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0970 - Der Werwolf, die Hexe und wir

0970 - Der Werwolf, die Hexe und wir

Titel: 0970 - Der Werwolf, die Hexe und wir
Autoren: Jason Dark
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einem solchen geworden war, da brauchte sie nur den Geruch wahrzunehmen, um erkennen zu können, daß ihr Geschöpf nicht mehr war.
    Es interessierte sie nicht besonders. Morgana wollte etwas ganz anderes herausfinden.
    Es stand fest, daß es in dieser Einsamkeit des schottischen Hochlandes einen magischen Ort gab. Das war für sie kaum etwas Besonderes, nur verstand sie nicht, warum dieser magische Kraftpunkt ausgerechnet auf Werwölfe eine so große Anziehungskraft ausübte. Damit kam sie nicht zurecht. Da lief etwas in eine Richtung, die ihr nicht gefiel. Natürlich dachte sie an eine Falle, auf der anderen Seite aber siegte die Neugierde, und Fenris, der Götterwolf, derjenige, der sich im Hintergrund hielt und sich oft genug nur als Schatten abzeichnete, hatte sie nicht grundlos losgeschickt. Morgana Layton traute sich zu, auch einer Falle zu entgehen.
    Anziehungspunkt und Mordstätte!
    So mußte es einfach sein, und ihrer Meinung nach steckte dahinter ein mächtiger Feind.
    Immer wenn sie an ihn dachte, begannen ihre Augen noch heller zu leuchten. Da sah das Gelb darin dann aus wie kaltes Laternenlicht, in dem selbst die Pupillen verschwanden.
    Es waren keine Feinde, sondern schon Todfeinde. Daran mußte sie immer denken, und wieder spürte sie den kalten Schauer auf ihrem Gesicht, denn der Feind oder die Feinde hatten einen Namen. Vampire!
    Sie waren ebenso schrecklich wie die Werwölfe. Sie besaßen sogar eine gemeinsame Abstammung, obwohl die Werwölfe für sich in Anspruch nahmen, älter zu sein. Ihnen gehörte die Macht, aber die Vampire dachten ebenso, und keine Gruppe wollte nachgeben.
    Man einigte sich nicht, man bekämpfte sich eben, und niemand wollte aufgeben.
    Morgana erst recht nicht. Sie haßte die blutsaugenden Untoten, die ebenfalls einen Führer hatten, der für Werwölfe in einer eigenen Welt, der Vampirwelt, lebte.
    Will Mallmann, ein ehemaliger Mensch, jetzt Anführer der Vampire, der sich selbst den Namen Dracula II gegeben hatte und den Blutstein als Abwehrwaffe besaß, war dieser mächtige Feind, der immer wieder mal zuschlug, um den Wölfen eine Niederlage zu bereiten.
    Umgekehrt war es auch so.
    Geriet ein Vampir in die Nähe der Wölfe, war er verloren. So tobte der Kampf hin und her, und keine der beiden Gruppen konnte sich als Sieger fühlen, obwohl die Vampire schon Vorteile auf ihrer Seite hatten, denn sie konnten sich zurück in die Vampirwelt ziehen, was die Werwölfe nicht schafften.
    Morgana Layton wußte nicht genau, weshalb sie sich dem magischen Ort näherte. Aber die Wölfin hatte den Ruf genau verstanden. Sie wußte sehr gut, daß sie und ihre Artgenossen zu einer bestimmten Stelle gelockt werden sollten, wo eben etwas Bestimmtes auf sie wartete. Aber wer?
    Der Rauch verflüchtigte sich immer weiter. Hier hatte es gebrannt, hier war der Wolf verbrannt. Der Geruch wies deutlich darauf hin. So wie er rochen nicht die Rückstände eines normalen Holzes, da mußten schon Fell und Haut einem Feuer zum Opfer gefallen sein.
    Sie blieb stehen.
    Eine Anstrengung war ihr nicht anzumerken, obwohl sie nicht eben langsam gegangen war. Jetzt aber stand sie im Schatten dieses mächtigen Tafelbergs, der aussah wie ein Stück Mauer, das zwei verschiedene Welten trennte.
    Sie schaute noch. Ihr Gesicht schimmerte blaß in der Dunkelheit, und sie sah auch in den dunklen Himmel, wo sich die Wolken in mächtigen Formationen bewegten, sich dabei ziemlich oft gegen die Mondsichel schoben und sie erst nach einer Weile wieder freigaben.
    Auf der Erde wurde es trotzdem nicht heller. Dafür war die Lichtquelle einfach zu schwach.
    Morgana senkte ihren Kopf wieder. Langsam, nur nichts überstürzen. Sie suchte den Boden ab. Dabei fiel ihr der düstere Schatten des Berges auf, der in dieser Umgebung alles unter Kontrolle hielt. Sosehr sie sich anstrengte, von ihrem Boten sah sie keinen Rest mehr. Nicht einen kleinen Knochen, nicht ein Fellhaar oder einen Fetzen der Haut. Einfach nichts mehr.
    Aber er war hier gewesen, und es lag noch nicht lange zurück. Und er war nicht der erste gewesen, den sie losgeschickt und auch geopfert hatte.
    Nicht der erste.
    Die Anziehungskraft war geblieben. Die Lockung. Man lockte die Werwölfe an diesen Ort, und sie konnten sich kaum dagegen wehren.
    Auch Morgana hatte den Lockruf vernommen. Er war wie ein Geruch gewesen, auch vergleichbar mit einer Botschaft, aber keine Stimme im Kopf. Eigentlich war es nicht mehr als ein flüchtiger Gedanke, und trotzdem hatte sie
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