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0982 - Der Auserwählte

Titel: 0982 - Der Auserwählte
Autoren: Unbekannt
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Materiequelle begleitet, denn dort wartet eine unaufschiebbare Arbeit auf ihn. Sie abzulehnen, wäre im höchsten Maß kurzsichtig und liefe den Interessen der Kosmokraten entgegen."
    „Es wäre gut, wenn wir etwas über diese Interessen erfahren könnten", meinte Reginald Bull ungeduldig.
    „Was wir bisher darüber hören durften, war doch recht allgemeiner Natur. Die Kosmokraten arbeiten an der Aufrechterhaltung einer kosmischen Ordnung. Das kann jeder Tor von sich behaupten, wenn er sein-Leben nur nach den gültigen Naturgesetzen einrichtet."
    Er sah sich beifallheischend um, aber die Aufmerksamkeit der Anwesenden war zu sehr auf Perry Rhodan konzentriert. Nur Payne Hamiller fand sich bereit, Bully zu Hilfe zu kommen.
    „Wir brauchen außerdem Zeit, um die gewonnenen Erkenntnisse auszuwerten." Er nickte Geoffry Abel Waringer zu. „Um den Charakter einer Barys genau zu begreifen, werden noch ganze Generationen von Wissenschaftlern ihre Gehirne strapazieren müssen."
    „Es liegen offensichtlich einige Mißverständnisse vor", antwortete Laire auf die beiden Einwände. „In erster Linie betreffen sie den zeitlichen Ablauf des Besuchs, in zweiter Linie die nötigen Vorbereitungen. Es gibt noch ein drittes, besonders schwerwiegendes Mißverständnis, auf das ich jedoch erst später eingehen möchte." Er vollführte eine Drehung um die eigene Achse. „Der Besuch auf der anderen Seite der Materiequelle ist für einen Menschen kein Kinderspiel. Er muß zu diesem Zweck, um es einmal mit einem Begriff aus der Terminologie des Sports zu veranschaulichen, trainieren."
    „Wie würde denn dieses Training aussehen?" wollte der praktisch veranlagte Kanthall wissen.
    „Es wird aus drei Ebenen von unterschiedlicher Qualität bestehen", erklärte Laire. „Das heißt, daß der erste Teil des Unterrichts hier an Bord der BASIS stattfinden konnte, der zweite im Weltraum und der dritte innerhalb der Weltraumfabrik."
    „Und der Trainer?" erkundigte ich mich.
    Laire sah mich an.
    „Das bin ich", verkündete er.
    Perry und ich wechselten einen schnellen Blick. Ich verstand genau, was in dem Terraner vorging. Er hatte eine Abneigung dagegen, sich von Laire sagen lassen zu müssen, wie er sich verhalten sollte - von einem Roboter.
    „Wie lange würde diese Ausbildung in Anspruch nehmen?" wollte Rhodan wissen.
    „Wahrscheinlich zehn Tage."
    Laires Auskunft löste Unruhe aus. Die Menschen in der Zentrale warteten ungeduldig darauf, daß Rhodan den BefehI zur Heimkehr in die Milchstraße gab. Nun sollte länger als eine Woche darauf verschwendet werden, Rhodan für den Besuch bei den Kosmokraten zu präparieren Laire, dem diese Reaktion natürlich nicht entging, sagte bedauernd: „Leider läßt sich das nicht umgehen."
    „Wir werden uns diese Zeit nehmen", entschied Rhodan. „Aber du hast auch vom zeitlichen Ablauf des Besuchs gesprochen. Darüber würden wir gern mehr erfahren."
    „Dazu mehr zu sagen, ist jetzt nicht der richtige Augenblick", wich Laire aus. „Sobald das Training abgeschlossen ist, werde ich Einzelheiten dazu bekanntgeben."
    „Ich gehe aber sicher nicht fehl in der Annahme, daß der Besuch eine längere Zeit in Anspruch nehmen wird?"
    „Ja", sagte Laire.
    Ich hatte das Gefühl, daß uns die eigentliche Pointe noch bevorstand, wenn ich mir auch nicht denken konnte, wie sie aussehen würde. An der ganzen Sache war ganz offensichtlich ein’Haken - oder sogar mehrere. Die vorsichtige Art und Weise, auf die Laire vorging, erinnerte an das Vorgehen eines geschulten Diplomaten. Der Roboter verabreichte uns die Wahrheit in kleinen Portionen, vielleicht, um uns einen Schock zu ersparen.
    Wenn der Besuch jenseits der Materiequelle längere Zeit in Anspruch nehmen würde, war die BASIS wahrscheinlich gezwungen, länger als die zehn Trainingstage in Erranternohre zu bleiben. Oder war Laire nach Ablauf des Besuchs in der Lage, Rhodan an jeden beliebigen Ort auf dieser Seite der Materiequelle zurückzubringen, vielleicht sogar direkt nach Terra?
    Je länger ich nachdachte, desto uberzeugter war ich von der Brisanz des bevorstehenden Unternehmens.
    „Vielleicht hat Kanthall recht, und wir sollten uns tatsächlich überlegen, ob wir das Risiko eines Besuchs ‘auf der anderen Seite der Materiequelle eingehen", wandte ich mich an Rhodan.
    Er sah mich an, als sei er überrascht, mich im Lager jener zu finden, die Vorbehalte hatten.
    „Das ist doch nicht dein Ernst!" rief er aus. „Wozu haben wir denn all die
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