren ließ, kam ihr die Erleuchtung: Imbus war von einem kosmischen Beben erschüttert worden.
    Sie fertigte eine Reihe von Aufnahmen an und ließ sie durch einen Rechner speichern. Das nächste Mal, wenn die TRANTOR in Reichweite eines Hyperfunk-Relais kam, würde sie sie mitsamt einem verbalen Bericht nach Terra übermitteln.
    Schließlich richtete sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Talgrund. In diesem Teil von Imbus war es später Nachmittag. Larsa sah Reflexe des roten Sonnenglanzes aufblitzen, als die Kamera von Norden nach Süden das Tal entlang wanderte. An mehreren Orten gab es ausgedehnte Flächen des kupferfarbenen Glanzes, als befinde sich dort ein See oder ein breiter Fluß. Wenn die Reflexe von den Modul-Quarzen ausgingen, dann war Imbus die bei weitem reichste Fundstätte, die die terranische Modul: Kristall-Forschung bislang entdeckt hatte.
    Die TRANTOR tauchte zwischen die Berge hinein. Der Landeplatz, den Grador Shako ausgesucht hatte, befand sich auf einem buschbewachsenen Plateau, das im Osten unmittelbar an die Berge anschloß, während es im Westen über eine steile Felswand abrupt zur Talsohle abfiel.
    Das mächtige Schiff setzte erschütterungsfrei auf. Larsa hörte hinter sich einen lauten Rums. Sie wandte sich um. Rubin Frekk war vom Stuhl gefallen und lag reglos auf dem Boden seiner gläsernen Kabine.
     
    2.
     
    Grador Shako hatte sämtliche Ausgänge versiegelt und angeordnet, es dürfe bis auf weiteres niemand das Schiff verlassen. Larsa verfluchte ihn wegen seiner übergroßen Vorsicht, aber logisch betrachtet hatte er recht. Bis jetzt wußte immer noch niemand, was mit Rubin Frekk eigentlich los war.
    Die Medostation diagnostizierte Schwäche, aber lediglich anhand der äußeren Begleitumstände des Ohnmachtsanfalls. Die Körperchemie des Jungen war in Wirklichkeit ganz in Ordnung. Er selbst war keine
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