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0982 - Der Ufo-Bastard

0982 - Der Ufo-Bastard

Titel: 0982 - Der Ufo-Bastard
Autoren: Jason Dark
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Kind blies seinen warmen Atem gegen die Scheibe, wo das Glas beschlug. Ein weiterer Atemzug sorgte für eine größere Fläche und nahm Julia die Sicht.
    Sie schaffte es endlich, sich zu bewegen und die Scheibe wieder blank zu wischen.
    Dann starrte sie in den Garten.
    Das Wesen war weg!
    Julia konnte es zunächst nicht glauben, und sie schüttelte den Kopf.
    Doch es blieb dabei. Das Wesen war verschwunden. Entweder war es geflohen, oder es hatte sich irgendwo verkrochen, so genau konnte sie das nicht sagen. Wollte sie auch nicht. Nur wunderte sie sich schon, daß sie sich darüber nicht freuen konnte oder zumindest erleichtert war. Ihre Angst war umsonst gewesen. Nichts zu sehen. Alles war so gut, so wunderbar. Sie konnte aufatmen.
    »Du bist nicht weg!« Auf einmal konnte sie wieder sprechen. »Du bist nicht weg. Du bist noch da. Das weiß ich.« Sie stellte sich trotz der Fußbank auf die Zehenspitzen und verrenkte sich sogar, um den Garten voll überblicken zu können.
    Nichts zu sehen.
    Beruhigt war Julia trotzdem nicht. Das Ding konnte auch an der Hauswand entlanggelaufen sein, wo sie es nicht sehen konnte. Vielleicht wollte es durch die Vordertür rein.
    Ihr kleines Herz schlug viel schneller als gewöhnlich. Auf der Fußbank stehend zitterte sie. Ihre Haut fühlte sich naß und klebrig an. Die Angst war noch immer da. Sie würde auch bleiben, sie würde…
    Da war der Schatten!
    Zuerst nur er, und es berührte die Scheibe von unten, wo er nicht blieb, denn er stieg in die Höhe.
    Kein dunkler Schatten wie ein Gewächs der Nacht, sondern ein heller, mit gewissen Ausmaßen. Das Kind wurde an einen übergroßen Hummer erinnert, er an der Hauswand in die Höhe gekrochen war und jetzt auf der Fensterbank hockte.
    Sie fror ein und hatte Angst. Es war kein Hummer. Es war das Ding, das sich beim Hochklettern an der Wand festgekrallt haben mußte.
    Julia starrte es an. Die fremden Augen sah sie jetzt viel deutlicher, denn nur die Scheibe trennte die beiden, und sie bildete so gut wie kein Hindernis.
    Keine menschlichen Augen, sondern »Sehwerkzeuge«, die aus irgendeiner dichten und puddingartigen Masse bestanden. Sie war auch nicht ruhig. Sie zitterte und bewegte sich. Jetzt, aus der unmittelbaren Nähe, da sah das Kind auch, daß sich die Masse aus zahlreichen kleinen Teilen zusammensetzte wie ein Puzzle. Winzige Facetten, mit denen dieses Wesen aber ganz gut sehen konnte.
    Noch hockte es geduckt auf der Fensterbank. Julia kriegte jede Bewegung mit, da sich zur Zeit keine Blumenkästen darauf befanden.
    Und wieder richtete es sich auf.
    Das geschah recht langsam. Es wollte Julia zeigen, wozu es in der Lage war. Es streckte sich dabei so geschmeidig wie ein Hund oder eine Katze.
    Nichts hörte das Kind. Kein Knacken irgendwelcher Knochen. Kein Reißen, aber es kratzte von außen her über die Scheibe hinweg. Und die Geräusche der über das Glas fahrenden Krallen brachte Julia beinahe um den Verstand.
    Sie wäre gern geflohen, was sie jedoch nicht schaffte. Der Anblick nagelte sie fest. Sie hatte längst feuchte Hände bekommen, ihr kleines Herz schlug noch schneller, und das Ding da draußen streckte seinen Körper immer weiter in die Höhe.
    Es stand nur mehr auf seinen Hinterbeinen, und das fremde Ding traf keinerlei Anstalten, den Platz auf der Fensterbank zu verlassen, obwohl er recht schmal war. Mit den Hinterbeinen stemmte es sich ab. Die Krallen schabten über das Glas hinweg. Für Julia hörten sich die Geräusche schrecklich an. Sie befürchtete, daß die Scheibe jeden Augenblick zerspringen konnte.
    Das trat zum Glück nicht ein - noch nicht…
    Julia atmete heftig. Und wieder beschlug die Scheibe, aber dahinter sah sie die Gestalt.
    Und sie hörte das Reißen im Glas. Schaute genauer hin. Der erste Riß war entstanden. Hervorgerufen durch die verdammte Kralle.
    Das Wesen kam.
    Es Wollte sie holen.
    Julia schrie.
    Und in ihren Schrei hinein wehte der Klang der Türglocke…
    ***
    Wir hatten das Haus des Lehrers erreicht und geklingelt. Bevor das Mädchen öffnete, hatten wir Zeit für einen kurzen Rundblick. Ich hatte schon gepflegtere Gärten gesehen, besonders hier im Schwabenland, aber dieser Lehrer schien alternativ zu leben und ließ alles so wachsen, ohne regulierend in die Natur einzugreifen. Der Vorgarten sah entsprechend aus. Wahrscheinlieh war der Garten hinter dem Haus noch wilder.
    Geöffnet wurde uns zunächst nicht.
    Das gefiel meinen beiden Begleitern nicht. Sie schüttelten die Köpfe, und
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