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0961 - Der Fluch des Kobolds

0961 - Der Fluch des Kobolds

Titel: 0961 - Der Fluch des Kobolds
Autoren: Jason Dark
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Muriel lachen. »Himmel, Jane, welche Welt baust du dir da auf?«
    »Sei mir nicht böse, Muriel. Ich kann es dir schlecht erklären. Ich glaube daran, daß der Ort Beragh, seine Bewohner eingeschlossen, in eine andere Welt transportiert worden sind. Du kannst auch Dimension dazu sagen, wie auch immer.«
    »Das hört sich an, als würdest du diese Welt kennen.«
    »Sicher.«
    »Wie heißt sie denn? Hat sie überhaupt einen Namen? Oder ist sie nur ein Gebilde deiner Phantasie?«
    Bisher hatte sich Jane zurückgehalten und ihrer Freundin nichts von Aibon erzählt. Sie hatte sie nicht durcheinanderbringen wollen, doch jetzt dachte sie anders darüber. »Diese rätselhafte Welt heißt Aibon, und sie wird auch das Paradies der Druiden genannt.«
    Muriel Shannon mußte schlucken. »Aibon?« wiederholte sie leise.
    »Tatsächlich Aibon?« Dann schüttelte sie den Kopf. »Sorry, aber diesen Namen habe ich noch nie gehört.«
    »Das kann ich mir denken. Sie ist auch nur wenigen Menschen bekannt. Aber lassen wir es damit genug sein.«
    »Nein, bitte nicht.« Muriel legte eine Hand auf Janes linken Arm. »Erzähl mir mehr über Aibon. Ich habe das Gefühl, als würde mich das beruhigen.«
    »Meinst du?«
    Sie nickte.
    »Also gut, Muriel, dann…«
    Der Schrei klang wie eine schrille Sirene. Muriel hatte ihn ausgestoßen.
    Auch Jane konnte sich nicht mehr beherrschen. Nur stöhnte sie auf und spürte in derselben Sekunde den Adrenalinstoß, der durch ihre Adern jagte.
    Dann trat sie das Bremspedal nach unten und würgte den Motor ab.
    Der Golf stand.
    Aber vor ihnen standen auch zwei Schatten!
    ***
    Nicht geschafft! Nicht geschafft! Die beiden Wörter jagten durch Janes Kopf. Sie fächerten auseinander wie Zacken, als wollten sie jede Ecke des Gehirns erreichen, und die kalte Gesichtshaut bekam einen Hitzeschwall, so daß sie sich rötete.
    Beide Frauen rührten sich nicht. Bewegungslos hockten sie auf den Sitzen, denn auch die Schatten vor der Kühlerhaube rührten sich nicht vom Fleck. Sie standen da und warteten, als hätten sie alle Zeit der Welt.
    Muriel hatte ihre Hände um die seitlichen Ränder des Sitzes gekrallt, als wollte sie ihn aus der Verankerung reißen. Sie bewegte die Lippen, ohne etwas zu sagen. Ihr war kalt geworden. Eine dünne Eisschicht hatte sich über ihren Körper gelegt, und das eingefrorene Gesicht wirkte verzerrt.
    »Nein, nein…« Mehr brachte sie nicht hervor und senkte ihren Kopf, denn nach vorn konnte sie nicht mehr schauen. Die beiden Gestalten waren einfach zu schrecklich.
    Jane Collins schaute sie an. Sie wunderte sich in diesen langen Sekunden über sich selbst, denn sie war plötzlich sehr ruhig geworden.
    Es gab kein Zittern mehr, sie blieb nur starr sitzen, und ihre Blicke tasteten die Schatten ab.
    Verändert hatten sie sich nicht. Noch immer sahen sie sehr dunkel aus.
    Da mischten sich zwei Färb Varianten. Einmal ein tiefes Schwarz und zum anderen ein etwas helleres Grau. Die Schatten hatten scharfe Konturen. Jane wußte auch, daß diese unheimlichen Boten nur zweiund nicht dreidimensional waren. Bei ihnen waren nur die Breite und die Höhe vorhanden, nicht aber die Tiefe.
    Es war plötzlich still geworden, nicht im Wageninnern, sondern draußen.
    Jane hatte die Scheibe ein Stück heruntergekurbelt, deshalb fiel ihr dies auch so stark auf.
    Es hatte keinen Sinn, wenn sie versuchten, aus dem Wagen zu fliehen.
    Die Schatten waren immer schneller, das hatten sie wieder bewiesen, als sie jetzt vor ihnen standen.
    Zeit verging.
    Nicht für die Frauen.
    Sie kamen sich vor, als säßen sie in einem Zeitloch, das auch ihr Denken beeinflußte.
    Aber sie hatten Augen, und sie mußten mit ansehen, wie sich die beiden Schatten zugleich in Bewegung setzten und lautlos auf den Golf zuschwebten.
    Auch Muriel hatte den Kopf wieder angehoben. Sie schaute ebenso zu wie Jane, aber sie sagte nichts mehr. Sie hatte sich mit ihrem Schicksal abgefunden, denn beide Frauen konnten dieser Magie nicht entkommen.
    Die Unheimlichen glitten in das Blech des Wagens hinein. Jane kam es vor, als würden sie sich bewußt langsam bewegen, damit sie und Muriel alles genau mitbekamen.
    Es war unwahrscheinlich. Obwohl sie die Vorgänge bereits kannten, mußten sie jetzt erleben, wie schnell sich die Schatten weiterfraßen. Und das lautlos.
    Die Hälfte der Kühlerhaube war bereits verschwunden. Und es ging weiter. Sie wehten heran wie gesichtslose Fahnen. Auf ihren Köpfen zeichneten sich sogar Hüte ab, denn sie waren
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