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0970 - In Asmodis’ Schuld

0970 - In Asmodis’ Schuld

Titel: 0970 - In Asmodis’ Schuld
Autoren: Christian Schwarz
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Spieler hat diesen Punkt jemals schneller erreicht als du.«
    »Ein aktueller Spieler?«
    »Nein.«
    »Dann interessiert’s mich nicht. Ich will mich mit den aktuellen messen. Ich will nämlich nicht nur die Million Pfund, sondern auch derjenige sein, der sie am schnellsten ergattert. Wer ist also aktuell der beste Spieler? Wie weit ist er fortgeschritten und kann ich ihn vielleicht sogar noch einholen?«
    Turalel lachte schaurig. »Du bist mit Leidenschaft und heißem Blut dabei, Spieler Sid Amos. Das gefällt mir. So wirst du noch in viele schöne Fallen tappen und mir mit deinen Schmerzen, die du dadurch leiden musst, viel Freude bereiten. Höre nun also: Der aktuell beste Spieler bist du, was du allerdings weiterhin beweisen musst, Sid Amos. Mickaman ist nicht annähernd so gut wie du, allerdings schon viel weiter fortgeschritten, denn er kämpft, triumphiert und leidet schon wesentlich länger in Lost Soul. Mickaman steht kurz vor dem Einzug auf den höchsten Level, die 73 anderen Spieler sind noch wesentlich weiter unten. Von ihnen wird es allerdings nur eine Handvoll weiter nach oben schaffen. Mickaman erwarte ich jeden Moment zurück, denn er ist momentan nicht im Spiel. Sollte er sich aber Zeit lassen, hast du durchaus die Chance, noch an ihm vorbei zu ziehen und vielleicht der beste Spieler aller Zeiten zu werden.«
    »An welchem Ort steigt Mickaman immer ins Spiel ein?«
    »Diese Frage hat nichts mit Spielständen und Highscores zu tun. Ich bin nicht berechtigt, sie dir zu beantworten.«
    Asmodis stieg wieder aus. Er war auch so zufrieden. Der Erzdämon teleportierte sich nach Caermardhin zurück und landete direkt im Saal des Wissens. Die Kristallwände des riesigen Saals bildeten den gigantischsten Wissensspeicher, den es in diesem Teil des Multiversums gab. Es kostete ihn nur eine Minute, mithilfe der zahlreichen magischen Programme, die hier zusätzlich installiert waren, Mickamans richtige Identität herauszufinden.
    Von der riesigen Kugel, die im Mittelpunkt des Saals über einem Sockel schwebte und in der jeder Ort und jede Person auf der Erde beobachtet werden konnte, ließ er sich Mickamans momentanen Aufenthaltsort zeigen. Nebel wallten im Innern der Kugel. Ein Bild schälte sich daraus hervor.
    Asmodis schnaubte. »Da wird ja der Höllenhund auf der Halde verrückt«, stieß er hervor. »Jetzt aber hurtig.«
    Er murmelte einen Zauberspruch, drehte sich dreimal und verschwand in einer Schwefelwolke im Nichts. Ohne Zeitverlust tauchte er in New York wieder auf.
    ***
    Duncan Wexfords Albträume
    Manchester, 2008:
    Maggie Wexford wachte vorm Fernseher auf. Verschlafen sah sie auf die Uhr. Halb drei in der Nacht. Die junge Frau erhob sich und ging zum Schlafzimmer. Das Bett ihres Mannes war unberührt. Wahrscheinlich arbeitete er immer noch.
    Maggie schlüpfte in ihren Morgenmantel, nahm ein kaltes Bier aus dem Kühlschrank und stieg in den Keller, wo Duncan sein Büro hatte. Die Tür war halb offen, durch einen Spalt fiel trübes Licht. Sie schaute hindurch. Und zuckte zusammen. Für einen Moment glaubte sie, ein großes, dunkles Wesen mit fliehender Stirn und Hörnern auf dem Schädel neben Duncan auf dem Schreibtisch sitzen zu sehen. Es lief ihr eiskalt über den Rücken. Als sie blinzelte, war die seltsame Erscheinung auch schon wieder weg.
    Ich bin übermüdet. Aber nicht nur ich.
    Duncan Wexford saß an seinem Schreibtisch und starrte auf den Computer. Wie besessen klickte er Grafiken an und verschob sie auf dem Bildschirm gegeneinander.
    »Hallo, Dun«, sagte sie. Es widerstrebte ihr schon länger, ihn Darling zu nennen. Und das nicht nur, weil er stark nach Schweiß roch, da er sich schon zwei Tage nicht mehr gewaschen, geschweige denn die Kleidung gewechselte hatte.
    »Ich weiß, dass ich dich nicht überreden kann, ins Bett zu kommen. Dafür hab ich dir eine Flasche Bier gebracht. Mach doch mal Pause.« Sie stellte die Flasche neben ihn auf den Schreibtisch. Dabei behinderte sie seine Armbewegungen.
    »Was soll das?«, fuhr er sie an, ohne sie anzuschauen. »Du siehst doch, dass ich arbeite. Ich brauch kein Bier. Nimm’s wieder weg, oder es fliegt auf den Boden.«
    Eingeschüchtert nahm Maggie die Flasche an sich. Sie schluckte.
    »Weißt du eigentlich, was du willst? Früher war’s dir nicht recht, dass ich nur wenig gearbeitet habe. Und jetzt, wo ich viel arbeite, ist dir’s ebenfalls nicht recht.«
    »Doch«, murmelte sie. »Natürlich. Gute Nacht, Dun.« Sie ging ins Bett. Maggie
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