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097 - Die Knochenkammer der Dämonen

097 - Die Knochenkammer der Dämonen

Titel: 097 - Die Knochenkammer der Dämonen
Autoren: A.F.Morland
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Mädchen zu. Wir standen vor einer Treppe, die nach oben führte.
    Linda wischte sich die Tränen aus den Augen. Sie hatte wieder Hoffnung, ich hatte sie ihr wiedergegeben. Ich sah ihr an, wie sehr sie mir dafür dankbar war, und wie sehr sie jetzt wieder leben wollte.
    Von Aufgabe und totaler Resignation keine Spur mehr. Linda glaubte wieder an das Leben.
    Wir stiegen die Stufen hoch. Ich hielt den Revolver in der Linken und einen magischen Wurfstern in der Rechten.
    Das silberne Feuerzeug hatte ich wieder eingesteckt. Es hatte mir zwar wertvolle Dienste geleistet, war aber nur für den Nahkampf gut. Der Flammenwerfer hatte nur eine Reichweite von etwa einem Meter.
    Mit dem Wurfstern konnte ich eine größere Distanz überbrücken, und mit dem Colt Diamondback hatte ich eine noch größere Reichweite. Sein Nachteil war allerdings der Lärm, den er verursachte, deshalb wollte ich ihn im Moment lieber nicht einsetzen.
    Als wir auf der halben Treppe waren, tauchte oben ein echsenköpfiges Wesen auf. Ich schleuderte den Silberstern mit vorschnellendem Handgelenk, und der Dämon brach tödlich getroffen zusammen. Er kugelte die Stufen herunter und blieb vor meinen Füßen liegen.
    Ich beugte mich über ihn, um den Wurfstern wieder an mich zu nehmen. Da gellte mir Lindas Warnschrei in die Ohren.
    »Vorsicht, Tony!«
    Ein zweiter Dämon war erschienen. Ich hatte ihn nicht bemerkt, und er war schon so nahe, daß ich den Silberstern nicht mehr einsetzen konnte.
    Er hatte sich von einer der Stufen abgestoßen und flog mir mit vorgestreckten Armen entgegen.
    Ich sprang zur Seite - Linda nahm ich mit - und drückte ab. Donnernd entlud sich der Colt Diamondback, und die geweihte Silberkugel löschte das Leben des Schwarzblütlers aus.
    Aber von nun an wußten alle, daß sich noch jemand im Schloß befand, der hier nichts zu suchen hatte.
    Und wir hörten sie schon kommen!
    ***
    Mr. Silver betrat mit den Echsenköpfigen das Schloß. Er gab sich nicht als Dämon zu erkennen, überzog sich gewissermaßen mit einer dünnen Schicht, die nichts von seiner dämonischen Ausstrahlung durchließ.
    Die Echsenköpfigen fielen auf seinen Trick herein. Sie ahnten nicht, daß sie genau das taten, was er wollte.
    Er dachte an Tony Ballard und lachte in sich hinein. Sein Freund hatte wahrscheinlich angenommen, er habe den Verstand verloren, aber er wußte haargenau, was er tat.
    Im Schloß sah der Ex-Dämon weitere Echsenköpfige. Er hoffte, sie würden ihn zu Erasmus Buldeo bringen, und sie hätten das auch getan, wenn dieser nicht mitten in der Durchführung des für Caaba wichtigen Rituals gewesen wäre.
    Die Dämonen umringten den Hünen und warteten.
    »Und was nun?« fragte der Ex-Dämon.
    Einer der Echsenköpfigen veränderte sein Aussehen. »Wir warten.«
    »Auf den Halleyschen Kometen? Oder auf was?« fragte Mr. Silver bissig. Er verlangte, dem Schloßbesitzer vorgeführt zu werden.
    »Er hat jetzt keine Zeit für dich«, entgegnete der Dämonendiener.
    »Ich bin nicht ohne Grund über die Mauer geklettert«, sagte der Hüne. »Ihr führt mich jetzt zu Erasmus Buldeo. Wenn ihr euch weigert, suche ich ihn allein auf.«
    »Wenn du das versuchst, werden wir dich töten!« sagte der Dämon.
    »Das probiert mal!« gab Mr. Silver zurück und erstarrte im selben Moment zu Silber, ohne seine Beweglichkeit zu verlieren.
    Die Echsenköpfigen waren überrascht, griffen ihn aber dennoch an.
    Er hieb auf die Dämonen ein und vernichtete einen nach dem anderen. Es war ihnen unmöglich, ihn aufzuhalten.
    Trotzdem versuchten sie es. Sie rotteten sich vor einer Tür zusammen. Damit verrieten sie ihm, wo er Erasmus Buldeo finden würde.
    Er warf sich ihnen entgegen und drang unaufhaltsam durch ihre Reihen. Ein letzter Gegner, ein letzter Hieb, und der Weg war frei.
    Ein Schuß krachte. Das mußte Tony Ballard sein. Ihm war es inzwischen also auch gelungen, in das Schloß zu gelangen.
    ***
    Noch bevor die Echsenköpfigen uns erreichen konnten, stürmte ich die Treppe hinauf und durch die Tür. Linda James war dicht hinter mir. Ich gelangte mit ihr in einen breiten Flur und entdeckte Mr. Silver vor einer Tür.
    »Hierher, Tony!« rief er.
    Ich wandte mich rasch an Linda. »Bleiben Sie hier stehen, bis ich Sie hole, okay?«
    »Ja, Tony.«
    »Laufen Sie nicht weg!« sagte ich.
    »Bestimmt nicht. Ich warte hier auf Ihre Rückkehr.«
    Ich war sicher, daß ich mich auf Linda verlassen konnte. Sie hatte den Ernst der Lage schon lange begriffen.
    Ich rannte zu
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