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0974 - What happens in Las Vegas...

0974 - What happens in Las Vegas...

Titel: 0974 - What happens in Las Vegas...
Autoren: Anika Klüver und Simon Borner
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geschlagen und aus dem Casino gezerrt hätte. Doch sie sagte nichts, und damit war die Sache besiegelt.
    Zamorra ging zu einem der wenigen leeren Plätze vor einem Automaten und setzte sich. Er schloss die Augen und atmete ein paar Mal tief ein und aus. Dann legte er eine Hand an den Hebel des einarmigen Banditen und betrachtete das Gerät eingehend. Mit einem verlegenen Grinsen drehte er sich plötzlich wieder zu Nicole und Rawlins um. »Äh, hat einer von euch vielleicht ein bisschen Kleingeld für mich?«
    Nicole schnaubte nur verärgert. Rawlins kramte in seinen Hosen- und Jackentaschen herum, und präsentierte schließlich eine kleine Auswahl an Münzen. Zamorra nahm sie entgegen, warf eine davon in den Schlitz und zog am Hebel. Er starrte auf die Anzeige des Geräts. Kirsche, Kirsche, Münze. Nichts passierte. Er warf die nächste Münze ein und zog wieder am Hebel. Kirsche, Münze, Kirsche. Wieder nichts. Er drehte sich zu Nicole und Rawlins um…
    ... und stand mitten in einer Wüste. Um ihn herum war weit und breit nichts außer Felsen, Geröll, trockener Erde und ein paar vereinzelten verdorrten Grasbüscheln. Es gab weder Häuser noch Fahrzeuge, nirgendwo fand sich ein Hinweis auf Zivilisation oder menschliches Leben. Zamorra drehte sich ein paar Mal hin und her. War er wirklich an diesem Ort, oder war es nur eine Illusion? Unwillkürlich blickte er an sich herab. War das nun das echte Amulett, das seine Brust schmückte oder war es nur eine Illusion? Die Sonne, die erbarmungslos vom Himmel brannte und ihm bereits den Schweiß auf die Stirn trieb, wirkte jedenfalls sehr echt.
    Er spürte zwar paranormale Schwingungen, konnte sie aber nicht genau zuordnen. In Ermangelung einer besseren Idee setzte er sich in Bewegung und wanderte auf der Suche nach Hinweisen durch die Wüste. Schon nach wenigen Schritten machte ihm die trockene Hitze zu schaffen. Ein sengender Wind wehte und brachte Staub und feinen Sand mit, der bald an Zamorras verschwitzter Haut klebte und in seinen Augen brannte. Vergeblich versuchte er, die kleinen Schmutzpartikel fortzublinzeln, doch das machte es nur noch schlimmer. Seine Sicht verschwamm, doch da weit und breit nichts außer flacher Ebene und fernen Felsen zu sehen war, spielte das kaum eine Rolle. Zamorra stapfte mühsam weiter. Seine Schritte wurden schwer, doch er versuchte, sich trotz der lebensfeindlichen Umgebung auf seine Aufgabe zu konzentrieren.
    Wenn ich hierher gelangt bin, werden die anderen Leute an den Automaten vermutlich auch hier sein, überlegte er. Ich muss sie also nur finden.
    Ein plötzlicher Hitzeschwall, der so nah war, dass er nicht von der Sonne kommen konnte, ließ den Professor innehalten. Er hatte das Gefühl, dass seine Nackenhaare angesengt wurden, und drehte sich langsam um. Ein erschrockenes Keuchen entfuhr seinen Lippen, als er auf das starrte, was nur wenige Schritte hinter ihm stand!
    Zuerst sah er nur Feuer, eine Wand aus Flammen, die hektisch loderten und sich selbst zu verzehren schienen, um immer wieder neu zu entstehen. Zamorra taumelte zurück und befahl ganz unwillkürlich dem Amulett, einen Schutzschirm zu bilden. Im gleichen Moment erwachte die schützende Magie von Merlins Stern zum Leben. Der beruhigende grüne Schimmer aus Energie legte sich um den Meister des Übersinnlichen, doch er spürte sofort, wie das Amulett an seiner Kraft zehrte. Immerhin war es also keine Illusion, er war also wirklich hier.
    Und dieses Ding da vorn ist wohl von der heftigeren Sorte - der Heftigkeit nach zu urteilen, mit der das Amulett mir die Kraft nimmt, schoss es ihm durch den Kopf.
    Er hob den Blick und erkannte, dass es sich bei seinem Gegenüber um eine Art Figur handelte. Es war eine stark vereinfachte über zwanzig Meter hohe Darstellung eines Menschen. Die Luft in ihrer unmittelbaren Umgebung waberte von der Hitze, die von ihr ausging.
    EINDRINGLING!, erschallte es um ihn herum oder vielleicht auch nur in seinem Kopf. Das Ding hatte immerhin keinen richtigen Mund, aus dem das Wort hätte kommen können.
    »Was willst du?«, fragte Zamorra den brennenden Riesen. »Was hast du mit diesen Leuten im Casino angestellt?«
    ENERGIE!, dröhnte es zurück.
    Zamorra genügt diese Erklärung. Diese schwarzmagische Macht saugte den Menschen in ihrem Bann offenbar tatsächlich die Lebensenergie aus, und das würde jetzt sofort auf hören! Zamorra konzentrierte sich und sammelte seine Kräfte für einen Angriff.
    Dieser Kerl verträgt sicher einiges, dachte er.
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