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0982 - Der Auserwählte

Titel: 0982 - Der Auserwählte
Autoren: Unbekannt
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Sonnensystem, sondern ein ganz bestimmtes."
    „Vermutlich."
    „Du bist wortkarger als eine Auster, Alter."
    Wir landeten auf der Plattform in der Ebene, in der auch die Zentrale lag. Einige Raumfahrer, die uns begegneten, betrachteten uns voller Interesse. Natürlich hatte sich die ganze Sache bereits an Bord herumgesprochen.
    Ich fragte mich, wie die Besatzungsmitglieder darüber dach- .ten. Vermutlich waren sie über die Entwicklung nicht sehr glücklich, denn es sah ganz danach aus, als sollten sie deshalb noch längere Zeit in Erranternohre bleiben müssen.
    „Könnte es das System der Kosmokraten sein?" hing Rhodan weiter seinen Spekulationen nach.
    „In Zusammenhang mit den Kosmokraten an ein System zu denken, erscheint mir lächerlich", sagte ich gereizt.
    Er wurde einer Antwort enthoben, denn Gucky kam uns aus Richtung der Zentrale entgegen. Mit seinen telepathischen Fähigkeiten hatte er unsere Ankunft registriert und kam uns abholen.
    „Nun, ihr beiden Helden?" begrüßte er uns. „Ihr seht nicht gerade sehr gestreßt aus. Ein derart gemütliches Training wünsche ich mir auch. Aber unsereins wird ja bei jeder Gelegenheit gepiesackt."
    Rhodan schien für die Späße des Mausbibers keinen Sinn zu haben.
    „Hält sich Laire in der Zentrale auf?"
    „Der kosmische Quizmaster? Natürlich ist er dort." Er senkte den Kopf und sah Rhodan aus seinen leuchtenden Augen begierig an.
    „Was war denn in der Kugel, Perry?"
    „Eine Karotte", entgegnete Rhodan brummig.
    Gucky richtete sich auf und sah mich an.
    „Ist das wahr?"
    „Ja", sagte ich.
    Er seufzte und watschelte mißvergnügt hinter uns her.
    Als wir die Zentrale betraten, stellte ich fest, daß nur wenige Menschen anwesend waren. Ich hatte damit gerechnet, die meisten Verantwortlichen anzutreffen, denn das Interesse an der weiteren Entwicklung war ungeteilt.
    Kanthall, der an den Hauptkontrollen stand, deutete meinen fragenden Blick richtig.
    „Roi und ich hielten es für besser, die Zentrale bis auf die benötigte Minclestbesatzung räumen zu lassen", erklärte er. „Seit bekannt wurde, was sich an Bord abspielt, läuft die Gerüchteküche auf Hochtouren. Ich will nicht, daß noch mehr Unruhe in die Reihen der Besatzung getragen wird."
    Laire kam auf uns zu.
    „Ich bezweifle nicht, daß ihr es beide herausgefunden habt", sagte er anstelle einer Begrüßung.
    „Welche Bedeutung hat dieses System?" erkundigte sich Rhodan, bevor ich etwas sagen konnte. Sein Auftreten gefiel mir nicht. Ich hatte den Eindruck, daß es falsch war. Natürlich wußte ich, daß mein Urteil von meiner Einschätzung abhing, wie die Kosmokraten über Rhodans Verhalten urteilen könnten. Das erschien absurd, aber ich kam nicht gegen meine innere Stimmung an. Auf eine Weise, die ich mir nicht erklären konnte, fühlte ich mich Laires Auftraggebern bereits verpflichtet. In Rhodan erkannte ich einen Störenfried, der Abmachungen zwischen den Kosmokraten und mir zu unterlaufen suchte.
    „Fragen werden nur von mir gestellt", verwies ihn Laire. „Ich werde euch beide nun nach verschiedenen Koordinaten fragen."
    Das Verhältnis, in dem er Rhodan und mich zu befragen begann, war ziemlich unausgeglichen. Auf eine an Rhodan gestellte Frage, kamen fünf für mich. Rhodan wurde ganz offenbar nur aus Gründen der Höflichkeit in die Zeremonie miteinbezogen. Es war unübersehbar, wie sehr ihn diese Zurücksetzung traf.
    „Was nun folgt", sagte Laire, nachdem er zufriedengestellt schien, „würdet ihr als Sandkastenspiel bezeichnen. Es sind einige strategische Aufgaben verschiedenster Qualität zu lösen. Die Spiele sind so aufgebaut, daß sie eine Eigengesetzlichkeit haben. Das heißt, daß sie aufgrund aller von euch getroffenen Maßnahmen jeweils eine bestimmte Entwicklung nehmen, die auch für mich nicht vorhersehbar ist. Entscheidend ist in jedem Fall nur das Ergebnis."
    Perry und ich erhielten Computerprogramme, die an jedem positronischen Anschluß der BASIS eingegeben werden konnten. In diesen Programmen waren die unterschiedlichsten Problemstellungen gespeichert.
    Ich mußte mich mit dem Bewässerungssystem eines Wüstenplaneten beschäftigen, das ohne ökologische Schäden aufgebaut werden sollte; eine Route für eine Raumschiffkarawane durch gefährdetes Gebiet mußte erarbeitet werden, genetische Entwicklungen waren zu steuern; der Austausch einer philosophischen Grundhaltung bei einem hochentwickelten Sternenvolk mußte durchgeführt werden, und es galt das Geheimnis einer
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