Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0982 - Der Ufo-Bastard

0982 - Der Ufo-Bastard

Titel: 0982 - Der Ufo-Bastard
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
etwas.
    Julia vergaß ihre trüben Gedanken, denn die Bewegung hielt sie schon in ihrem Bann, weil es eigentlich unnatürlich war, daß so etwas im Garten geschah.
    Ein Hund war es nicht.
    Einen Hund besaßen sie auch nicht, obwohl sich Julia immer einen gewünscht hatte. Bisher hatte man sie immer vertröstet. Auch eine Katze schlich nicht durch den Garten. Was sie da nahe der Sonnenblumen sah, war etwas anderes.
    Leider konnte sie es nicht genau erkennen. Julia wußte sich zu helfen.
    Eine Fußbank stand in Reichweite. Sie holte sie herbei und stellte sich darauf. Jetzt war ihre Sicht besser. Julia konnte die Umgebung bei den Sonnenblumen gut überblicken.
    Da war noch immer jemand.
    Die Blumen schwankten plötzlich stärker. Das Tier schien sich durch die Lücken zu schieben.
    Ein komisches Tier war das.
    So etwas hatte das Mädchen noch nie gesehen. Es war auch deshalb zu erkennen, weil es sich in seiner Farbe recht gut abhob. Da war der grüne Rasen und das seltsame Tier war hellgelb.
    Es kam vor.
    Als es die Deckung verlassen hatte, riß Julia den Mund auf, ohne allerdings zu schreien. Sie war regelrecht erstarrt. Auf ihrer Fußbank kam sie sich wie festgeleimt vor. Selbst wenn sie es gewollt hätte, es wäre ihr nicht möglich gewesen, sie zu verlassen, weil der Anblick sie einfach zu stark in seinen Bann gezogen hatte.
    Sofort wußte sie, daß sie in ihrem Garten kein normales Tier gesehen hatte. Weder Katze, Hund, Rehkitz, wie es schon einmal vorgekommen, noch einen Fuchs.
    Das war kein Tier, das war schon ein Ding aus Knochen, und es bewegte sich.
    Lange Arme und Beine. Ein knochiger Oberkörper, ein übergroßer Kopf, der beim Gehen nach vorn pendelte, als wollte er nicht aufhören zu nicken. Krallen an den Händen, dazu einen langen Schwanz, der ebenfalls aus Knorpeln und kleinen Knochen bestand und beim Gehen durch das Gras schleifte, als wollte er die Halme peitschen.
    Julia konnte sich von diesem Anblick nicht lösen. Mit dem normalen Wissen einer Zehnjährigen schaute sie sich dieses Wesen an. Dabei kamen ihr die Geschichten in den Sinn, die sie oft genug am Abend gelesen hatte.
    Märchen aus vielen Ländern, in denen es oft unheimliche Gestalten gab, die den Menschen Angst machten. Auch von Gerippen war darin zu lesen gewesen, und genau dieser Ausdruck paßte zu dem Ding da draußen im Garten. Es war ein lebendes Gerippe.
    Warum ihr ausgerechnet jetzt wieder dieser Heinz Müller in den Sinn kam, konnte sie nicht so recht sagen. Vielleicht weil alle damit gerechnet hatten, daß er tot war und trotzdem nicht gestorben war. Er war durch die Gegend gelaufen, und auch dieses Gerippe lief durch ihren Garten wie etwas, das es nicht geben durfte.
    Aber es war da. Es war nur einige Meter von Julia entfernt. Sie bildete ihn sich nicht ein. Den gab es wirklich. Er war ein furchtbares Wesen, zwar klein, aber er sorgte doch für eine tiefe Angst, die sich in ihr ausbreitete.
    Und das Ding kam auf das Haus zu.
    Auf ihr Fenster sogar.
    Julia wurde nervös. Der knochige Körper hatte sich jetzt gedreht. Es war für sie nicht zu erklären, aber sie irrte sich auch nicht, denn die Augen waren nicht leer. Darin schwamm etwas, das bei jeder Bewegung wie Pudding schwappte, als wollte es die Höhlen verlassen, was aber nicht geschah. Es blieb in den Augen. Es war die Masse, die dafür sorgte, daß dieses Ding auch sah.
    Und seine komischen Fühler tanzten und zuckten. Sie bewegten sich in eine bestimmte Richtung.
    Das war das Haus.
    Julias Mund zuckte. Sie biß sich auf die Unterlippe. Die kleinen Hände hatte sie zu Fäusten geballt. Am liebsten hätte sie geschrien und wäre weggelaufen, aber sie konnte sich einfach nicht bewegen. Etwas sorgte dafür, daß sie stehenbleiben mußte.
    Und das Ding ging weiter.
    Es schlich durch das Gras und hüpfte über einen alten Zweig, den niemand weggeräumt hatte. Der Kopf pendelte, die Augen glotzten auf das Haus, und plötzlich hatte Julia das Gefühl, von ihnen angestarrt zu werden.
    Böse Augen!
    Augen, die eigentlich keine waren. Zumindest kannte Julia diese pupillenlosen Dinger nicht.
    Es schlich näher. Meter für Meter. Der Rasen stellte kein Hindernis dar.
    Einmal richtete sich das Ding auf dem Weg zum Haus sogar für einen Moment auf. Da konnte Julia seine wahre Größe erkennen. Wieder erschrak sie, denn mit den ausgestreckten Armen war es fast so groß wie sie. Sehr deutlich sah sie sogar die gekrümmten Finger, die sich bewegten, als wollten sie das Greifen üben.
    Das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher