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0986 - In den Fängen der Nacht

0986 - In den Fängen der Nacht

Titel: 0986 - In den Fängen der Nacht
Autoren: Jason Dark
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weiter.
    Die Teufelsschönheit ähnelte immer mehr einer Mumie, weil die Spannkraft der Haut verlorenging.
    Das Gesicht platzte nach innen und vermischte sich dabei mit den Resten der ausgetrockneten Gehirnwindungen.
    Zurück blieb ein Klumpen, umgeben von einem schwarzen Teppich aus verbrannten Würmern.
    Beide atmeten wir auf, allerdings nur kurz, denn wir erinnerten uns an das, was Giselle gesagt hatte.
    Sie wußte über unseren Helfer Zebulon Bescheid, und es kam uns schon seltsam vor, daß er sich nicht gezeigt hatte.
    »John, er muß hier irgendwo sein.« Suko ging einige Schritte nach hinten. Er bewegte auch den Kopf, um einen besseren Überblick zu bekommen. Durch eine bestimmte Tür waren wir gekommen, aber es gab noch andere, die mit dem grauen Hintergrund verschwanden.
    »Los!« Suko hatte eine Tür gefunden. Er eilte bereits darauf zu. Ich blieb ihm dicht auf dem Fersen, und so erreichten wir die Tür gleichzeitig.
    Suko zerrte sie auf.
    Der Blick in den anderen Raum war klar und überdeutlich, denn an allen möglichen und unmöglichen Stellen zeichneten sich die Inseln aus Höllenfeuer ab.
    In ihnen sahen wir das schattenhafte Gesicht des Gefallenen Engels Luzifer.
    Aber wir sahen noch mehr.
    »Mein Gott«, keuchte ich nur, und für mich gab es in diesem Moment kein Halten…
    ***
    Der Schrei zitterte so laut durch den Wagen, daß er die Scheiben zu zerstören drohte.
    Barry F. Bracht war erwacht!
    Und er hatte die bösen Schmerzen an seinen Füßen gespürt. Es war ihm vorgekommen, als hätte sie jemand gepackt und in ein Gefäß mit Säure gesteckt.
    Er schrie weiter. Die Schmerzen flammten höher und näherten sich bereits seinen Waden. Aus den Augen rannen die Tränen wie Sturzbäche. Noch immer bestand die Verbindung zwischen ihm und seinem Zweitkörper, und zwar so intensiv, daß sich dessen Leiden und Schmerzen auch auf ihn übertrugen.
    Er lag in der Dunkelheit. Er konnte nicht genau sehen, was mit seinen Füßen passierte, aber die rasenden Schmerzen waren Beweise genug. Barry schaffte es, seinen Körper in die Höhe zu wuchten. Er stieß sogar gegen den Himmel des Jeeps. Den Aufprall bekam er so gut wie nicht mit, denn die Schmerzen in seinen Beinen waren viel schlimmer. Mit der Hand schlug er gegen den Schalter der Innenbeleuchtung neben der kleinen Deckenleuchte.
    Im Wagen wurde es hell.
    Barry hatte die Beine angezogen und die Füße auf die Sitzkante gestellt. Die Füße?
    Der Wahnsinn packte ihn. Barry wurde von Gefühlen durchtost, mit denen er nicht zurechtkam, weil sie absolut neu für ihn waren.
    Es gab die Füße nicht mehr.
    Sie waren nur mehr verbrannte Fetzen, und das Feuer in seinem Innern wanderte höher.
    Er wußte, was das für ihn bedeutete. Die Angst war nicht zu beschreiben. Panik und das Wissen, einen schrecklichen Tod zu erleiden, wenn nicht ein Wunder geschah, machten ihn fast rasend. Er wußte selbst nicht, wie es ihm möglich war, die eine Tür zu öffnen.
    Kopfüber stürzte Barry F. Bracht ins Freie. Er schlug auf dem kalten Boden auf, der jedoch die Hitze des Feuers nicht löschte. Unsichtbar stieg es in ihm immer höher.
    Er wälzte sich auf die rechte Seite, ohne es gewollt zu haben. Die Augen hielt er weit aufgerissen.
    Er sah auch das dunkle Haus, und es blieb dunkel, obgleich er hinter den schwarzen Fenstern ein schwaches Flackern entdeckte.
    Hilfe kam von dort nicht.
    Und in ihm fraß sich das Feuer weiter…
    ***
    Zebulon brannte lichterloh!
    Die Flammen hatten einen zuckenden, bläulichen Fluß auf seiner Gestalt hinterlassen und einen Großteil seines Körpers bereits zerstört. Auch vor den Flügeln hatten sie nicht gestoppt. Sie waren nur mehr dunkle Krümel, während die kalten Gesichter Luzifers alles unter Kontrolle hielten.
    Auch mich.
    Aber ich hatte das Kreuz!
    Und ich wußte, daß es auch gegen ihn half. Ihn nicht vernichtete, aber vertreiben konnte.
    Ich stürzte mich in das Höllenfeuer hinein und wäre verbrannt, aber ich hielt meinen Talisman wie einen Rettungsanker und bat mit schreiender und sich überschlagender Stimme um Hilfe.
    Nein, ich sprach nicht die Formel, denn diesmal sollten mir andere zur Seite stehen. So wie es früher auch schon der Fall gewesen war.
    Erzengel!
    .Ich rief ihre Namen. »Michael! Gabriel! Raphael! Uriel…!«
    Dann stolperte ich über meine eigenen Beine, fiel hin, rutschte auf Zebulon zu und nahm plötzlich einen Duft von Rosen, Veilchen und Jasmin wahr.
    Ihr Zeichen.
    Sie waren gekommen.
    Ich wälzte mich auf dem
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