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097 - In den Klauen des Daemons

097 - In den Klauen des Daemons

Titel: 097 - In den Klauen des Daemons
Autoren: W. A. Travers
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ich ein Mörder?“
     

     
    Die Schlange stieß zu, gleichzeitig fiel ein Schuß. Die Kugel traf den schmalen Schlangenkopf. Der Tierkadaver fiel vor dem Russen auf den Boden.
    Es dauerte Sekunden, bis Atachanow begriff, daß er gerettet war.
    Robert Creely kam auf ihn zu und packte ihn am Arm.
    „Los, aufstehen!“ befahl er. „Wir müssen weiter.“
    Jetzt erst gewahrte der Russe Jennifer Reed. Sie hatte feuchte Augen. Als sie den Blick des Mannes sah, nickte sie leicht.
    „Okay, Robert, dann weißt du also alles“, sagte Atachanow und stand auf.
    „Nein“, sagte Creely, „ich weiß überhaupt nichts. Ich kann nicht verstehen, daß sich erwachsene Männer so benehmen.“
    Jennifer griff sich an den Kopf.
    „Es wird stärker“, flüsterte sie.
    „Daran ist dieser Minks schuld“, zischte Atachanow. „Ich bringe ihn um!“
    „Du läßt ihn in Ruhe“, fuhr Robert Creely ihn an. Er tippte dem Russen an die Stirn. „Will es denn nicht in deinen Schädel hinein, um was es hier geht? Das ist kein Spaziergang und auch keine normale Expedition! Viele Menschen sind auf der Strecke geblieben. Irgend etwas Geheimnisvolles wartet auf uns. Es ist eine Macht, die nur zwei von uns spüren können: Jennifer und Arno!“
    Conrad Atachanow erbleichte.
    „Dann glaubst du also auch daran?“
    „Kannst du mir vielleicht erzählen, wie es Boris anstellen könnte …“ Ein furchtbarer Schrei unterbrach Robert. Er kam von Arnold Kelving, der stöhnend am Boden lag und beide Hände gegen seine Schläfen preßte.
    „Wo ist Jennifer?“ fragte er. „Sie muß mir helfen.“
    Robert Creely und Jennifer eilten zu ihm. Das Gesicht der Frau war blaß, sie schloß die Augen.
    Arno wurde ruhiger. Eine halbe Minute später erhob er sich.
    Jennifer sah ihn an.
    „Danke!“ sagte Arno und nickte ihr zu.
    Sie lächelte.
    „Was geht hier vor?“ rief Dick Slayton. „Ich will wissen, was das soll.“
    „Ganz einfach“, sagte Arno Kelving. „Jennifer ist stärker als ich. Ja, sie ist sogar stärker als der Dämon, jedenfalls auf diese Entfernung. Sie kann sich gegen ihn wehren, und sie kann mir darüber hinaus noch Beistand leisten.“
    „Telepathie“, flüsterte Robert Creely.
    „Alles Hokuspokus!“ rief Dick Slayton. „Das gibt es doch nicht. Telepathie, wenn ich so was schon höre.“
    „Du müßtest es eigentlich besser wissen.“ Roberts Blick ruhte auf dem rothaarigen Hünen. „Es ist nicht deine erste Begegnung mit dem strahlenden Dämon.“
    Betretenes Schweigen.
    Was oder wer war der strahlende Dämon?
    „Wieso sind nur diese beiden betroffen?“ erkundigte sich Alexander York.
    Robert zuckte mit den Achseln.
    „Wahrscheinlich braucht man zum Wahrnehmen dieser unbegreiflichen Impulse eine Art Antenne. In Arno sträubt sich alles dagegen. Deshalb hat er solche Schmerzen. Jennifer kann sich wehren, ohne Schmerzen zu empfinden.“
    Er blickte sich in der Runde um.
    Die Menschen, die sich mit ihm in den Dschungel gewagt hatten, waren von einer besonders harten Sorte. Was aber das Übersinnliche anging, waren sie genauso ängstlich wie andere Menschen auch.
    Creely ließ Boris Minks und Conrad Atachanow die Strahlenschutzanzüge tragen, die eine Spezialanfertigung waren und ein ansehnliches Gewicht hatten. Die beiden Russen würden keine Gelegenheit mehr bekommen miteinander zu streiten.
     

     

Arnold Kelving spürte das Pochen in seinem Kopf. Es war anders als beim erstenmal. Die Schmerzen waren weniger stark. Ob das nur auf den Einfluß Jennifers zurückzuführen war? Es mußte auch noch einen anderen Grund geben.
    Der Österreicher fuhr sich über die Stirn. Der Ruf des Dämons war diesmal drängender.
    Kelving schritt durch das Dickicht. Robert Creely hatte dafür gesorgt, daß er und Jennifer nichts zu tragen brauchten.
    Erst war es nur die Forderung des Dämons gewesen, schneller zu gehen. Inzwischen wurde es mehr und mehr der eigene Drang.
    Arnold Kelving blickte sich um. Im Moment achtete keiner auf ihn. Hinter ihm schritt Robert Creely. Er unterhielt sich leise mit Michael Dorn. Arno konnte nicht verstehen, um was es ging. Es interessierte ihn auch nicht. Ihn beherrschte nur ein Gedanke: Wie weit war es noch?
    Unwillkürlich ging er schneller. Der Abstand zwischen ihm und Creely vergrößerte sich. Die hohe Gestalt Maxwell Böhms tauchte vor ihm auf.
    Er überholte den Deutschamerikaner und sah Jennifer vor sich.
    Kelving spürte den übermächtigen Wunsch, so schnell wie möglich zu seinem Herrn und
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