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097 - Die Knochenkammer der Dämonen

097 - Die Knochenkammer der Dämonen

Titel: 097 - Die Knochenkammer der Dämonen
Autoren: A.F.Morland
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konnten?
    Ich lief auf das Schluchzen zu. Schwer lag der Revolver in meiner Hand.
    Ich hoffte, daß ich hier unten nicht Yul begegnete, denn ein Kampf mit ihm hätte mich sehr viel Zeit gekostet. Außerdem war nicht auszuschließen, daß Yul diesen Kampf gewonnen hätte.
    Ich fürchtete ihn nicht. Ich schätzte ihn lediglich realistisch ein.
    Das Gewölbe bestand aus mehreren Abteilungen, und als ich die nächste betrat, war die Decke über mir so durchsichtig wie Glas.
    Ich sah ein grauenerregendes, gallertartiges Monster mit Armen und Beinen. Es war unförmig und wand sich unter heftigen Schmerzen.
    Es lag dort oben auf dem Bauch, und ich sah neben ihm einen Mann stehen, der Erasmus Buldeo sein mußte.
    Er sah so aus, wie ihn Mandy Bellwood beschrieben hatte. Buldeo hielt etwas in seinen Händen, das strahlte.
    Den Lebenskristall!
    Und das Scheusal, das dort oben auf dem Bauch lag, mußte ein Endzeitdämon sein, dem es bereits ziemlich dreckig ging.
    Er brauchte ganz dringend die Energie eines Menschen. Linda James' Energie! Doch die sollte er nicht kriegen.
    Ich entdeckte das nackte, verzweifelte Mädchen, das bestimmt schon mit seinem Leben abgeschlossen hatte.
    Ich lief zu ihr. Das heißt, ich wollte es tun, aber da stürzte sich plötzlich jemand von hinten auf mich!
    ***
    Mich traf ein harter Schlag. Ein glühender Schmerz durchraste meinen rechten Arm und machte meine Finger für einen Moment kraftlos. Dadurch verlor ich den Colt Diamondback.
    Ein Stoß beförderte mich vorwärts.
    Ich landete auf einer Steinbank, die ›besetzt‹ war. Ein Skelett lag darauf. Ich berührte die blanken Knochen mit beiden Händen. Sie rutschten über den Stein und fielen auf der anderen Seite klappernd auf den Boden.
    Ein Arm legte sich waagerecht auf meine Kehle. Ein zweiter Arm drückte meinen Kopf nach vorn.
    Mein Adamsapfel schmerzte. Ich ließ meinen Ellenbogen nach hinten sausen und traf den Körper meines Feindes.
    Sehr viel Wirkung erzielte ich damit allerdings nicht. Wenn ich genau sein soll, hatte ich damit überhaupt keinen Erfolg.
    Das änderte sich erst, als ich meinen magischen Flammenwerfer aus der Hosentasche holte.
    Allein das Feuer erschreckte meinen Gegner, als es in einer gewaltigen Flamme aus dem Feuerzeug schoß.
    Der Griff lockerte sich. Ich kam frei, drehte mich um und setzte die Feuerlohe gegen meinen echsenköpfigen Feind wie die schlanke Klinge eines Floretts ein.
    Ich stach zu und traf das Monster zwischen den Augen. Der Dämon faßte sich mit beiden Händen an den häßlichen Schädel, konnte aber nicht verhindern, daß sich das magische Feuer darauf ausbreitete.
    Der Schädel verbrannte innerhalb von Sekundenbruchteilen. Kopflos brach das Wesen zusammen. Ich hatte es vernichtet.
    Ich holte mir meinen Revolver wieder und eilte endlich zu Linda James. Sie konnte sich nicht bewegen. Durch einen dicken Tränenschleier sah sie mich an und konnte nicht glauben, daß ich wahrhaftig vor ihr stand.
    Magie hielt sie fest. Ich befreite sie davon, indem ich einen von meinen Wurfsternen über ihren nackten Körper zog. Knisternd und pfeifend schnellten die unsichtbaren Fesseln zur Seite und lösten sich auf.
    Durch die gläserne Decke sickerte roter Nebel. Ich glaubte zu wissen, was mit Linda James passierte, wenn sie mit ihm in Berührung kam.
    »Schnell weg, Linda!« rief ich, aber sie dachte, immer noch gefesselt zu sein, denn sie schluchzte:
    »Ich kann mich nicht bewegen, Tony!«
    »Doch, Sie können!« widersprach ich ihr, während ich nervös auf den Nebel schaute, der immer rascher nach unten sank, dem Mädchen entgegen.
    Es dauerte mir zu lange, bis sie sich zu bewegen wagte. Ich griff deshalb nach ihrer Hand und riß sie von der Steinbank herunter. Daß sie dabei zwei Kerzenständer umwarf und unsanft auf dem Boden landete, konnte ich nicht verhindern.
    Es war bei weitem das kleinere Übel, denn jetzt erreichte der aggressive Nebel den Stein, auf dem Linda gelegen hatte, und er fraß sich selbst in ihn hinein.
    Ich half dem Mädchen auf die Beine, riß mir mein Jackett von den Schultern und gab es ihr. »Hier, ziehen Sie das an!«
    Sie schlüpfte hinein, und ich zog sie mit mir durch das Gewölbe. Ich war froh, daß es mir gelungen war, Linda das Leben zu retten. Jetzt mußte der schleimige Endzeitdämon sterben.
    Ich hatte zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Wenn Boram und Mr. Silver ebenso erfolgreich waren, würden wir hier tüchtig aufräumen.
    »Bleiben Sie hinter mir!« raunte ich dem
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