Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0986 - Das Ende der Sternenstadt

Titel: 0986 - Das Ende der Sternenstadt
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
würde.
    „Sechs Sporenschiffe", sagte Alurus zu sich selbst. „Sechs riesige, alte Schiffe -wenn man auch noch alle anderen Mittel ausschöpft und vielleicht sogar die Orbiter dazu bewegen kann, sich an der Evakuierung zu beteiligen, dann reicht das immer noch nicht."
    Dihat, der wie üblich am Kommunikationsstand saß, keine drei Meter von Alurus entfernt, sah von seinen Geräten auf. Sein Gesicht blieb unbewegt wie immer.
    „Niemand kann eine ganze Galaxis evakuieren", sagte er mit seiner monotonen Stimme. „Das wissen sicher auch die Kosmokraten."
    Alurus setzte zu einer bissigen Bemerkung an, winkte dann aber resignierend ab.
    Seitdem Dihat mit Terranern in Berührung gekommen war, benahm er sich nicht mehr so, wie es ihm eigentlich zukam. Er war mitunter regelrecht vorlaut.
    ‘Trotzdem hat er im Grunde genommen recht’, dachte Alurus. ‘Man kann keine Galaxis räumen, wenigstens nicht binnen so kurzer Zeit, wie es hier erforderlich wäre. Aber es sollte möglich sein, immerhin einen Teil der Bewohner in Sicherheit zu bringen.’ G1eichzeitig fragte er sich, ob die Terraner im Fall des Falles wirklich so selbstlos sein würden, auch Angehörige anderer Völker in die Schiffe zu lassen, ehe nicht auch das letzte Mitglied ihres Volkes sich in Sicherheit befand. Konnte man so viel Edelmut überhauptverlangen? Oder kam es den Kosmokraten einzig und allein darauf an, daß die menschlichen Bewohner dieser Galaxis gerettet wurden?
    Immerhin hatten sie ihn angewiesen, die sechs Sporenschiffe den Terranern zu übergeben - nicht den Blues, oder den Akonen oder einem anderen Volk.
    Alurus hoffte, daß die Terraner sich so verhielten, wie er es sich vorstellte. Taten sie es nicht, so würde er es allerdings mit großer Wahrscheinlichkeit niemals erfahren, denn sobald er seinen Auftrag erfüllt hatte, mußte er die Milchstraße verlassen.
    Dieser Gedanke brachte ihn auf die gegenwärtigen Probleme zurück.
    „Immer noch nichts?" fragte Dihat.
    Der Androide schüttelte den Kopf auch so eine Angewohnheit, die er sich bei den Terranern zugelegt hatte.
    „Keine Spur von den Schiffen", sagte Dihat, und Alurus meinte, in seiner Stimme eine Spur von Nervosität erkennen zu können.
    „Sie haben eine sehr lange Reise zu bewältigen", meinte Alurus und versuchte damit, sich selbst zu beruhigen. „Man kann nicht einmal von diesen Schiffen verlangen, daß sie eine solche Strecke streng nach Fahrplan hinter sich bringen."
    „Wir warten schon seit fünf Tagen" gab Dihat zu bedenken.
    „Auch fünf Tage sind keine zu große Frist", entgegnete Alurus fest. „Sie werden kommen."
    Dihat schwieg. Alurus wünschte, der Androide hätte irgendwie versucht, ihm bei der Vertreibung seiner Zweifel zu helfen.
    Warum kamen die Sporenschiffe nicht? Waren sie aufgehalten worden?
    Aber wer sollte wohl diese gigantischen Flugkörper in irgendeiner Weise beeinflussen können?
    „Warum machst du dir so große Sorgen?" fragte Dihat plötzlich.
    Alurus, der sich gerade anschickte den Raum zu verlassen, fuhr herum und starrte den Androiden fassungslos an.
    „Sorgen?" fragte er. „Wie kommst du zu dieser Frage?"
    „Du fürchtest, die Sporenschiffe könnten unterwegs verlorengegangen sein", stellte Dihat ungerührt fest.
    „Du hättest die Terraner schon vor Tagen davon in Kenntnis setzen können, daß ihnen bald Raumschiffe zur Verfügung stehen werden, in denen man die Bevölkerungen ganzer Planeten unterbringen kann. Du hast es nicht getan, weil du Angst hast. Du fürchtest dich davor, daß du ihnen falsche Hoffnungen machen könntest."
    Alurus war für ein paar Sekunden sprachlos.
    „Was ich denke und fürchte, das geht dich gar nichts an", sagte er schließlich grob. „Und was die Sporenschiffe betrifft: Sie sind uralt. Sie fliegen seit Millionen von Jahren durch diesen Teil des Universums. Es gibt keine Gefahr, die sie nicht überstehen könnten. Anzunehmen, daß ihnen ausgerechnet jetzt etwas zustößt, ist schlicht und einfach Unsinn. Außerdem", fügte er hinzu, „wäre wohl wenigstens einem die Flucht gelungen."
    Womit er bewies, daß er selbst nicht ganz an die absolute Unzerstörbarkeit der Raumschiffe glaubte.
    ‘Ich muß aufhören, darüber nachzudenken’, befahl Alurus sich selbst, aber seine Unruhe ließ sich nicht so leicht beseitigen. Nervös ging er durch das Schiff und wartete - auf die Schiffe, auf eine Nachricht, auf ein Zeichen ...
     
    2.
     
    Bürger Thezein machte sich längst nichts mehr daraus, daß die anderen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher