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0990 - Planet der Glücksbringer

Titel: 0990 - Planet der Glücksbringer
Autoren: Unbekannt
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das Zentralgestirn umkreiste. Der zuständige Rechner taufte sie auf den Namen Imbus.
    Imbus war der Ausgangspunkt der hochfrequenten Hyperstrahlung, die auf das Vorhandensein von ModulQuarzen hinwies. Die TRANTOR, ein zum Forschungsschiff umgebauter ehemaliger Schwerer Kreuzer der terranischen Flotte mit einer kugelf örmigen Hülle von 200 Metern Durchmesser, stand im Synchron-Orbit über der einzigen größeren Landmasse des Planeten, einem Kontinent von der Größe Australiens, der rittlings auf dem Äquator saß.
    Die Nachrichten, die Grador Shako aufgefangen hatte, bevor er sich bereit erklärte, die TRANTOR in dieses Gebiet zu fliegen, klangen beruhigend. Die Meldungen berichteten übereinstimmend, daß an vielen Punkten der Galaxis die mächtigen Orbiter-Flotten den Rückzug angetreten hatten. Es schien zu einer Einigung zwischen den Völkern der Milchstraße und den Befehlshabern der Orbiter gekommen zu sein.
    Die einzig beunruhigende Nachricht bezog sich auf einen Garbeschianer namens Amtranik, dem es gelungen war, sich in den Besitz einer Orbiter-Flotte namens GIR, bestehend aus 12.000 Einheiten, zu setzen. Über den gegenwärtigen Aufenthaltsort Amtraniks war nichts bekannt. Grador Shako sah darob keinen Anlaß zur Besorgnis. Die Galaxis war weit. Warum sollte Amtranik ausgerechnet der TRANTOR in die Quere kommen?
     
    *
     
    Da Grador Shako der Kommandant der TRANTOR und überdies ein Liebhaber auserwählter Speisen war, gestalteten sich die Mahlzeiten an Bord des Forschungsschiffs zu einem Zeremoniell. Grador erwartete, daß alle Mitglieder der Freiwache, ob sie zur Mannschaft oder zum Forscherteam gehörten, sich an einem gemeinsamen Essen pro Tag beteiligten. Er unterhielt einen Kapitänstisch, zu dem jedoch nicht wie auf einer Vergnügungsfahrt jedesmal andere, sondern stets dieselben Gäste geladen wurden.
    Larsa Hiob hatte sich zu Anfang gefragt, warum ausgerechnet sie zu den Auserwählten zählte. Es hatte vermutlich damit zu tun, daß sie die Leiterin des Forschungsteams war.
    Die Mahlzeiten waren, von der Qualität des Proviants her gesehen, nicht immer die Festmähler, die Grador gerne gesehen hätte. Es gab viel synthetische Nahrung, und das Gefrierfleisch stammte von einer der plophosischen Sekundärwelten, wo man es offenbar darauf anlegte, zähe Rinder und fette Schweine zu züchten.
    Grador hackte mit der Gabel nach einem Bratenstück, als wolle er es umbringen. Larsa kannte die Szene aus Erfahrung. Der Kommandant der TRANTOR stand im Begriff, den Ärger über das minderwertige Mahl an seinen Tischgenossen auszulassen.
    „Nach meiner Ansicht ist das Gerede über die Einmaligkeit der ModulQuarze nur das Geschwafel von Wissenschaftlern, die auf Regierungskosten durch die Galaxis reisen möchten." Die Gabel stak senkrecht im Braten, und Grador sah sich herausfordernd um. „Bis jetzt hat mir noeh niemand erklären können, warum die Quarze so wichtig sein sollen."
    „Das liegt daran, daß niemand dir die nötige Intelligenz zutraut." Larsa lächelte hinterhältig. „Sie meinen alle, du würdest die Erklärung sowieso nicht verstehen."
    „Ich begreife nicht, wie man übersehen kann, daß die Kristalle ein Mysterium besitzen", sagte Rubin Frekk mit sanfter Stimme. „Jedermann muß doch erkennen, daß wir es hier mit einem ganz und gar ungewöhnlichen Produkt der Schöpfung zu tun haben."
    Rubin Frekk - Marsgeborener, Anfang der Dreißig, schlank und zierlich, mit einem mädchenhaft weichen Gesicht und einem blonden Bubikopf. Er gehörte zur Mannschaft der TRANTOR und hatte keinen besonderen Rang inne. Nur zwei Tage lang war Larsa unsicher gewesen, warum Grador ihn an seinem Tisch haben wollte; dann hatte sie die täglich sich wiederholende Routine durchschaut. Er brauchte den Jungen, um ihn zu piesacken.
    „Sieh mal einer an", knurrte er mit vollem Mund. „Unser Schneewittchen weiß was. Also sag’s uns schon.
    Warum sind die Modul-Quarze so wichtig?"
    „Sie reagieren auf äußere Stimuli", antwortete Rubin ungerührt, „indem sie schwache, hochfrequente Hyperenergiepulse abgeben. Pulsform und -folge hängen von der Art des Stimulus ab und sind reproduzierbar.
    Modul-Quarze stellen die einzige in der Natur vorkommende Substanz dar, die informationsverarbeitende Fähigkeit besitzt."
    Grädor Shako machte mit der Gabel in der Hand eine verächtliche Geste. Paar Kox sagte: „Was spielt es schon für eine Rolle warum die Wissenschaftler die Kristalle für so wichtig halten? Wir haben den
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