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0983 - Der Ort der Stille

Titel: 0983 - Der Ort der Stille
Autoren: Unbekannt
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fremden Galaxis, und sie waren stark genug, aufgenommen zu werden. Aber immer noch dauerte es lange Monate, ehe Harno genügend Kraft gesammelt hatte, um mit einem gewagten Hypersprung die nächste Sonne zu erreichen, die seine Rettung wurde.
    Die jetzige Situation war jener vergleichbar.
    Die stärker werdende positive Strahlung begann, ihn mit geringen Mengen von Energie zu versorgen.
    Dankbar nahm er sie auf und speicherte sie, ohne zu wissen, ob das Geschenk beabsichtigt war oder nicht.
    Zum erstenmal konnte Harno nun auch wieder Licht wahrnehmen. Der matt schimmernde Fleck erinnerte ihn an eine weit entfernte Galaxis, die sich langsam seinem Standort näherte, denn er wurde ständig größer, wenn aucb, nicht sonderlich heller. Vielmehr nahm er die Umrisse einer riesenhaften Amöbe an, die dauernd ihre Form veränderte.
    Es fiel Harno nicht schwer, das Ding zu identifizieren, das da auf ihn zukam. Die konzentrierte Restenergie der Projektionen hatte sich sortiert und gesammelt. Der negative Teil war abgestoßen worden. Der positive näherte sich ihm.
    Das m:ußte die Rettung sein!
    Neue Hoffnung belebte Harno, der immer mehr Energie in sich aufnehmen konnte. Das nebulöse Gebilde wurde für ihn zu einer Art Tankstelle, ähnlich wie das Feuer der Kenuten oder der Fusionsreaktor der Segmenter. Es war im Grunde genommen Energie, die von ES stammte.
    Der Unsterbliche hatte ihm, Harno, ein Erbe hinterlassen, das die Befreiung aus einer schier ausweglosen Situation bedeutete.
    Zwischen der nebulösen Energieamöbe und Harno bildete sich ein leuchtender Schlauch, der die endgültige Verbindung herstellte. Wie ein gewaltiger Strom ergoß sich die positive Energie in die leeren Speicher Harnos und begann sie zu füLlen.
    Mit dieser Energie flossen aber auch mentale Impulse über, die nur wenig Sinn ergaben. Vergeblich versuchte Harno, Kontakt mit ihnen aufzunehmen. Er bekam keine Antwort, wenn in den Impulsen auch gewisse Emotionen unterschiedlicher Natur mitschwangen.
    Während des Auftankens begann das nebulöse Gebilde zu schrumpfen. Wie Wasser in einem Trichter verschwand es in dem Schlauch, der die Verbindung zu Harno darstellte, bis auch dieser endlich kleiner und kürzer wurde und schließlich mit dem letzten Rest Leuchtkraft von der schwarzen Kugel verschluckt wurde.
    Damit erlosch endgültig das Licht am Ort der vollkommenen Stille.
     
    *
     
    Harno zögerte noch immer, den Durchbruch zu versuchen, obwohl ihm seine Logik sagte, daß es mit dieser besonderen Art der Energie gelingen mußte. Selbst die Emotionsimpulse der nun wieder vergeistigten Projektionen schienen ihm gut zureden zu wollen, wenn er sie auch nicht verstand.
    Ein Durchbruchsversuch konnte, wenn er mißlang, den ganzen gesammelten Energievorrat kosten, was im Endeffekt die Situation in keiner Weise veränderte. So oder so würde er dazu verdammt sein, für immer in dieser Region bleiben zu müssen. Auf der anderen Seite jedoch bestand die Chance, sie zu verlassen.
    Es blieb keine andere Wahl als das Wagnis.
    Harno veränderte ein wenig seine Position, um die Richtung festzustellen, in die er vordringen mußte.
    Optische Hinweise gab es nicht, aber der Widerstand des unbekannten Mediums, das ihn abbremste, war in Richtung des Normaluniversums stärker.
    Harno konzentrierte sich auf den Sprung ins Ungewisse.
    Er rechnete vorsichtshalber mit einem Hindernis, denn schließlich mußte ja eine Barriere vorhanden sein, die den Ort der Stille vom Normaluniversum trennte, aber dann, als er zur Soforttransition ansetzte und sie durchführte, spürte er nichts von einer solchen Barriere.
    Im Gegenteil!
    Es war, als unterstütze eine unbekannte Kraft seinen Sprung und schleudere ihn sehr viel weiter, als er es beabsichtigt hatte. Jedenfalls wurde es im Vergleich zur vorherigen Finsternis plötzlich hell um ihn.
    Diese Helligkeit stammte von unzähligen Sternen, die ihn umgaben und die, wenn sie näher standen, langsam vorbeiglitten. Er mußte sich nach der Transition durch einen Hyperraum wieder durch den Normalraum bewegen.
    Aber welcher Normalraum war das?
    Optisch erkannte er, daß er sich dem Rand einer Galaxis näherte und damit dem Leerraum. Millionen Lichtjahre entfernt sah er die Nachbargalaxien wie Nebelflecke schimmern.
    Er verringerte seine Geschwindigkeit.
    Der Sprung war zwar gelungen, aber Harno spürte die beginnenden Nachwirkungen. Diesmal allerdings hatten sie nur wenig mit erneutem Energiemangel zu tun, die langs,am auftretende Schwäche
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