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0986 - In den Fängen der Nacht

0986 - In den Fängen der Nacht

Titel: 0986 - In den Fängen der Nacht
Autoren: Jason Dark
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Hammer, dessen Schläge ihn immer wieder trafen und ihn zu Boden drückten.
    Ohne daß Zebulon es wollte, verlor er von seiner eigenen Kraft und drehte sich langsam in die Knie.
    Er dachte nicht mehr an seine Waffen, da er nicht mal in der Lage war, die Arme zu bewegen. Dabei hatte er die eigentliche Feindin noch nicht zu Gesicht bekommen.
    Zebulon verlor den Halt. Der Schwindel erwischte ihn wie ein Windstoß. Da er sowieso schon in der Hocke saß, war es für die andere Kraft ein Leichtes, ihm seinen letzten Stand zu nehmen, und er merkte, wie er anfing zu schwimmen.
    Zebulon flog nicht weg. Seine eigenen Kräfte waren reduziert oder ihm sogar genommen worden.
    Er würde es nicht mehr schaffen, sich aus eigener Kraft in einen anderen Raum des Hauses zu beamen. Man hatte ihm seine Grenzen aufgezeigt, und das nicht nur innerlich, sondern auch nach außen hin.
    Mit einer letzten Drehung, die bei ihm ein Gefühl des Schwindels und des Wegfliegens hinterließ, wurde er von den Beinen geholt. Der Schattenkrieger landete am Boden, wo er sich auf den Rücken drehte und in dieser Lage mehr als hilflos wirkte.
    Nicht mal seine Arme bekam er in die Höhe. Dafür aber schaute er nach oben.
    An der Decke loderte das alte Höllenfeuer. Die kalte Pracht der Flammen zuckte und tanzte wie ein Drache, dessen spitzer Kamm sich von seinem Körper gelöst hatte, dabei gebrochen war, in die Höhe zuckte und wieder an seinen ursprünglichen Platz zurückkehrte. Es war das ewige Wechselspiel, mit dem Zebulon nicht mehr fertig wurde. Es war ihm unmöglich, etwas dagegenzusetzen. Er war hilflos geworden, aber er hielt seine Augen wie unter Zwang offen.
    Er starrte in die Höhe.
    Da waren die Flammen.
    Da war auch das Gesicht.
    Es schaute auf ihn nieder. Unbeweglich, kalt, von einer ebenfalls kalt anmutenden blauen Farbe, die zugleich einen Stich ins Schwarze und ins Graue bekommen hatte. Er sah zum erstenmal richtig die Augen in diesem Gesicht, und Zebulon wußte, daß er dem absolut Bösen im wahrsten Sinne des Wortes ins Gesicht blickte.
    Das war Luzifers Schatten, der ihm durch sein Auftauchen bewies, über welche Macht er verfügte.
    So machtvoll der Schattenkrieger auch durch andere Welten geflogen war, hier hatte er seinen Meister gefunden und verging in einem Meer aus Todesfurcht…
    ***
    Schreie unterbrachen die Stille im Innern des Jeeps. Auf dem Rücksitz zuckte Barry F. Bracht hin und her. Er schlug sogar um sich und hatte das Glück, daß er dabei nur die weichen Polster traf, so daß er sich nicht verletzte.
    Auf seinem Gesicht spiegelten sich die Qualen. Vermischt mit einem Ausdruck der Schmerzen, der nicht körperlich für ihn fühlbar war, sondern seelisch.
    Trotzdem schlief er weiter. Hin und wieder zuckten seine Augendeckel. Dann sah es so aus, als wollte er sie jeden Moment öffnen, aber sie blieben geschlossen.
    Bracht litt schrecklich unter den Eindrücken, die sein Zweitkörper Zebulon erlebte, denn dies übertrug sich auch auf ihn. Schließlich spannte sich zwischen den beiden unterschiedlichen Gestalten ein unsichtbares Band.
    Der Lektor stöhnte. Er litt unter Qualen, die kaum zu beschreiben waren. Sein Mund klappte plötzlich auf. Der Schrei brandete aus ihm hervor. Er tobte durch den Wagen, und Barry F. Bracht bog seinen Rücken durch, als wollte er auf dem schmalen Sitz eine Brücke bauen.
    Dann sackte der Körper zusammen. Wimmernd blieb Barry F. Bracht auf dem Rücksitz liegen…
    ***
    Dieses Haus hatte etwas. Das wußten Suko und ich genau, obwohl wir noch nichts hatten sehen können. Aber es gab innerhalb der dunklen Mauern eine Kraft, die auch uns umfaßt hielt.
    Wir waren sehr vorsichtig und hatten den großen Raum verlassen, ohne daß wir angegriffen worden wären. Jetzt standen wir in einem leeren Flur. Auch hier sah es nicht so aus wie in einer Redaktion.
    Es gab kein Licht, es waren nur die glatten Wände vorhanden, und wir waren auch noch nicht dem Schattenkrieger Zebulon begegnet.
    »Sie ist hier, Suko«, sagte ich leise. »Das fühle ich genau. Giselle wartet auf uns.«
    »Woher weißt du das? Durch das Kreuz?«
    »Nein, diesmal nicht.«
    Mein Freund stellte keine weiteren Fragen mehr und ging geradeaus. Wir wollten den Flur hinter uns bringen. Beide Lampen brannten und schickten ihr helles Licht wie Speere nach vorn.
    Das Ziel war zu sehen.
    Wieder eine Tür. Dunkel gestrichen oder gebeizt. Wohin sie führte, war nicht zu sehen, denn unter der Ritze her drang nicht der geringste Lichtschein. Sie
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