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0986 - Das Ende der Sternenstadt

Titel: 0986 - Das Ende der Sternenstadt
Autoren: Unbekannt
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Salik glaubte gar, daß es sich um ein Mitglied der Horden von Garbesch handelte, dem es gelungen war, die Orbiter zu täuschen. Quiryleinen, der Kommandant der im Solsystem stationierten Orbiterflotte, schloß sich Saliks Meinung sofort an und war darüber hinaus bereit, Leben und Ehre seines Ritters eben Salik - ohne Rücksicht auf eigene Verluste zu verteidigen. Ein Bruderkrieg der Orbiter untereinander jedoch war das letzte, was man jetzt gebrauchen konnte - die Keilschiffflotten bildeten die Basis aller Pläne, die in den letzten Tagen für die wenigstens teilweise Evakuierung der Milchstraße geschmiedet worden waren.
    Gegen Mittag jenes Tages, an dem Jen Salik nach Martappon startete, um sich dort den Orbitern und dem Vergleich mit Keijder zu stellen, wollte es der Zufall, daß Tifflor noch einmal an die sechs Riesenkugeln erinnert wurde.
    Die wenigen Daten, die die HERGAST hatte liefern können, wirkten offenbar sehr anregend auf die Phantasie einiger Experten, die für den Fall zuständig waren. Sie lieferten eine ganze Reihe von Theorien, die sich untereinander widersprachen, jede für sich jedoch logisch klangen - wenn man gewisse Schönheitsfehler übersah.
    Tifflor las sie teils amüsiert, teils gelangweilt, und seine Gedanken waren mehr mit Jen Salik als mit den rätselhaften Riesenkugeln beschäftigt. Zum Lachen reizte ihn zum Beispiel die Annahme, es könne sich um kleinere Monde handeln, die von irgendeinem längst ausgestorbenen Volk zu vollautomatischen Forschungsstationen ausgebaut worden seien. Natürlich war es durchaus möglich, einen Mond in dieser Weise herzurichten, seine Oberfläche rnit Metall zu überziehen und ihn regelrecht auszuhöhlen, aber welches Volk hätte wohl für einen solchen Zweck sechs Monde zusammengesucht, die bis auf den Meter genau den gleichen Durchmesser hatten? Der Experte meinte zu dieser Frage, daß man wohl bei fünfen verschieden mächtige Schichten abgetragen hätte ...
    Eine von diesen Theorien jedoch fiel aus dem Rahmen. Sie war phantastischer als alle anderen zusammen, und Tifflor war im ersten Augenblick versucht, sie als reines Märchen zu bezeichnen. Er sah nach, wer diesen vermeintlichen Unsinn zusammengeschrieben hatte. Der Name sagte ihm gar nichts. Als er sich danach erkundigte, erfuhr er, daß es sich um einen in Ehren ergrauten Wissenschaftler handelte, der zeit seines Lebens gute Arbeit geleistet hatte. Geniale Ideen hatte er jedoch nie gehabt. Er gehörte auch gar nicht zum Stab derer, die sich eigentlich den Kopf über das Problem zu zerbrechen hatten.
    Daraufhin wollte Tifflor diese seltsame Theorie schleunigst vergessen, aber statt dessen nistete sie sich so hartnäckig in seinem Gehirn ein, daß er beschloß, etwas zu unternehmen. Er rief Jennifer Thyron und Ronald Tekener zu sich.
    „Es ist so verrückt", sagte er zu ihnen, „daß ich euch bitte, mich nicht auszulachen. Es geht um die Objekte, die vor einigen Tagen in der Eastside aufgetaucht sind. Mir liegen hier verschiedene Theorien vor, die bis auf eine Ausnahme völlig unsinnig sind, und diese Ausnahme ist eigentlich noch unsinniger."
    „Spare dir die Vorrede", empfahl Tekener.
    „Wie du willst. Ein alter Herr, der nicht einmal gezwungen gewesen wäre, seine Meinung preiszugeben, stellt die Behauptung auf, daß es sich um nichts anderes als riesige Raumschiffe handelt, die zu unserer Unterstützung da sind."
    Tekener öffnete den Mund zu einem Lachen, entschied sich dann aber anders.
    „Es klingt sehr reizvoll", bemerkte seine Frau lächelnd.
    „Zu reizvoll! „ meinte Tekener ernst. „Wir sitzen bis zum Hals in der Tinte. Die dritte Bebenwelle kann jederzeit über uns hereinbrechen und wir haben. keine Möglichkeit, auch nur die Bewohner von Terra zu evakuieren, geschweige denn die der Kolonien, der mit uns verbündeten Planeten oder gar jener Welten, deren Völker noch keine eigene Raumfahrt entwickelt haben und daher um so dringender auf Hilfe angewiesen sind. Die Orbiter könnten unsere Rettung sein, aber sie widmen sich ausgerechnet jetzt internen Schwierigkeiten. Tiff, um Himmels willen, unter diesen Voraussetzungen hofft natürlich jeder, daß ein Wunder geschieht und die großen Unbekannten aus was weiß ich für einer Dimension uns helfend unter die Arme greifen."
    „Du hast recht", sagte Julian Tifflor ruhig. „Jeder hofft das - ich auch. Nur verlasse ich mich natürlich nicht darauf, daß dieses Wunder termingerecht eintritt. Willst du nicht wenigstens hören, wie
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