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097 - In den Klauen des Daemons

097 - In den Klauen des Daemons

Titel: 097 - In den Klauen des Daemons
Autoren: W. A. Travers
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Landwirtschaft, Monokulturen, die den Boden auslaugten und sich auf tropische Pflanzen und Früchte beschränkten. Manaus hatte ungefähr zweihunderttausend Einwohner, damit sogar noch etwas mehr als die Hauptstadt Brasilia. Es gab nicht viele große Städte in diesem Land. Die größte war Sao Paulo mit viereinhalb Millionen Menschen. Es folgte die ehemalige Hauptstadt Rio de Janeiro mit etwas mehr als dreieinhalb Millionen Einwohnern.
    Das Flugzeug, in dem Robert Creely saß, flog eine Schleife. Tief unten wälzten sich die Fluten des Rio Negro dahin. Und da war auch die Flußmündung. Rio Negro und Rio Solimoes vereinigten sich zum Amazonas. Die Mündung schien fast wie ein kleines Meer, so groß war sie.
    Endlich wurde das Flugzeug zur Landung freigegeben.
    Eine halbe Stunde später war Robert Creely am Ziel.
    Lachend klopfte er seinem alten Freund gegen den Bauch.
    „Wohl dicker geworden in den letzten beiden Jahren, wie?“
    Rosalio verzog das Gesicht.
    „Das bereitet mir Kummer. Aber was soll ich machen? Es schmeckt mir. Außerdem ist die Hitze so groß, daß die Kalorien nicht verbrennen können.“
    Sie lachten beide. Rosalios mächtiger Bauch hüpfte dabei.
    Sie setzten sich an einen Tisch. Der Brasilianer ließ Getränke bringen.
    Während sich Robert Creely eine Zigarette ansteckte, musterte er seinen Freund. Der Brasilianer schien Sorgen zu haben.
    Er war etwa einssiebzig groß und wog mindestens hundertzehn Kilogramm. Das waren dreißig mehr als Creely auf die Waage brachte und vierzig mehr, als für den Brasilianer gut gewesen wären.
    „Nun, schieß los!“ forderte Creely den Freund auf.
    Ernesto Rosalio erzählte. Er erzählte die Geschichte von Dick Slayton und Arno Kelving, was ihnen zugestoßen war und was sie gefunden hatten.
    „Wie ist es den beiden gelungen, dem Dschungel zu entkommen?“ erkundigte sich Robert Creely. Die ganze Geschichte kam ihm reichlich übertrieben und phantastisch vor. Trotzdem schien Rosalio daran zu glauben.
    Er beobachtete mit seinen stahlblauen Augen den Dicken, als dieser antwortete: „Sie hatten eine gehörige Portion Glück. Schon nach wenigen Kilometern trafen sie wieder auf ihre indianischen Träger, die dort warteten, weil das schlechte Gewissen sie plagte.“
    Robert Creely nickte.
    „Es gab genügend Expeditionen, die kein solches Glück hatten!“ sagte er. „Wie kommt dieser mysteriöse strahlende Dämon zu seiner Bezeichnung?“
    „Vor vielleicht zwanzig Jahren kam ein Forscher zufällig in seine Nähe. Sein Dolmetscher erzählte von dem Dämon. Der Wissenschaftler hatte einen Geigerzähler dabei, wie Dick Slayton. Wahrscheinlich sagte er zu dem Dolmetscher, wenn es sich schon um einen Dämon handele, dann könne es nur ein strahlender sein!“
    Das war eine einfache und einleuchtende Erklärung.
    „Ist der Forscher zurückgekehrt?“
    Ernesto Rosalio schüttelte ernst den Kopf.
    „Er wollte unbedingt mehr wissen. Seine Träger verließen ihn, da hatte er keine Chance mehr.“ Er räusperte sich. „Nun, Slayton und Kelving waren nicht die letzten, die zum strahlenden Dämon aufgebrochen sind. Sie sind bis jetzt aber die einzigen, die man lebend wiedergesehen hat.“
    Robert Creely richtete sich auf. Sein Blick wurde lauernd.
    „Die geschilderten Ereignisse liegen ein Jahr zurück“, eröffnete Rosalio. „Mehrere Expeditionen sind vom brasilianischen Staat finanziert und losgeschickt worden. Keine ist bisher zurückgekehrt, trotz der mitgeführten starken Funkgeräte. Slayton und Kelving hat man nie mitgenommen. Sie waren wohl zu unwissenschaftlich. Allerdings hat man den beiden fürstliche Summen versprochen, falls man tatsächlich auf ein Uranlager stoßen würde.
    Inzwischen wurden alle Bemühungen eingestellt. Zu viele Menschen hat der Dschungel nicht mehr freigelassen. Man will kein Risiko mehr eingehen.“
    „Du hast Funkgeräte erwähnt. Was weiß man Näheres?“
    „Das ist nicht bekannt. Die Regierungsstellen hüllen sich in Schweigen. Außerdem…“
    Er wagte nicht weiterzusprechen. Robert Creely verstand auch so.
    „Die Sache hat einen Pferdefuß“, vermutete er. Der Brasilianer fühlte sich offensichtlich unbehaglich.
    „Ja“, gab er kleinlaut zu. „Das Gebiet ist zum Sperrgebiet erklärt worden.“
    „Da du dich dafür interessierst, scheint an der Sache doch etwas dran zu sein.“ Robert Creely erhob sich. „Wann kann ich aufbrechen? Woher bekomme ich meine Männer?“
    Auch Ernesto Rosalio erhob sich. Er klatschte in
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