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0990 - Planet der Glücksbringer

Titel: 0990 - Planet der Glücksbringer
Autoren: Unbekannt
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Das Beben hatte jedoch die weit verzweigten Kristallstrukturen zerrissen und das Kristallwesen in seinen Einigungsbestrebungen um Jahrzehntausende zurückgeworfen. Die Erschütterungen erzeugten „böse" Kristalle, die an ihrer grünen Farbe erkenntlich waren und sich - den Weisheiten der Bücher Taknar und Odom widersetzten, in großer Anzahl. Mehr noch: Es bestand seit dem Weltraumbeben eine gewisse Anfälligkeit unter den Modul-Kristallen, von der farblosen in die grüne Zustandsform überzuwechseln.
    Beispiele dafür waren Larsa bekannt: die Kristallsäule auf dem Bergsattel, der Quarz-Kristall im Westtal. Der zentrale Intellekt war infolge der Zerstörungen, die das Beben angerichtet hatte, nicht mehr in der Lage, alle Verzweigungen des riesigen Körpers zu erreichen und das Entstehen „böser" Kristallstrukturen zu verhindern. Er hatte sich nicht einmal gegen die Masse grüner Quarzsubstanz wehren können, die in seiner unmittelbaren Nähe, in der Vorhalle des Raumes der Bücher entstanden war.
    So erklärte sich die Bitte um Hilfe, die die Kristallintelligenz durch Rubin Frekks Mund ausgesprochen hatte. Die entsprechenden Fingerzeige waren von ihr selbst durch die Aufzeichnungen der verlorenen Sonde geliefert worden. Es war bekannt, wie die grünen Quarzstrukturen behandelt werden mußten, wenn sie in die farblose, „gute" Zustandsform überführt werden sollten.
    Larsa war bereit, einen entsprechenden Versuch zu unternehmen. Sie rechnete auf die Hilfe des Fremdwesens. Es mußte ihr durch Rubin zu verstehen geben, ob der Prozeß den gewünschten Verlauf nahm oder nicht.
    Über das Buch Merison, das dritte unter den Büchern des Seins, äußerte sich der Rechner nicht. Die Aussagen der Bücher Taknar und Odom enthielten keinen Hinweis auf seinen Inhalt.
     
    *
     
    Die Projektoren wurden am nächsten Morgen installiert - längs der Bergrücken, die die Täler voneinander trennten. Gegen Mittag war ein Netzwerk entstanden, das die gleichmäßige Berieselung aller sechs Täler mit hyperenergetischen Signalströmen gewährleistete. Die Anlage wurde am frühen Nachmittag eingeschaltet. Die Intensität der Signalströme war zunächst noch gering. Es handelte sich um nicht mehr als einen Versuch. Aus der Reaktion des Kristallwesens würde sich ergeben, wie weiter verfahren werden sollte.
    Die Space-Jet hatte sich noch immer nicht gemeldet. Der Verband der 12.000 Keilschiffe stand reglos im Raum, und irgendwo in seinem Innern war Grador Shako mit seinen Begleitern verschollen. Die Ungewißheit wirkte lähmend. Es gab Minuten, in denen Larsa Hiob völlig vergaß, daß in den Bergen und Tälern, die die TRANTOR umgaben, ein einmaliger Versuch im Gang war, die Substanz einer fremdartigen Kristallintelligenz mit Hilfe terranischer Technologie zu restaurieren. Sie saß in ihrem Quartier und zerbrach sich den Kopf darüber, wie Grador geholfen werden könne - wohl wissend, daß menschliches Denken keine Lösung finden konnte, wo die komplexen Simulationstechniken der Rechner bereits versagt hatten.
    Später erstattete Valba Sringhalu einen Bericht über die Sondensituation, wie sie es nannte. Das heißt, ein Bericht war es eigentlich nicht. Valba hatte weiter nichts zu melden, als daß die Sonden, insgesamt achtundvierzig, den Planeten weiterhin auf Umlaufbahnen von verschiedener Höhe umkreisten.
    „Ich frage mich, was damit bezweckt werden soll", sagte sie.
    „Die Orbiter wollen wissen, ob ihnen von hier Gefahr droht", vermutete Larsa.
    „Dann stellen sie sich nicht besonders geschickt an. Sonden sind vergleichsweise hilflose kleine Dinge. Sie versehen gewöhnlich nur eine einzige Funktion, Funkmessung, optische Beobachtung, Temperaturanalyse und dergleichen. Was hier los ist, könnten die Orbiter viel leichter herausfinden, wenn sie zwei oder drei ihrer Schiffe einsetzten."
    „Ihre Fahrzeuge hatten die Orientierung verloren", gab Larsa zu bedenken. „Vielleicht sind sie nicht mehr flugtauglich."
    „Sie haben sie wieder unter Kontrolle gebracht, nicht wahr? Und ein ordentliches Bremsmanöver geflogen.
    Nein, ich glaube, es steckt etwas anderes dahinter."
    „Sag’s schon", drängte Larsa.
    „Nehmen wir an, es handelt sich wirklich um Amtranik. Er weiß, daß die ganze Milchstraße hinter ihm her ist. Er darf seinen Standort auf keinen Fall verraten. Er vermutet, daß sich das Mutterschiff der Space-Jet auf Imbus befindet. Er will wissen, ob wir Verdacht geschöpft haben. Er muß damit rechnen, daß wir sofort
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