Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0983 - Der Ort der Stille

Titel: 0983 - Der Ort der Stille
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Ras vor.
    Gucky warf ihm einen merkwürdigen Blick zu, ehe er den Kopf schüttelte.
    „Du kannst bleiben, Ras. Ich glaube nicht, daß ich schlafen werde. Irgend etwas liegt in der Luft, ich spüre es. Aber ich weiß nicht, ob es mit Harno zusammenhängt. Direkt, meine ich ..."
    Wenige Sekunden später erlebte der Biologe Dr. Harringer in einem anderen Teil der BASIS eine gewaltige Überraschung.
     
    *
     
    Harringer arbeitete in einem der zahlreichen Labors auf Deck sieben und hatte sein Tagespensum glücklich hinter sich gebracht. Es war seine Absicht, einen Teil seiner Freizeit im Schwimmbad und dann im Videoraum zu verbringen, um sich später in seine Kabine zurückzuziehen.
    Im Labor hatte er sich mit der Untersuchung von Fremdbakterien beschäftigt, die man auf irgendeinem Planeten gefunden hatte. Sie waren völlig ungefährlich, aber trotzdem interessant. Seine Gedanken waren noch bei dem letzten Experiment, als er das Schwimmbad erreichte und sich umzog. Zu seinem Erstaunen war außer ihm niemand anwesend. Die Halle war leer.
    Er sprang in das lauwarme Wasser und verringerte nach einigen Runden die künstliche Schwerkraft, die sich innerhalb der Halle regulieren ließ. Im Zeitlupentempo vollführte er dann einige Kunstsprünge vom Turm und genoß das schwerelose Schweben im Wasser, das nach dem Aufspritzen nur langsam ins Becken zurückfiel.
    Dann aber hielt er die Luft an und starrte.
    Genau über ihm, dicht unter der gewölbten Decke der Halle, segelte etwas Halbtransparentes dahin, vielleicht drei oder vier Meter lang und an eine Riesenschlange erinnernd. Aber an eine Schlange mit fast durchsichtigen Libellenflügeln, die sich nur langsam bewegten und auf den eigentlichen Flug des fremden Wesens keinen Einfluß auszuüben schienen. Das Ding schwebte auch ohne Flügel.
    Harringer war mit einem schnellen Satz aus dem Wasser und rannte in Richtung Ausgang, wo die Anschlußstelle des Bordinterkoms war. Einer offensichtlichen Halluzination wegen wollte er nicht die Hauptzentrale verständigen, also rief er den Leiter seines Labors, der sich auch sofort meldete.
    Hastig schilderte der Biologe, was er sah, und fügte hinzu, daß er sich nicht völlig sicher sei, ob er vielleicht doch träume.
    „Ich habe heute noch keinen Schluck getrunken", schloß er.
    „Wie eine Schlange mit Flügeln?" vergewisserte sich der Laborleiter.
    „Richtig!" .
    „Bleiben Sie dort, und lassen Sie das Ding nicht aus den Augen. Ich schicke Ihnen ein paar Leute des Sicherheitsdienstes."
    „Die sollen sich aber beeilen", bat Harringer und blieb in der Nähe des Ausgangs stehen.
    Seine Hoffnung, daß einige andere Besatzungsmitglieder auf die Idee kamen, ein Bad zu nehmen, erfüllten sich nicht. Er blieb vorerst allein in der Halle mit der rätselhaften Erscheinung, die unter der Decke herumkreiste und nach einem Ausweg zu suchen schien. Dann aber sank sie tiefer und näherte sich Harringer, der ihr wie zur Salzsäule erstarrt entgegenblickte.
    Draußen auf dem Gang wurden hastige Schritte hörbar. Die Tür glitt zur Seite, und drei Männer mit Handstrahlern stürmten in die Halle.
    Sie hielten abrupt, als sie Harringer und den Alien sahen.
    „Nicht schießen! „ warnte der Biologe. „Es scheint harmlos zu sein. Ich frage mich nun, wie es hier hereingekommen ist. Alle Türen waren verschlossen."
    „Vielleicht war es schon vorher hier?" vermutete einer der Männer unsicher.
    Die Schlange entfernte sich wieder und schwebte über dem Wasserbecken. Sie war nur noch undeutlich zu sehen und schien immer mehr transparent zu werden.
    „Das Ding löst sich auf!" schrie der Mann neben Harringer. „Es verschwindet! Es macht sich unsichtbar! „ So war es in der Tat.
    Zuerst verschwanden die Flügel, ohne daß das Wesen tiefer gesunken wäre, dann folgte der lange Schlangenkörper, bis nichts mehr zu sehen war.
    Harringer flüsterte mit weit aufgerissenen Augen: „Das glaubt uns niemand! Man wird mich für verrückt halten ..."
    „Wir haben es auch gesehen", erinnerte ihn ein Mann des Sicherheitsdienstes. „Einer kann ja mal überschnappen, aber nicht vier."
    „Ich muß den Zwischenfall im Labor zu Protokoll geben", sagte Harringer. „Sie werden ihn bezeugen müssen."
    „Machen wir schon, keine Sorge. Aber es wird gut sein, wenn Sie sich vorher wieder anziehen."
    Harringer warf einen letzten Blick in die leere Halle und verschwand in einer der Kabinen, um den Rat zu befolgen.
    Kopfschüttelnd verließen die drei Männer des
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher