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0964 - Schwingen des Geistes

Titel: 0964 - Schwingen des Geistes
Autoren: Unbekannt
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Physiotaster eine Feineinstellung vor, bis die Störstrahlung eliminiert war und sie auf einer scharf abgegrenzten Frequenz einen reinen Empfang hatte.
    „Um uns ist Leben, Pana", sagte sie schwärmerisch. „Eine der phantastischen Formen von Leben, die wir kennen."
    Der Pilot schien ihr gar nicht zuzuhören. Er wich in einer weiten Schleife einer Kristallerhebung aus und steuerte auf eine Stelle des glitzernden und funkelnden Gewölbes zu, das seine Massetaster als relativ unstabil ausgewiesen hatten. Dort war die Kristalldecke höchstens fünfzig Meter dick, und wenn sie irgendwo den Durchbruch schaffen konnten, dann an dieser Stelle.
    Panatheik beschleunigte den Shift mit Höchstwerten. Aber das dumpfe Grollen der Triebwerke zeigte, daß irgend etwas nicht stimmte. Sie konnten nicht ihre volle Leistung bringen, obwohl der Reaktor genügend Energie produzierte.
    „Verdammt, irgend etwas drosselte unsere Geschwindigkeit", fluchte Panatheik. „Wir werden langsamer statt schneller!"
    Als der Shift zu der von Panatheik angepeilten Stelle an der Kristallwand kam, reichte die Geschwindigkeit längst nicht mehr aus, um eine Bresche zu schlagen, Außerdem wiesen die Massetaster aus, daß sich die Kristallschicht inzwischen um ein Viertel verdickt hatte. Der Pilot erkannte das noch rechtzeitig, so daß er den Shift herumreißen konnte. Es gab ein knirschendes Geräusch, als der Flugpanzer mit der Bodenplatte ein Hindernis streifte. Wolken von Kristallen stoben auf, die sofort verwitterten und als Gasschleier davontrieben.
    „Jetzt stecken wir fest!" rief Panatheik und beugte sich zu der Biologin hinüber, die wie in Trance dasaß und mit traumwandlerischen Bewegungen ihre Instrumente bediente. Er schüttelte sie an der Schulter und schrie sie an. „Wach auf, Sheila! Komm zu dir. Hast du nicht gehört? Wir sitzen in der Falle. Diese verdammten Ammoniak-Kristalle haben unseren Antrieb lahmgelegt."
    „Ich höre sie", sagte Sheila verträumt. „Soll ich ihre Botschaft verstärken, so daß auch du sie vernimmst?"
    Sie nahm einige Einstellungen vor, bis aus der Verstärkeranlage ein fast - melodiöses Summen und Pfeifen erklang.
    „Das sind Störgeräusche, sonst nichts", behauptete der Pilot.
    „Warte, bis der Translator sich mit der Sprache der Ammonier vertraut gemacht hat", erwiderte Sheila.
    „Dann steht einer Verständigung nichts mehr im Wege."
    „Unsinn!" Panatheik blickte prüfend auf seine Instrumente und brummte vor sich hin. „Wenigstens haben wir Sauerstoff genug und eine ausreichende Energiereserve, um auszuharren, bis die Kristalle wieder diffundiert sind."
    „Dieses Ammonier-Kollektiv wird sich nicht so schnell wieder verflüchtigen", sagte Sheila überzeugt.
    „Es hat erkannt, daß von uns keine Gefahr droht, und sucht den Kontakt. Merkst du es denn nicht?"
    Der Pilot schüttelte den Kopf. Er teilte keineswegs die Ansichten der Biologin. Ein Blick aus der Kuppel zeigte ihm, daß die Kristallgebilde immer näher rückten. An einigen Stellen hatten sie den Shift bereits erreicht, verdampften jedoch an seiner Hülle.
    Einer plötzlichen Eingebung folgend, schaltete Panatheik den Schutzschirm ein. Das heißt, er löste den Vorgang immer wieder, aber mit dem gleichen negativen Ergebnis.
    Die Hülle des Shifts erkaltete rasch. Schon hatten sich am Bug einige Kristalle gebildet. Panatheik sah, wie an der Mündung des Desintegratorgeschützes ein Kristallklumpen entstand und wuchs. Entschlossen betätigte er den Feuerknopf, aber wiederum erfolgte keine Reaktion. Die Leitung war tot, der Desintegrator spie keine Vernichtungsstrahlen.
    Ein Blick zum Thermometer zeigte dem Piloten, daß die Innentemperatur bereits um fünf Grad gefallen war.
    „Es ist aus ...", brachte er hervor, dann schnürte ihm die aufsteigende Angst die Kehle zu.
    „Sprich weiter, Pana", forderte Sheila ihn auf. „Der Translator wird bald soweit sein, daß er unsere Worte in die Sprache der Ammonier übertragen kann. Ich bin sicher, daß es zu einer Verständigung kommt."
    Das beständige Summen und Pfeifen machte Panatheik fast verrückt. Er wollte schon hinüberlangen und den Ton abstellen, als zwischen den Pfeiftönen auf einmal vereinzelte Worte zu hören waren. Verblüfft hielt er inne.
    „... kein ... Stör-räusche ... Sprache ...", erklang es aus dem Lautsprecher. „... sprechen ... sprechen ...
    verstehen ... Verständigung ... wir hören ... ihr hören ..."
    „Es hat geklappt, Pana!" rief Sheila freudestrahlend. „Die
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