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0973 - Das verfluchte Volk

0973 - Das verfluchte Volk

Titel: 0973 - Das verfluchte Volk
Autoren: Andreas Balzer
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Velasco ab und packte den Hohepriester. Sofort baute Merlins Stern einen grünlich leuchtenden Schutzschirm um den Dämonenjäger und den jungen Indianer auf. Schlagartig erlosch die Verbindung zu dem Artefakt und Jim war wieder bei Sinnen.
    »Meine Brüder und Schwestern, er bringt sie um!«
    »Ich habe eine Idee«, sagte Zamorra. »Sie sagten, es gebe ein geheimes Band, das die Mitglieder Ihres Stammes miteinander verbindet. Ist das so etwas wie Telepathie?«
    »Es läuft eher unterbewusst. Aber wenn ich mich konzentriere, kann…«
    »Könnten Sie mental mit all Ihren Brüdern und Schwestern gleichzeitig in Verbindung treten?«, unterbrach ihn Zamorra.
    »Ich denke schon. Was haben Sie vor?«
    Zamorra lächelte grimmig. »Wir werden einen Virus ins System einschleusen.«
    Mit beiden Händen umfasste er den Kopf des jungen Hohepriesters. Zamorras telepathische Begabung war nur äußerst schwach ausgeprägt. Doch mit Hilfe von Merlins Stern gelang es ihm, einen Kontakt zu dem magischen Potenzial aufzubauen, das in dem Indianer schlummerte. Es war gewaltig, doch Jim hatte nie gelernt, diese Kräfte zielgerichtet zu nutzen.
    Doch Zamorra hatte in diesen Dingen reichlich Erfahrung. Er nutzte das Amulett, um das Para-Potenzial des jungen Indianers zu wecken und auf die gewaltige Aufgabe vorzubereiten. Dann befahl er Merlins Stern, den Schutzschirm zu senken.
    Entsetzt keuchte Jim auf, als das grünliche Schimmern verschwand, und dann schoss auch schon ein roter Strahl aus der über ihnen rotierenden halben Träne auf ihn zu.
    Im selben Moment gab Zamorra den entscheidenden mentalen Befehl. Merlins Stern wirkte dabei wie ein Katalysator, der eine gewaltige magische Kettenreaktion in Gang setzte. Der Strahl, der Jim mit dem Artefakt verband, veränderte sich plötzlich und leuchtete in gleißendem Weiß.
    Jim zitterte am ganze Körper, er schien unsägliche Schmerzen zu erleiden, brachte aber keinen Laut über die Lippen. Zamorra hielt den Kopf des Mannes immer noch fest umklammert. »Nicht aufgeben«, flüsterte er. »Nehmen Sie Kontakt zu Ihren Brüdern und Schwester auf. Jetzt!«
    Mit übermenschlicher Anstrengung hob der Hohepriester den Kopf und nickte. Eine Erschütterung durchlief das fliegende Metallobjekt, und dann veränderten sich auch die Strahlen, die Jims Brüder und Schwestern gefangen hielten. Zamorra sah, wie sich die Gesichter der anderen Indianer veränderten. Ihre Blicke klärten sich, als sie die Kontrolle über ihr Bewusstsein zurückerlangten.
    »Nein!«, schrie Velasco. »Was tut ihr da? Hört auf damit!«
    Mehr als vier Dutzend Indianer wandten ihre Gesichter wie auf einen geheimen Befehl ihrem Peiniger zu. Das Gleißen der Strahlen nahm an Intensität zu, und plötzlich schoss ein noch viel breiterer, unbeschreiblich heller Strahl aus dem Artefakt und traf Velasco. Der Sphärendiener hatte keine Chance. Mit einem unmenschlichen Schrei verging seine unheilige Existenz.
    Abrupt endeten die Strahlen. Wie ein Stein fiel das Artefakt vom Himmel und schlug auf dem Boden auf.
    Mit einem leisen Stöhnen sackte Jim in sich zusammen. Zamorra fing den jungen Indianer auf, der ihn mit einem schwachen Lächeln ansah. »Ist es vorbei?«
    »Ja«, sagte Zamorra: »Es ist vorbei.«
    ***
    Eine eigentümliche Stille lag über der Lichtung.
    »Das war’s also«, sagte Richard Devaine. »Ihre neuen Freunde werden das Artefakt bewachen und weitere Übergriffe der Sphäre verhindern.«
    »Das ist der Plan.« Zamorra ließ seinen Blick über die komplett restaurierte Kultstätte schweifen. Jim und seine Krieger der letzten Morgenröte hatten ganze Arbeit geleistet, als sie das Heiligtum ihrer Vorfahren in kürzester Zeit auf Vordermann gebracht hatten. Der Ort war nicht wiederzuerkennen.
    »Wie wollen sie das schaffen? Das sind keine Krieger oder Zauberpriester, sondern nur Bauernlümmel und Collegejungs, die in viel zu große Fußstapfen treten.«
    »Sie lernen schnell«, sagte Zamorra. Mit seiner Hilfe hatten die jungen Indianer am Vorabend zum ersten Mal das vollständige Ritual durchgeführt, mit dem ihre Vorfahren über Jahrhunderte das Böse in Schach gehalten hatten. »Die Magie liegt in ihnen. Sie musste nur geweckt werden.«
    »Sie vertrauen ihnen?«, fragte Devaine.
    »Mehr als Ihnen«, erwiderte Nicole.
    »Gut, mir soll es Recht sein.« Der CIA-Mann befahl dem Piloten des wartenden Helikopters mit einer knappen Geste, den Rotor anzulassen. »Sie wollen wirklich nicht mitkommen?«
    »Nein, danke«, sagte
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