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0986 - Das Ende der Sternenstadt

Titel: 0986 - Das Ende der Sternenstadt
Autoren: Unbekannt
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1ebensnotwendige Körperkomponenten an Gazee abzutreten, damit er sie assimilierte und auf diese Weise seine Hülle mit neuer Energie versorgte.
    Einen Treibimpuls später tauchten Thyken und Gazee als Thyzee wieder auf: Durch gegenseitige Assimilation hatten sie einen geradezu idealen Körper geschaffen, in dem ihre beide Bewußtseine hausten. Thyzee war der erste Verschmolzene von Art’Yschall.
    Wieder verging viel Zeit, und die Bürger von Art’Yschall perfektionierten die Technik der Verschmelzung bis zu höchster Vollkommenheit. Inzwischen gab es Bürger, die es geschafft hatten, den Grad des sechzehnfachen Gehalts zu erreichen. Das hieß, daß sie sich sechzehnmal mit gleichwertigen Bürgern verschmolzen und somit sechzehnmal die Zahl der in ihnen hausenden Bewußtseine verdoppelt hatten, ohne jemals gezwungen zu sein, auch nur ein Bewußtsein oder eine Komponente ihrer halbstoffichen Hülle wegen Unverträglichkeit oder Wertlosigkeit abstoßen zu müssen. Diese Glücklichsten unter allen Bürgern vereinten die fast unvorstellbare Zahl von 32.768 Bewußtseinen in sich.
    Allerdings war der sechzehnfache Gehalt auch die absolute Grenze dessen, was sich beim derzeiten Stand der Entwicklung erreichen ließ, und es schien, als führe die Verschmelzung von Körperkomponenten jenseits des sechzehnfachen Gehalts in eine Sackgasse. Das lag an dem Gesamtkonzept, nach dem die Bürger das Leben von Ysch in sich aufgenommen und später bei jeder Verschmelzung weiter vermischt hatten. Anfangs hatten sie streng darauf geachtet, daß die aufgenommenen fremden Komponenten zueinander paßten. Es gab Bürger, die speziell die modulierten Gene bestimmter Arten wasserbewohnender Vielfüßler in sich aufnahmen, oder solche, die sich auf die winzigen Pflanzen der Eisküsten spezialisierten. Jeder Art wurde ein genau abgemessener Platz im Körpergewebe des Bürgers: zugewiesen. Im Lauf der Zeit bildeten: sich daraus die Komponenten, die beinahe autark waren und im vergleichsweise losen Verband existierten Im Lauf dieser Entwicklung verloren die Bürger ihre ehemals feste, nur in engem Rahmen veränderliche Gestalt. Durch spezielle Meditationsübungen konnten sie die einzelnen Komponenten umgruppieren und ihren Körpern beinahe jede nur denkbare Form verleihen. Sie waren sehr froh und betrachteten die Bildung der Komponenten als weitere positive Entwicklung - bis die erste Verschmelzungswelle sie darüber belehrte, daß diese Komponenten auch Schwierigkeiten verursachen konnten. Denn immer wieder kam es vor, daß einige dieser Teile in der Hülle des Verschmelzungspartners Gegenreaktionenhervorriefen. Entweder fand sich beim Partner keine Komponente, die das betreffende Teilchen zu assimilieren vermochte oder es trat das Gegenteil ein, und die Komponente nahm in Windeseile mehr Teile in sich auf, als ihr zustanden.
    Alle anderen Wesen als die Bürger von Art’Yschall hätten sich umgehend solche störenden Teile vom Halse geschafft und sie schlicht und einfach ausgemerzt. Die Bürger aber konnten das nicht tun, denn es hätte ihrer Vorstellung vom Wert des Lebens und vom Ziel ihrer Bemühungen widersprochen. Statt dessen bemühten sie sich, sogar diesen Komponenten, die sie hin- derten, die einmal begonnene und dann nicht wieder rückgängig zu machende Verschmelzung zu einem beriedigenden Ende zu führen, zu einem innvollen Dasein zu verhelfen. Sie suchten solange nach Leidensgefähren und trugen deren unverträgliche Komponenten mit sich herum, bis es ihnen gelang, aus all diesen Teilen eine Masse von der halben Größe eines normalen Bürgers zusammenzusetzen. In diese zunächst formlose Masse wurde dann eines jener Bewußtseine gesteckt, die sich beim nunmehr schnell vollzogenen Rest der Verschmelzung als ebenfalls nicht in die Gemeinschaft passend erwiesen hatten. War eine gerade zu verschmelzende Gemeinschaft von Bewußtseinen so perfekt, daß die Abspaltung auch nur eines einzelnen eine unerträgliche Belastung dargestellt hätte, so fand sich meistens ein anderer Bürger, der dem Komponentenklumpen ein bißchen Geist einhauchen konnte, denn auch in Art’Yschall gab es Abweichler verschiedener Art. Für die betroffenen Bewußtseine war der Vorgang alles andere als angenehm, denn es war ein großer Unterschied, ob sie in einer Gemeinschaft ihre Launen abreagieren konnten oder selbst ihr Schicksal in die Hand nehmen mußten - was meistens damit begann, daß sie ihrem neuen Körper eine Form zu verleihen hatten.
    Da die
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