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0990 - Planet der Glücksbringer

Titel: 0990 - Planet der Glücksbringer
Autoren: Unbekannt
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beseitigen. Ich bin der Glücksbringer.
    Noch lange, nachdem der Bildschirm erloschen und die fremde Musik verhallt war, saß Amtranik in seinem kurzlehnigen Sessel und starrte nachdenklich, träumerisch vor sich hin. Schließlich fragte der Robot: „Hast du einen Befehl für mich?"
    Der letzte Führer der Horden von Garbesch richtete sich auf.
    „Ja", sagte er mit fester Stimme. „Die Flotte soll sich in Marsch setzen. Wir landen auf dem zweiten Planeten."
     
    *
     
    Das Bild, das sich ihnen am nächsten Morgen bot, war verblüffend. Seit den Ereignissen der vergangenen Nacht arbeiteten die Signalstrom-Projektoren mit höchster Leistung, und was sie bewirkten, das ließ sich am ehesten als eine Modul-KristallExplosion bezeichnen. Überall brachen die Kristallmassen aus dem Boden und aus dem Felsgestein der Berge hervor. Querverbindungen zwischen den einzelnen Tälern entstanden im Verlauf weniger Stunden, Dutzende von ihnen. Am beeindruckendsten aber war der Vorstoß der sechs Hauptstränge in Richtung des Bergrnassivs, das den zentralen Intellekt des Kristallwesens beheimatete.
    Quarz-Stränge, so dick wie Baumstrünke, schoben sich durch den Boden. Sie zogen Furchen durch das Erdreich - so schnell, daß das Auge die Bewegung mühelos verfolgen konnte. Binnen einer Stunde legten die Spitzen der Stränge mühelos sieben- bis achthundert Meter zurück. Niemand vermochte zu ermessen, woher die ungeheuren Vorräte an Kristall-Substanz kamen, die ein derart rasches Wachstum ermöglichten. Hatten sie seit dem Weltraumbeben unter der Oberfläche verborgen gelegen, oder bildeten sie sich spontan aus den Mineralien, die die Pflanzen erzeugt und für die sie keinen Abnehmer gefunden hatten, seit die Kristallintelligenz durch das Beben inaktiviert worden war?
    Larsa verfolgte die Entwicklung begeistert. Schließlich hatte sie bei dem Prozeß, der dem Quarzwesen die frühere Vitalität zurückgab, in entscheidender Funktion mitgewirkt. Was sie hier sah, war zum großen Teil ihr Werk.
    Sie hatte nicht die Absicht, ihren Stolz durch fehlplazierte Bescheidenheit beeinträchtigen zu lassen. Sie war den gahzen Tag über unterwegs und beobachtete das unaufhörliche Wachstum ihres Schützlings.
    Am späten Nachmittag erhielt sie einen Anruf von Valba. Sie dachte zuerst, es ginge um Grador Shako und die Space-Jet.
    „Du kommst am besten so schnell wie möglich zurück", sagte Valba. „Rubin steht wieder unter Einfluß und er will dir unbedingt etwas erklären."
    Zehn Minuten später landete Larsa im Beiboot-Hangar der TRANTOR. Rubin und Valba warteten bereits auf sie. Der Junge stand hoch aufgerichtet wie immer in letzter Zeit, wenn er nicht er selbst war, und aus seinen Augen strahlte das faszinierende Leuchten.
    „Es ist Zeit", sagte er, „die Worte des Buches Merison zu öffnen."
     
    *
     
    Es spielte keine Rolle, daß die Dunkelheit inzwischen hereinbrach. Sie kannten den Weg. Die Adreßdaten des Hochtals und der Seitenschlucht waren inzwischen den Autopiloten aller Gleiter bekannt. Sie machten ihren Abstieg über den Serpentinenpfad wie beim ersten Mal. Nur schritt jetzt Rubin voran, und der Kristallstrang, der den Pfad säumte, war in der Zwischenzeit weitaus mächtiger geworden.
    Auch im Raum der Bücher hatten Veränderungen stattgefunden. Die beiden dünneren Kristallschichten waren noch immer von ihrer ursprünglichen Form, aber die dritte, mächtigere hatte noch an Mächtigkeit zugenommen und bedeckte die Felswand jetzt in einer Tiefe, die Larsa auf vierzig Zentimeter schätzte.
    Rubin stellte sich mitten vor diese stärkste der drei Kristallbahnen und begann: „Dies ist das Buch Merison, das dritte und letzte in der Reihe der Bücher des Seins. Es ist zugleich das wichtigste. Denn was kann wichtiger sein, als daß nach dem Prozeß der Formung und der Herstellung der Einheit anderen, bisher formungs- und einheitslosen Substanzen das Glück der Vollkommenheit mitgeteilt wird? Wel.ches denkende Wesen kann sich damit begnügen, selbst das Niveau der inneren Einheit zu erreichen, wenn es weiß, daß es unzählige, der Formung befähigte Substanzen gibt, die den richtigen Weg noch nicht gefunden haben?
    Wir müssen sie belehren, denn wir sind den Weg schc,n gegangen, der ihnen noch bevorsteht. Und wir sind die Glücksbringer ... „ Das Buch Merison war kurz, als hätte die Kristallintelligenz noch nicht viel Zeit gehabt, daran zu arbeiten.
    Es enthielt Gedankengänge, die logisch aus den Überlegungen der Bücher
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