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0982 - Der Ufo-Bastard

0982 - Der Ufo-Bastard

Titel: 0982 - Der Ufo-Bastard
Autoren: Jason Dark
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es war vor allen Dingen Harry Stahl, der eine leise Verwünschung durch die Zähne schickte, bevor er es noch einmal probierte.
    Diesmal länger. »Wenn sie eingeschlafen ist«, sagte er, »wird sie jetzt bestimmt wach.«
    »Kann es nicht sein, daß Fohrmann seine Tochter eingesperrt hat, da sie ja eine Zeugin ist?« fragte ich. Den Weg über hatte ich mir schon Gedanken gemacht, sie aber erst jetzt ausgesprochen.
    »Das will ich nicht hoffen!« erwiderte Stahl.
    »Seid mal ruhig.« Dagmar hatte etwas gehört. Sie drängte Harry zur Seite und legte das Ohr gegen die Tür. Lange brauchte sie nicht zu lauschen. »Da kommt jemand!« flüsterte sie. »Ziemlich schnell sogar. Ich denke mir, daß es Julia ist.«
    Uns fiel ein Stein vom Herzen, der im nächsten Moment wieder in die Höhe schnellte, als wir Julia sahen, die die Tür aufgerissen hatte. Sie zitterte, sie weinte, sie wollte sprechen, aber sie kam nicht dazu, denn sie mußte etwas Schreckliches erlebt haben.
    Zum Glück stand Dagmar nahe bei ihr. Sie konnte sich sofort um das Kind kümmern, war mit einem Schritt im Haus, bückte sich und umfaßte das Mädchen.
    »Julia, mein kleiner Schatz, was ist denn geschehen?«
    Das Kind wollte reden, nur fand es nicht die richtigen Worte und verschluckte sich mehrmals.
    Auch Harry und ich hatten es draußen nicht länger ausgehalten und waren in das Haus gegangen. Wir standen in einem Flur, er mit dunklen Möbeln eingerichtet worden war. Hier herrschte eine entsprechende Enge. Außerdem sahen wir noch einige Kübel, aus denen Blumen hervorschauten.
    Wir gingen weiter vor. Das Haus war offen. Es gab keine Tür, wir konnten den Wohnraum betreten, wo die Möbel ebenfalls dunkel waren.
    Der helle Teppich hob sich deutlich davon ab.
    Der Blick fiel in den verwilderten Garten hinter dem Haus, aber nichts war zu entdecken, was die kleine Julia so erschreckt haben konnte.
    Auch ihren Vater sahen wir nicht. Wenn er dagewesen wäre, hätte er uns hören müssen, aber Dieter Fohrmann ließ sich nicht blicken. Harry blieb im Wohnraum, wo er sich mißtrauisch umsah. Ich ging wieder zurück und blieb neben der Treppe stehen.
    Ein ungutes Gefühl hatte mich beschlichen. Hier war etwas anderes geschehen, obwohl ich nichts sah, und das wiederum paßte mir überhaupt nicht. Ich fühlte mich unwohl, über meinen Rücken hinweg rieselte die Kälte, und dann hörten Harry und ich Dagmars Stimme, die ziemlich gestreßt klang. »Da ist was im Kinderzimmer gewesen.«
    »Wo liegt es.«
    Sie wies nach vorn, aber es war nicht mehr nötig, denn Julia hatte sich entschlossen, mit uns zu gehen. Dagmars Hand ließ sie nicht mehr los.
    Die Erwachsene hatte Mühe, mit dem Kind Schritt zu halten.
    Die Tür zum Kinderzimmer war nicht geschlossen. Julia zerrte ihr neue Freundin über die Schwelle und deutete auf das Fenster. »Da, da ist es gewesen.«
    »Wer war dort?«
    »Das Ding!«
    Endlich hatten auch wir es erfahren und wurden beide bleich. Harry und ich rissen das Fenster auf, schauten in den Garten hinein, in dem sich nichts bewegte. Zumindest nichts Fremdes. Nur der Wind strich über das Gras und kämmte die Halme.
    Wir drehten uns wieder um. Julia stand vor Dagmar, die auf der Bettkante saß. Das Mädchen wischte sich die Tränen aus den Augen, putzte sich die Nase und redete sich die Angst von der Seele. Keiner von uns unterbrach die Kleine. So erfuhren wir, was sich in diesem Garten abgespielt und was Julia einen so großen Schrecken versetzt hatte.
    Ohne daß Dagmar sie hätte fragen müssen, beschrieb sie uns dieses Wesen, und ihre Beschreibung traf eben haargenau auf den UFOBastard zu. Er war also unterwegs, und er hatte sogar ein Ziel gehabt, eben das Haus des Lehrers, wo auch Julia wohnte.
    »Das kann kein Zufall sein«, sagte Dagmar, als sich Julia in ihre Arme geflüchtet hatte und davon redete, daß sie zu ihrer Mutter wollte.
    Wir stimmten ihr zu, ohne über die Gründe dieses Besuchs zu spekulieren.
    »Ihr solltet auch mal das Fenster genau betrachten«, riet Dagmar. »Julia hat davon gesprochen, daß der Besucher die Scheibe zerkratzt hat. Da müßten also Spuren zu sehen sein.«
    Harry und ich gingen hin. Beim raschen Öffnen des Fensters war uns nichts aufgefallen. Wir untersuchten die Scheibe näher und brauchten wirklich nicht lange zu schauen, denn die Streifen an der Außenseite des Glases waren nicht zu übersehen.
    Krallen hatten sie hinterlassen.
    Ein Streifen war besonders dick. Er zog sich von oben nach unten. Demnach mußte
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