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0986 - Das Ende der Sternenstadt

Titel: 0986 - Das Ende der Sternenstadt
Autoren: Unbekannt
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Bewunderung gewesen, denn die riesigen KugeIn sahen überaus prächtig aus. Sie waren besetzt mit Millionen und Abermillionen von leuchtenden, farbensprühenden Punkten, und jeder Punkt war ein Kristall von der Größe eines Tennisballs, transparent, vielekkig und aus sich heraus leuchtend.
    Diese Erscheinung war so auffällig, daß der bereits erwähnte organische Kommandant sie gar nicht hätte übersehen können, zumal sie ja nicht nur an -seinem eigenen Schiff auftrat, sondern auch an seinen Nachbarn, die auf Sichtweite operierten.
    Aber die automatisch gesteuerten Schiffe beobachteten einander nicht, schon gar nicht auf optischem Wege. Sie brauchten sich nicht gegenseitig zu „sehen"; um zu wissen, daß ihre Schwesterschiffe noch vorhanden waren, und gefühlsmäßige Gründe, in der betäubenden Einsamkeit des leeren Raumes zwischen den Galaxien Trost beim Anblick ihrer Nachbarn zu suchen, gab es für sie schon gar nicht. Abgesehen davon rührten sich die Kristalle vorerst nicht von der Stelle. Sie klebten lediglich an der Hülle fest, wobei sie mit verblüffender Sicherheit all die Plätze mieden, an denen sie einen Alarm hätten auslösen können.
    Die ahnungslosen Steuergehirne führten ihre Riesenschiffe zurück in den Linearraum und setzten den Flug fort.
    Während sie ihrem Ziel entgegenstürmten, geschahen an ihrer Außenhülle seltsame Dinge. Einige der Kristalle begannen sich zu bewegen und krochen zu bestimmten Punkten, an denen sie sich versammelten, als wollten sie einen Kriegsrat abhalten. Wenig später öffnete sich dann regelmäßig eine Schleuse, manchmal auch nur eine kleine Luke, und alle Kristalle, die bis zu einer gewissen Entfernung auf der Hülle klebten, flitzten durch die Öffnung in das Innere des Schiffes - zunächst in die Schleuse, dann, nach ordnungsgemäß durchgeführtem Druckausgleich, in die luftgefüllten Gänge und Hallen. Dort sanken sie zu Boden, jeder vom anderen durch säüberlich eingehaltene Zwischenräume getrennt. Binnen weniger Stunden sahen die Schiffe von außen wieder aus wie früher.
     
    8.
     
    Alurus war am Ende seiner Geduld angelangt. Die Sporenschiffe waren längst überfällig, und man konnte das allmählich nicht mehr damit entschuldigen, daß bei Flügen über intergalaktische Entfernungen hinweg unweigerlich jeder übermäßig genau ausgefeilte Fahrplan durch einandergeraten mußte. Acht Tage Verspätung waren bei Schiffen wie diesen keine kleine Verzögerung mehr, sondern es mußte handfeste Gründe geben, die die Sporenschiffe davon abhielten, am Treffpunkt zu erscheinen.
    „Vielleicht", sagte Dihat vorlaut, „haben sie uns verfehlt und warten an einem ganz anderen Ort auf uns.
    Während wir uns hier Sorgen machen, zerbrechen sie sich die Köpfe darüber, wo wir bleiben."
    „Sie haben keine Köpfe!" wies Alurus den Androiden ärgerlich zurück. „Und außerdem ..."
    Er stutzte und warf Dihat einen scharfen Blick zu.
    Konnte es sein, daß der Androide mit seinem verdrehten Gehirn die Wahrheit erfaßt hatte? Wenn, dann war es natürlich Zufall, aber da man sich nicht vom Treffpunkt wegbegeben konnte und sonst nichts unternehmen durfte, kam es nicht darauf an, ob ein paar Androiden sich mit nutzloser Arbeit abplagten. Diese Wesen taten, was man ihnen auftrug, und sie waren nicht sonderlich leicht zu frustrieren.
    Alurus gab seinen Androiden den Befehl, auf sämtlichen Frequenzen in die Milchstraße hineinzuhorchen und jeden aufgefangenen Funkspruch, ob er verschlüsselt war oder nicht, nach Hinweisen auf die sechs Schiffsgiganten zu untersuchen. Um die Chance eines Erfolges zu vergrößern, schickte Alurus die Beiboote aus und blieb nur mit dem Mutterschiff am eigentlichen Treffpunkt. Die „UFOs", wie die Terraner die Beiboote getauft hatten, bildeten nun eine lange, gebogene Kette, deren Enden mehrere hundert Lichtjahre weit in die Galaxis hineinreichten.
    Die Androiden taten ihre Pflicht, wie Alurus es von ihnen gewöhht war, und nur Dihat mußte natürlich wieder einmal aus der Reihe tanzen. Alurus erwischte ihn zu einer Zeit, in der der Androide eigentlich hätte schlafen sollen, in der Zentrale, wo er eifrig einen Funkspruch nach dem anderen notierte.
    „Was soll das bedeuten?" fuhr er den armen Dihat an und bekam sofort ein schlechtes Gewissen. Dihat hatte ja nicht darum gebeten, zu den Terranern mitgenommen zu werden, also konnte er auch nichts dafür, daß er nun einen Knacks hatte.
    „Warum hältst du dich nicht an deinen Dienstplan?"
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